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Tödliche Messerattacke bei Brokstedt: Zwei Tote in Regionalzug nach Hamburg! Sind zu wenig Polizisten an Bahnhöfen?

Messerattacke im Zug! Auf einer Zugfahrt von Kiel nach Hamburg hat ein Mann nach derzeitigen Erkenntnissen sieben Menschen mit einem Messer verletzt. Mindestens zwei Passagiere sollen gestorben sein. Gegen den Täter wurde ein Haftbefehl erlassen.

Ein Mitarbeiter der Spurensicherung sichert nach einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg Spuren. (Foto) Suche
Ein Mitarbeiter der Spurensicherung sichert nach einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg Spuren. Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch sieben Menschen verletzt worden, drei schwer und vier leicht, teilte die Polizei in Itzehoe am Abend mit. Ein Mann sei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen. Bei dem Angriff sind zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden, darunter der mutmaßliche Täter. Das sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

2 Tote und 7 Verletzte nach Messerattacke im Zug zwischen Kiel und Hamburg

Polizisten hätten den Mann kurz darauf in Brokstedt festgenommen, berichtet "Focus Online". Zuvor hätten Zeugen den Angreifer festgehalten. Nach Angaben der Polizei Itzehoe gelang es den Zeugen unmittelbar nach der Tat, den Verdächtigen zu stoppen, bis die Einsatzkräfte am Bahnhof in Brokstedt eintrafen. Die Hintergründe seien noch unklar. Der Bahnhof wurde für die polizeilichen Maßnahmen gesperrt. Die Deutsche Bahn teilte bei Twitter mit, dass es auf der Strecke zwischen Hamburg und Kiel sowie Neumünster zu Zugausfällen kommen kann. Die Strecke zwischen Wrist und Brokstedt sei gesperrt.

Messerattacke in Zug bei Brokstedt: Alle Entwicklungen im News-Ticker

+++ 27.01.2023:Polizei-Gewerkschaft fordert mehr Polizisten an Bahnhöfen +++

 

Als Konsequenz aus dem Messerangriff in einem Zug in Schleswig-Holstein mit zwei Toten fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Polizisten und Sicherheitspersonal etwa an Bahnhöfen. "Die Bundespolizei ist an den Bahnhöfen zu schwach aufgestellt. Es fehlt an 3.000 Stellen", sagte Andreas Roßkopf, bei der Gewerkschaft zuständig für den Bereich Bundespolizei und Zoll, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). "Und es fehlt auch an Sicherheitskräften bei der Bahn."

Zwar komme das Unternehmen seiner Verpflichtung, für Sicherheit zu sorgen, durch die DB Sicherheit nach. "Aber hier muss ebenfalls aufgestockt werden", sagte Roßkopf. Bahnhöfe müssten mit Kameras und angemessener Beleuchtung überwacht werden, um Gefahrenpunkte rechtzeitig zu erkennen. "Dann kann man schon im Vorfeld Kräfte hinschicken. Bahnhöfe dürfen nicht zu Angsträumen werden."

Nach Angaben der Deutschen Bahn sind neben knapp 5.500 Beamten und Beamtinnen der Bundespolizei rund 4.300 Sicherheitskräfte rund um die Uhr an Bahnhöfen und in Zügen im Einsatz. "Fahrgäste haben jederzeit die Möglichkeit, sich an das Zugpersonal zu wenden oder die Sprechstellen in den Einstiegsbereichen der Züge zu nutzen", sagte ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Die DB gibt jedes Jahr mehr als 180 Millionen Euro aus, um die Sicherheit bestmöglich zu gewährleisten." Die Bahn entwickelt dem Sprecher zufolge ihre Sicherheitskonzepte mit den verantwortlichen Behörden von Bund und Ländern sowie den Verkehrsverbünden stetig weiter. Dabei werde sich an "aktuellen Einschätzungen und Bewertungen der Sicherheitsbehörden" orientiert.

