Opfer von Gewaltverbrechen benötigen schnelle und qualifizierte Hilfe, wissen aber womöglich nicht, an wen sie sich wenden können. News.de listet Organisationen auf, in denen sie Unterstützung finden.
Immer häufiger wird von Gewalttaten selbst unter Jugendlichen berichtet. Nach dem Fall Luise (12) sorgt nun auch der einer 13-Jährigen aus Schleswig-Holstein für Entsetzen. An diesen Stellen können sich Opfer von psychischer und physischer Gewalt Hilfe holen.
Hilfe für Gewaltopfer: Hier wird betroffenen Kinder und Jugendlichen schnell geholfen
Für Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt geworden sind, gibt es zahlreiche Hilfsangebote, an die sie sich wenden können. DerDeutsche Kinderschutzbund (DKSB) setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen ein und biete praktische Hilfe vor Ort an. Zudem wird Betroffenen über Kinderschutz-Zentren sowie Jugendämter und Familienberatungen geholfen. Eine Übersicht über Beratungsstellen finden Sie über die Websites www.familienportal.de und www.dajeb.de. Minderjährige Opfer von sexuellem Missbrauch finden über das Portal "Kein Kind alleine lassen" Unterstützung und Direktkontakt zu zahlreichen Hilfsangeboten.
Nummer gegen Kummer – Kinder- und Jugendtelefon
Über das Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer" können Kinder und Jugendliche sich bei erwachsenen oder jugendlichen Beraterinnen und Beratern am Telefon aussprechen. Die Telefonnummer lautet 116 111 und ist von montags bis samstags zwischen 14 und 20 Uhr erreichbar. Zudem gibt es für Erziehungsfragen auch das Elterntelefon unter der Rufnummer 0800 111 0550.
Kinder und Jugendliche können ebenfalls über www.jugendnotmail.de mit ehrenamtlich tätigen Fachkräften sprechen und sich vertrauliche Beratung unabhängig vom Anliegen einholen.
Hilfe für Opfer von Gewalt: Frauenhauskoordinierung e.V.
Über den Verein Frauenhauskoordinierung e.V. findet man eine deutschlandweite Übersicht an freien Plätzen in Frauenhäusern und Schutzwohnungen. Kontakt zu Frauenhäusern kann über die hier verlinkte Website der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) hergestellt werden. Zudem finden Opfer von Gewalt über die Homepage des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) Hilfe in ihrer Nähe sowie kostenlose und anonyme Beratung durch erfahrene Mitarbeiterinnen. Der Verein Weibernetz e.V. engagiert sich speziell für Frauen mit Behinderungen, die (sexualisierte) Gewalt erleben mussten.
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
Wie es auf der Homepage vom "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend" (BMFSFJ) heißt, gibt es in Deutschland für Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind, 400 Frauenhäuser und über 40 Schutz- oder Zufluchtswohnungen mit mehr als 6000 Plätzen.
Für schnelle Hilfe für Frauen wurde 2013 das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben eingerichtet. Opfer sowie deren Angehörige und Freunde erhalten dort per Telefon, Chat oder E-Mail Beratung. Die Nummer lautet 08000 116 016. Der Anruf ist kostenlos und die Beratung zudem per Dolmetscherinnen in 18 Sprachen und für Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung auch in leichter - oder in Deutscher Gebärdensprache möglich. Gewaltopfer können auf Wunsch über das Hilfetelefon den Kontakt zu Beratungsstellen und Hilfsorganisationen in ihrem Umfeld erhalten.
Hilfe für Männer und Jungen, die Opfer von Gewalt geworden sind
Neben Hilfsangeboten speziell für Frauen und Mädchen gibt es auch solche für Männer und Jungen. Wo Beratungsangebote zu finden sind, hat das Bundesforum Männer über die Website "www.maennerberatungsnetz.de" veröffentlicht. Auch die Website "Echte Männer reden" liefert eine Übersicht und bindet darin nicht nur Hilfsangebote für Opfer, sondern auch für Gewalttäter an. Ein Verein, der darauf spezialisiert ist, ist unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V.
Laut "BMFSFJ" obliege der Aufbau und Betrieb von Schutzeinrichtungen der Länder. Bundesweit gebe es [Stand 2021] jedoch neun Beratungs- und Zuflucht-Einrichtungen mit insgesamt 29 Plätzen für von Gewalt betroffene Männer und Kinder. Auf der Website der Fach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) findet sich eine Übersicht an Schutzwohnungen für Männer.
Telefonische Beratung für alle Opfer von Kriminalität und Gewalt gibt es zudem über die Hilfsorganisation Weißer Ring. Diese ist über das Opfer-Telefon 116 006 sowie als Onlineberatung oder bundesweit persönlich vor Ort erreichbar.
Hilfe für Gewaltopfer bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Über die Antidiskriminierungsstelle des Bundes finden alle Menschen Hilfe, die aufgrund ihres Alters, Geschlechts, ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer Weltanschauung, ihrer Behinderung oder chronischen Krankheit, ihrer ethnischen Herkunft oder sexuellen Identität Diskriminierung erfahren haben. Ausführlichere Informationen zu bundesweiten Angeboten für Opfer von Gewalt finden Sie auf der Website des "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend".
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