In Indien hat die neue Coronavirus-Variante "Arcturus" für einen extremen Anstieg der Fallzahlen gesorgt. Infizierte gibt es mittlerweile in weiteren Ländern. Auch in Deutschland gibt es schon zwei Fälle. Flammt die Pandemie nochmal neu auf?
Die Corona-Pandemie scheint mittlerweile hierzulande im Griff. Lockdowns oder Maskenpflicht in Geschäften gehören längst nicht mehr zum Alltag. Doch so wirklich vorbei ist die Pandemie noch nicht. Jetzt warnt ein WHO-Experte aus Indien die Welt sogar vor einer neuen Virusvariante.
Neue Coronavirus-Variante "Arcturus" sorgt für steigende Fallzahlen in Indien
Dabei geht es um die Variante XBB.1.16, eine Untervariante von Omikron. Besonders im bevölkerungsreichen Indien steigen deswegen momentan die Fallzahlen wieder. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, warnte deshalb Kinderarzt und Mitglied der WHO-Vakzingruppe Vipin M. Vashishta auf Twitter: "Wenn es XBB.1.16 alias #Arcturus gelingen könnte, die 'robuste' Bevölkerungsimmunität von Indern zu durchbrechen,... dann muss sich die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen!" Zwar sei die Bevölkerung in Indien weitestgehend immun, doch "Arcturus" breite sich rasch aus. Innerhalb der vergangenen 14 Tage habe es einen Anstieg der Fallzahlen um 281 Prozent sowie einen Anstieg bei den Covid-Todesfällen um 17 Prozent gegeben. Die neue Variante sei zudem bereits in mindestens zwölf Ländern nachgewiesen wurden. Neben Indien am häufigsten in den USA, Singapur, Brunei und Großbritannien. Wie unter anderem "Focus online" berichtet, gibt es mittlerweile auch in Deutschland zwei Fälle.
Now, @RajlabN has also confirmed wide circulation of XBB.1.16 globally.
— Vipin M. Vashishtha (@vipintukur) March 18, 2023
But the key question is how devastating would it prove in coming weeks or months! https://t.co/BhQM0fXx4H https://t.co/AMQAHeMvDi
Wie gefährlich ist die neue Omikron-Untervariante XBB.1.16?
Grund zur Panik besteht deshalb wohl aktuell nicht. Laut der "Deutschen Apotheker Zeitung" verfügt die neue Virus-Variante zwar über weitere Mutationen, denen unter anderem das Potenzial zugeschrieben werde, "die Immunabwehr auch von Geimpften und Genesenen zu unterlaufen." Allerdings seien in Indien die absoluten Fallzahlen trotz des Anstiegs durch "Arcturus" noch immer klein. So habe es Stand 18. März gerade einmal rund 5.400 Infizierte bei einer Bevölkerung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen gegeben. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei bislang nicht angestiegen. Es gebe zudem bislang keine Hinweise auf schwerere Verläufe. Epidemiologe Timo Ulrichs warnt gegenüber "Focus online" allerdings auch, dass derzeit noch keine verlässlichen Daten dazu vorliegen, wie effektiv die bislang erlangte Immunität durch Impfung und Durchseuchung gegen die Ausbreitung der neuen Variante ist und ob dadurch auch die Zahl schwerer Verläufe gering gehalten werden kann. "Es wäre durchaus vorstellbar, dass eine solche neue Untervariante uns noch einmal in die Verlängerung der Pandemie zwingen könnte", prognostiziert der Experte. Eine großflächige Ausbreitung sei aber im Frühling schwerer. Vorsorglich sollten sich Risikogruppen dennoch mit den neuen omikronspezifischen Impfstoffen impfen lassen.
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gom/news.de