Die sogenannten Klima-Kleber der Gruppe "Letzte Generation" wollen mit illegalen Protest-Aktionen auf die Klimakrise aufmerksam machen. Jetzt müssen Aktivisten dafür erstmals ins Gefängnis. Doch Einsicht zeigt einer der Verurteilten überhaupt nicht.
Seit einigen Monaten sorgen die Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" für Unmut bei vielen Bürgern und Politikern. Ihre liebste Protestform ist es, sich auf Straßen festzukleben und damit den Verkehr lahmzulegen. Manche Aktivisten gingen bereits noch weiter und drangen zum Beispiel vergangenen November auf das Gelände des Berliner Flughafens BER ein. Trotz der guten Absichten, welche die Mitglieder der "Letzten Generation" haben, nämlich auf die verheerenden Folgen der Klimakrise aufmerksam machen, bleiben ihre Aktionen illegal. Am Montag wurden zwei Aktivisten erstmals zu einer Haftstrafe verurteilt. Doch nur wenig später klebte einer von ihnen schon wieder auf der Straße.
"Letzte Generation"-Aktivist zu 3 Monaten Haft verurteilt - wenig später klebt er wieder auf der Straße
Laut übereinstimmenden Medienberichten hatte das Amtsgericht Heilbronn (Baden-Württemberg) die zwei Mitglieder der "Letzten Generation" für eine Straßenblockade am 6. Februar bestraft. Für die beiden Männer gab es Haftstrafen von zwei beziehungsweise drei Monaten - ohne Bewährung. Laut "tagesschau.de" kam es zu diesem Urteil auch wegen früherer Delikte. "Letzte Generation"-Sprecher Raúl Semmler sagte zu der Entscheidung: "Hunderttausende engagieren sich inzwischen aktiv für mehr Klimaschutz. Heute wurden zwei von ihnen zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Für eine Welt ohne Chaos, ohne Klimakollaps, in der unsere Grundrechte – unser Leben, unsere Freiheit – gewahrt werden können. Unsere Verfassung kann niemandem egal sein."
Nur wenige Stunden nach dem Gerichtstermin teilte die "Letzte Generation" auf Twitter ein Video, in dem sich einer der Verurteilten wieder festgeklebt auf der Straße meldet. Für die Polizei gibt er sich gleich zu erkennen. "Hi, ich bin Daniel, ich bin 22 Jahre alt und ich sitze heute wieder auf einer Straße in Heilbronn. Ich war heute morgen vor Gericht, ich wurde verurteilt zu drei Monaten Haft für eine vergleichbare Tat vor einem Monat", erzählt er. Obwohl er wisse, dass er sich dadurch eine weitere Gefängnisstrafe einhandeln könne, habe er sich zu dieser Aktion entschlossen. "Einfach weil ich nicht akzeptieren kann, dass wir untätig bleiben angesichts der Klimakatastrophe. Einfach weil ich nicht akzeptieren kann, dass wir auf eine Welt zusteuern, wo Milliarden Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren und sterben."
Aus dem Gerichtssaal auf die Straße: Die Menschen, die heute erstmals Haftstrafen erhielten, unterbrechen gerade erneut den Verkehr.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) March 6, 2023
‼️Das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel. Nichts als entschlossene Maßnahmen zu unser aller Schutz wird uns aufhalten zu stören. pic.twitter.com/Ae7ZfEOJ46
Klima-Kleber als "Spinner" verspottet
Andere Twitter-Nutzer reagieren mit Unverständnis auf das Video. "Keine Reue, keine Einsicht, einfach kriminell und verdorben", heißt es in einem Kommentar. "Das ist wirklich schon beängstigend, welche weltuntergangsstimmung in diesen Köpfen Vorfahrt hat...kein Gedanke an irgendwas anderes, andere Lösungen oder sinnvolles Verhalten", so eine weitere Twitter-Nutzerin. "wasn spinner ..." und "Typischer Fall von nichts dazu gelernt. Ich hoffe es ist euch klar das im wiederholten Fall die Strafe nicht mehr so gering ausfällt", lauten weitere Meinungen dazu.
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