In Bramsche wurde eine 19-Jährige tot nach einer Geburtstagsfeier gefunden. Die Polizei geht von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt aus. Zudem vermutet sie hinter der Tat ein Sexualdelikt. Das ist bisher zu dem Fall bekannt.
Erneut hat sich in Bramsche ein Verbrechen ereignet. Eine 19-jährige Frau ist in Bramsche bei Osnabrück mutmaßlich Opfer eines Tötungsdelikts geworden. Ermittelt werde auch wegen Verdachts auf ein Sexualdelikt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Osnabrück mit, die die Kleidung des Opfers sei heruntergerissen gewesen. Unter Tatverdacht steht ein 20-Jähriger, der festgenommen wurde. Ein Richter schickte ihn in U-Haft. Bei dem Deutschen handele es sich um einen Teilnehmer einer Geburtstagsfeier in einer Schützenhalle im Ortsteil Pente, bei der das Opfer zuvor zu Gast gewesen sei.
Tote 19-Jährige in Bramsche - weitere Anzeigen gegen Tatverdächtigen
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen sind nun weitere Strafanzeigen gegen den Tatverdächtigen eingegangen. Es habe nach der Tat zwei Anzeigen wegen Sexualstraftaten gegeben, sagte am Dienstag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Christian Bagung. Details wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, dass zwei Frauen dem 20-Jährigen eine versuchte und eine vollendete Vergewaltigung vorwerfen.
Die Zeitung berichtete auch, dass die Staatsanwaltschaft Glaubwürdigkeitsgutachten in Auftrag gegeben habe, die untersuchen sollen, ob die Aussagen der beiden Frauen plausibel sind. Ob das geschehen sei, wolle er nicht kommentieren, sagte Bagung. Es sei nicht unüblich, dass in solchen Fällen Glaubwürdigkeitsgutachten erstellt würden.
19-Jährige tot: Langwierige Ermittlungen nach Gewalttat erwartet
Nach dem gewaltsamen Tod einer 19-Jährigen am Rande einer Geburtstagsfeier im niedersächsischen Bramsche geht die Staatsanwaltschaft Osnabrück von langwierigen Ermittlungen aus. "Dieser Fall dürfte uns noch lange beschäftigen", sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer auch mit Blick auf die rund 150 Gäste der Party in einer Schützenhalle in der Nacht zum Sonntag.
Verbrechen in Bramsche: 19-Jährige nach Geburtstagsfeier tot aufgefunden
Den Angaben zufolge war die 19-Jährige in der Nacht zum Sonntag schwer verletzt auf einer Wiese in Bramsche gefunden worden. Sie wurde etwa gegen 1.30 Uhr auf der Party vermisst, schreibt die "Bild"-Zeitung". Etwa70 Minuten später hätten ihre Freunde sich aus Sorge nach ihr umgesehen und sie schwer verletzthinter einem Tor auf dem angrenzenden Fußballplatz vorgefunden.Trotz der Reanimationsversuche durch Rettungskräfte habe im Krankenhaus nur noch der Tod der jungen Frau festgestellt werden können.
Nach Tod von Frau (19): Tatverdächtiger festgenommen - 20-Jähriger schweigt zu Tatvorwürfen
"Der Tatverdächtige ist am Morgen in seiner Wohnung festgenommen worden", sagte Staatsanwalt Alexander Retemeyer. Erste Befragungen in der Nacht hatten ihm zufolge Hinweise auf den Mann ergeben. Nach Angaben der Ermittler schwieg er zunächst zu den Vorwürfen.
Die Ermittler gaben jedoch an, dass das Opfer und der mutmaßliche Täter sich kannten. "Wir gehen davon aus, dass sich die beiden nicht das erste Mal getroffen haben", sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer. In welchem Verhältnis genau die beiden zueinander standen, sei Teil der Ermittlungen. Eine Mordkommission wurde eingesetzt.