+++ 26.01.2023: Tatverdächtiger kurz vor Messerangriff in Zug psychiatrisch beurteilt +++

Wenige Tage vor der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg ist der mutmaßliche Täter psychiatrisch beurteilt worden - ohne dass dabei besondere Auffälligkeiten festgestellt wurden. Schon im Rahmen seiner knapp einjährigen Untersuchungshaft wegen eines Gewaltdelikts sei er in der Hamburger Justizvollzugsanstalt Billwerder psychiatrisch betreut worden, teilte die Hamburger Justizbehörde am Donnerstag mit. Grund für die Betreuung seien Tätlichkeiten gewesen, in die er zwei Mal während der Haft verwickelt gewesen sei.

"Ein Psychiater hat kurz vor der Entlassung keine Fremd- und Selbstgefährdung festgestellt", sagte eine Behördensprecherin. Deshalb habe es auch keine belastbaren Anhaltspunkte dafür gegeben, eine rechtliche Betreuung zu beantragen oder den Sozialpsychiatrischen Dienst einzuschalten. "Anders als bei der Außervollzugsetzung eines Haftbefehls bestehen bei der Aufhebung eines solchen keine Möglichkeiten, Auflagen oder Weisungen zu erteilen."

Das Landgericht Hamburg hatte den Haftbefehl gegen den 33 Jahre alten staatenlosen Palästinenser den Angaben zufolge am Donnerstag vergangener Woche aufgehoben, da eine gegen ihn verhängte, aber noch nicht rechtskräftige Freiheitsstrafe durch die Untersuchungshaft bereits fast vollständig verbüßt war.

Am Mittwoch soll der Mann dann in dem Regionalzug mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen haben. Eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger wurden getötet, fünf weitere Reisende teils schwer verletzt. Andere Fahrgäste hatten den Angreifer schließlich überwältigt.

Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) sprach den Opfern und Angehörigen am Donnerstag ihr "tiefstes Mitgefühl" aus. "Auch wir werden unseren Beitrag dazu leisten, dass diese schreckliche Tat von den zuständigen Behörden aufgeklärt wird", sagte sie. "Alle betroffenen Behörden der verschiedenen Bundesländer sind mit der gründlichen Sachverhaltsklärung beschäftigt und im engen Austausch."

Auch der Justizausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft werde sich bei seiner nächsten Sitzung mit dem Fall beschäftigen. "Dort werden wir auch zum aktuellen Stand berichten", sagte Gallina.

+++ 26.01.2023: Günther dankt Einsatzkräften nach Messerattacke in Brokstedt +++

Nach der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther den Rettungs- und Einsatzkräften gedankt. Alle hätten einen "großartigen Job geleistet", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch in Brokstedt, wo der Zug nach der Tat mit zwei Toten am Mittwoch gestoppt und der mutmaßliche Täter festgenommen worden war.

Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der schleswig-holsteinischen Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) traf Günther sich dort mit Dutzenden Vertretern von Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten, die an dem Einsatz beteiligt waren. "Wir haben ihnen unseren Dank und unseren Respekt zum Ausdruck gebracht", sagte er. Als erste am Ort des schrecklichen Geschehens zu sein, sei "natürlich eine sehr belastende Situation gewesen".

Die Tat lasse noch viele Fragen offen. "Der Respekt vor den Opfern und Verletzten gebietet es, dass wir uns selbst überprüfen, ob diese schlimme Tat hätte verhindert werden können», sagte der Ministerpräsident. Die Tat habe ein Mensch begangen, «der nicht das erste Mal auffällig geworden ist". Deshalb gelte es zu klären, "hat das zwischen den Behörden alles richtig geklappt? Sind wir gut aufgestellt, solche schrecklichen Taten zu verhindern?"

+++ 26.01.2023: Faeser stellt Umgang der Behörden mit Tatverdächtigem infrage +++

Nach der tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Umgang der Behörden mit dem zuvor bereits straffällig gewordenen Verdächtigen infrage gestellt. Es müsse aufgeklärt werden, «wie konnte es sein, dass ein solcher Täter noch hier im Land war», sagte sie am Donnerstag bei einem Besuch in Brokstedt. "Wie konnte das passieren, dass er trotz so vieler Vorstrafen nicht länger in einer Justizvollzugsanstalt war. Wie konnte es passieren, dass er so früh aus der Untersuchungshaft wieder entlassen wurde."

