Es klingt unglaublich: Der Forscher Frank Hoogerbeets soll das schwere Erdbeben in der Türkei vorhergesagt haben. Drei Tage vor der Katastrophe setzte er einen Tweet ab und warnte davor, dass die Erde in der Region Süd-Zentraltürkei, Jordanien, Syrien, Libanon beben werde.
Die Zahl der Toten im Erdbebengebiet an der türkisch-syrischen Grenze steigt - und nach wie vor werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Insgesamt liegt die Zahl der Toten nach Angaben vom Dienstagvormittag inzwischen bei rund 5.000. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien zudem mehr als 23.500 Menschen verletzt. Tausende Gebäude stürzten ein.
Horror-Erdbeben in der Türkei und Syrien fordert über 5.000 Tote
Am frühen Montagmorgen hatte ein schweres Erdbeben den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien erschüttert. Mittags folgte in derselben Region ein weiteres Beben der Stärke 7,5. Es gab Hunderte Nachbeben. Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der türkische Wetterdienst sagte für die betroffenen Gebiete teils Schneefall und Regen voraus. Am kältesten mit bis zu minus fünf Grad werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens.
Forscher sagte Türkei-Erdbeben drei Tage vor der Katastrophe voraus
Während das schwere Erdbeben wohl für die meisten Menschen völlig unerwartet kam, soll ein Forscher bereits damit gerechnet haben: Frank Hoogerbeets. Hoogerbeets, der laut eigenen Angaben bei dem niederländischen Forschungsinstitut Solar System Geometry Survey (SSGEOS) arbeitet, hatte die Katastrophe nur drei Tage vorher beinahe punktgenau vorhergesagt.
Forscher warnte am 3. Februar auf Twitter vor schwerem Erdbeben
In einem Tweet, den der Forscher am 3. Februar absetzte, schrieb er: "Früher oder später wird es in dieser Region (Süd-Zentraltürkei, Jordanien, Syrien, Libanon) ein Erdbeben der Stärke ~M 7,5 geben." Dazu teilte er eine Karte, die das Epizentrum des Erdbebens, das die Türkei und Syrien nur drei Tage später heimsuchte, fast punktgenau zeigt. Einen genauen Zeitpunkt für die seiner Meinung nach zu erwartenden Erschütterungen nannte er allerdings nicht. Hoogerbeets Tweet ging rasant viral, hat inzwischen über 165.800 Likes, wurde mehr als 45.700 Mal geteilt und mehr als 45,8 Millionen Mal angezeigt (Stand 7. Februar 2023, 13.55 Uhr).
Sooner or later there will be a ~M 7.5 #earthquake in this region (South-Central Turkey, Jordan, Syria, Lebanon). #deprem pic.twitter.com/6CcSnjJmCV
— Frank Hoogerbeets (@hogrbe) February 3, 2023
Alles Humbug? Keine wissenschaftliche Basis für Vorhersage von Erdbeben
Doch so unglaublich es klingen mag, dass der Forscher das schwere Erdbeben vorhergesagt haben könnte, so gibt es dennoch Zweifel an der Wissenschaftlichkeit seiner Vorhersage. Laut Hoogerbeets liege "kritische planetare Geometrie" seiner Prophezeiung zugrunde. Etliche Wissenschaftler aber auch User bei Twitter hatten die Behauptung dennoch entschieden zurückgewiesen. Auch Twitter selbst schaltete sich ein und wies mittels Fact-Check-Feature daraufhin, dass es keine wissenschaftliche Basis für die Vorhersage von Erdbeben gibt.
My heart goes out to everyone affected by the major earthquake in Central Turkey.
— Frank Hoogerbeets (@hogrbe) February 6, 2023
As I stated earlier, sooner or later this would happen in this region, similar to the years 115 and 526. These earthquakes are always preceded by critical planetary geometry, as we had on 4-5 Feb.
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fka/bua/news.de/dpa
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