Mutmaßlicher Mörder war wegen Stalkings bekannt - er soll seinem Opfer nachgestellt haben
Wie "Bild" erfahren haben will, sollen die ermordete 19-Jährige und der mutmaßliche Täter vor dem grausamen Ausgang des Abends auf dem Weg gewesen sein, ein Paar zu werden und sich in der Kennlernphase befunden haben. Partygäste hätte das Verhalten des 20-Jährigen auf der Party als seltsam beschrieben. Er habe "auffällig nah" an dem Opfer gestanden. Laut dpa sei gegen den mutmaßlichen Mörder in der Vergangenheit wegen Stalkings ermittelt worden. Das Verfahren wegen Nachstellung sei 2020 nach Abschluss einer erzieherischen Maßnahme durch die Staatsanwaltschaft eingestellt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Über die Stalking-Ermittlungen hatte zuvor die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Bei der jungen Frau, der er 2020 nachgestellt haben soll, handele es sich nicht um die getötete 19-Jährige, sagte Retemeyer. Retemeyer bestätigt, dass sich die beiden gekannt haben sollen. "Wir wissen nicht, wann sie sich kennengelernt haben", sagte der Behördensprecher.
Im Rahmen der Ermittlungen werde ein Gutachten eingeholt, ob bei dem 20 Jahre alten Tatverdächtigen eine Reifeverzögerung vorliege, sagte Retemeyer. Bei 18- bis 21-jährigen Heranwachsenden kann das Jugend- oder das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden. Nur bei Erwachsenen sieht das Gesetz für Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe vor.
Der Verdächtige, der nicht vorbestraft sei, schweige weiterhin zu den Vorwürfen, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen würden voraussichtlich noch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Dabei geht es unter anderem um die Auswertung von DNA-Spuren und um Zeugenbefragungen, die schon in der Nacht des Verbrechens begonnen hatten. Auch Handydaten will die Mordkommission auswerten.
Partygäste nach Fund von getöteter Frau befragt
Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei noch in der Nacht etwa 150 Gäste an einer Schützenhalle festgehalten, um Personalien aufzunehmen und erste Befragungen durchzuführen. Zunächst wussten sie nicht, was passiert ist. "Wir haben nicht genau mitbekommen, was passiert ist. Es wurde nur gesagt, dass vielleicht ein lebloser Körper gefunden wurde", sagte Leven B. ein Gast auf der Feier gegenüber der "Bild"-Zeitung. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr unterstützen dabei. Auf dem Gelände des Schützenvereins wurde laut Staatsanwaltschaft ein 18. Geburtstag gefeiert. Für die Gäste waren Retemeyer zufolge diverse Notfallseelsorger vor Ort.
Die Obduktion der Leiche habe bereits begonnen, mit einem Ergebnis werde aber kurzfristig nicht gerechnet. Weitere Details zu Todesumständen der Frau wollte die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf mögliches Täterwissen zunächst nicht nennen.
Bei den Ermittlungen suchen die Beamte Zeugen, die Hinweise etwa zu den Geschehnissen unmittelbar vor der Tat im Außenbereich geben können. Auch zu dem Tatverdächtigen suchen die Ermittler nach Hinweisen: "Wer kann Hinweise zum Verlassen des Tatorts / der Veranstaltung durch den Verdächtigen geben", fragten die Beamten in einem Aufruf. Erste Befragungen in der Nacht zum Sonntag hatten zu dem Tatverdächtigen geführt, der schließlich in seiner Wohnung festgenommen wurde.
Die Ermittler riefen zudem auf, Gerüchte, Spekulationen und Falschinformationen, die in sozialen Netzwerken und Messengern zu der Tat im Umlauf seien, nicht weiterzuverbreiten. "Wir bitten, sich nicht an Hass und Hetze zu beteiligen", sagte ein Polizeisprecher. Es seien Hassbotschaften gegen den Tatverdächtigen im Internet im Umlauf, die strafbar seien. Die Polizei verfolge diese Botschaften.
Weiteres Verbrechen in Bramsche: 81-Jähriger erschoss Jugendlichen (16)
Erst vor wenigen Tagen war die Gemeinde Bramsche in den Schlagzeilen, weil ein 16-Jähriger mit einer Schusswaffe angegriffen und tödlich verletzt worden war. Ein 81 Jahre alter Mann hatte den Jungen am Dienstagmorgen vor einem Mehrfamilienhaus direkt gegenüber einer Grundschule angeschossen. Der Junge starb am Mittwochabend in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen.
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bos/news.de/dpa
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