Bei der Messerattacke hatte am Mittwoch ein staatenloser Palästinenser im Regionalzug von Kiel nach Hamburg eine 17-Jährige und einen 19-Jährigen getötet und fünf weitere Reisende teils schwer verletzt. Der 33-jährige Angreifer war erst vor wenigen Tagen auf Beschluss des Landgerichts Hamburg aus der Justizvollzugsanstalt Billwerder entlassen worden, wo er wegen eines Gewaltdelikts in Untersuchungshaft saß. Seit seiner Einreise nach Deutschland 2014 war er nach Angaben der Behörden mehrfach mit Gewaltdelikten auffällig geworden. Dem Mann war subsidiärer Schutzstatus zuerkannt worden, der ihn vor Abschiebung schützte. Dieser Status sollte aber zwischenzeitlich aufgehoben werden - der aktuelle Stand war am Donnerstag unklar.

Als Kritik an der Entscheidung des Hamburger Gerichts wollte Faeser ihre Äußerungen nicht verstanden wissen. "Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen». Es gehe darum, "dass wir aufarbeiten müssen, wo sind Fehler passiert." Deutschland habe nicht zuletzt aufgrund der eigenen "dunklen Geschichte" eine "humanitäre Verpflichtung, auch Geflüchtete aufzunehmen", sagte sie. "Wir müssen dem nachgehen, warum Menschen, die so gewalttätig sind, noch hier in Deutschland sind."

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kann ein erteilter Schutzstatus unter bestimmten Voraussetzungen aufgehoben werden. Dies könne bei einem subsidiär Schutzberechtigten etwa der Fall sein, «wenn der Ausländer eine schwere Straftat begangen hat oder er eine Gefahr für die Allgemeinheit oder für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland darstellt", sagte ein Sprecher.

 

+++ 26.01.2023: Weißer Ring bietet Opfern von Brokstedt und Angehörigen Hilfe an +++

Die Hilfsorganisation Weißer Ring hat allen Opfern der Messertat von Brokstedt in Schleswig-Holstein und deren Angehörigen Hilfe angeboten. "Ich möchte alle Menschen, die diese schreckliche Tat miterleben mussten, ermutigen, sich bei uns zu melden", sagte die Landesvorsitzende des Vereins in Schleswig-Holstein, Manuela Söller-Winkler, laut einer Mitteilung vom Donnerstag. Bei der Tat in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg waren am Mittwoch eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet worden. Fünf Menschen wurden verletzt. Der 33-jährige Angreifer, ein staatenloser Palästinenser, der von anderen Fahrgästen überwältigt worden war, wurde leicht verletzt.

"Der Schock einer solchen Tat sitzt tief", sagte Söller-Winkler. Auf grausame Weise seien Menschen aus ihrem Alltag herausgerissen worden. "Willkürlich und von jetzt auf gleich ist zwei jungen Menschen das Leben genommen worden und hat sich das Leben für andere Betroffene vollkommen verändert. Damit sollte niemand allein bleiben", erklärte die frühere schleswig-holsteinische Staatssekretärin.

+++ 26.01.2023: Faeser und Günther gedenken Opfer der Messerattacke +++

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) haben am Bahnhof Brokstedt der Opfer des tödlichen Messerangriffs gedacht. Gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und Brokstedts Bürgermeister Clemens Preine legten sie am Wartehäuschen auf dem Bahnsteig weiße Rosen nieder. Im Anschluss wollten sie mit Polizisten, Feuerwehrleuten und Rettungssanitätern sprechen, die an dem Einsatz am Mittwoch beteiligt waren. Es sei ihr wichtig, "den Menschen danken zu können, die hier waren und so schnell geholfen haben", sagte Faeser.

Bei der Messerattacke in dem Regionalzug waren am Mittwoch eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet worden; fünf Menschen wurden verletzt. Auch der 33-jährige Angreifer, ein staatenloser Palästinenser, der von anderen Fahrgästen überwältigt worden war, erlitt Verletzungen.

+++ 26.01.2023: Haftbefehl gegen mutmaßlichen Täter erlassen +++

Gegen den Verdächtigen im Fall des tödlichen Messerangriffs im Zug bei Brokstedt ist Haftbefehl erlassen worden. Dem 33 Jahre alten staatenlosen Palästinenser werde zweifacher heimtückischer Mord und viermal versuchter Totschlag vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow am Donnerstag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sitzt der Beschuldigte in Itzehoe in Untersuchungshaft.

Bei der Messerattacke in dem Regionalzug von Kiel nach Hamburg waren am Mittwoch eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet worden; fünf Menschen wurden verletzt. Auch der 33-Jährige, der von anderen Fahrgästen überwältigt worden war, wurde leicht verletzt.

+++ 26.01.2023: Todesopfer von Brokstedt besuchten Schule in Neumünster +++

Die beiden 17 und 19 Jahre alten Todesopfer der Attacke im Regionalzug von Kiel nach Hamburg haben eine Schule in Neumünster besucht. Das teilte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag mit. Prien kündigte an, am Freitag in Neumünster zu sein, um mit Schulleitung, Lehrkräften und den Mitschülerinnen und Mitschülern zu sprechen.

"Diese schreckliche und sinnlose Tat gegen so junge Menschen macht mich fassungslos und traurig", so die Ministerin. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und besonders bei den Familien, Freunden und Mitschülern der beiden getöteten Jugendlichen. Ihnen gilt mein ganzes Mitgefühl." Freunde und Mitschüler bräuchten jetzt sofort besondere Unterstützung, um das Geschehene zu verarbeiten.

+++ 26.01.2023: Verdächtiger aus Bahn bereits wegen Messertat in Hamburg verurteilt +++

Der mutmaßliche Angreifer von Brokstedt in Schleswig-Holstein saß vor der Tat im Regionalzug wegen einer anderen Messertat in Hamburg ein Jahr in Untersuchungshaft. Er sei am 18. August 2022 vom Amtsgericht Hamburg-St. Georg zu einem Jahr und einer Woche wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls verurteilt worden, teilte Gerichtssprecher Kai Wantzen am Donnerstag mit. Dem nicht rechtskräftigen Urteil zufolge hatte der heute 33-Jährige am 18. Januar 2022 einen Mann vor einer Hamburger Obdachlosenunterkunft mit einem Messer angegriffen und verletzt. Beide hätten in einer Schlange zur Essensausgabe gestanden und seien in Streit geraten.

Gegen das Urteil legte der 33-Jährige Berufung ein. Das Landgericht habe zunächst Nachermittlungen veranlasst, außerdem habe es terminliche Schwierigkeiten mit einem Sachverständigen gegeben. Deswegen habe ein Termin für einen neuen Prozess nicht angesetzt werden können. Weil die Dauer der Untersuchungshaft die Strafe des Amtsgerichts zu überschreiten drohte, habe das Landgericht den Haftbefehl am 19. Januar aufgehoben. Da nur der Verurteilte Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte, hätte das Landgericht keine längere Haftstrafe aussprechen dürfen, erklärte Wantzen.

+++ 26.01.2023: Mutmaßlicher Angreifer aus Regionalzug war nicht ausreisepflichtig +++

Der Mann, der in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt haben soll, war nach Angaben des Kieler Integrationsministeriums nicht ausreisepflichtig. Sein Aufenthalt in Deutschland sei erlaubt gewesen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag in Kiel. Der 33 Jahre alte staatenlose Palästinenser war Ende 2014 erstmals nach Deutschland eingereist. Aus welchem Land er damals kam, blieb am Donnerstag zunächst unklar. Auch wie ein 2021 eingeleitetes Verfahren auf Rücknahme des subsidiären Schutzes ausging, blieb in der Pressekonferenz von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ungewiss. Es wurde auf die Zuständigkeit des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge verwiesen.

+++ 26.01.2023:Mutmaßlicher Zug-Angreifer seit 2014 in Deutschland +++

 

Der Mann, der in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt haben soll, ist Ende 2014 erstmals nach Deutschland eingereist. Wie Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in Kiel sagte, wurde ihm 2017 sogenannter subsidiärer Schutz gewährt. Im November 2021 sei ein Verfahren auf Rücknahme des subsidiären Schutzes eingeleitet worden. Wie dieses ausging, blieb zunächst unklar.

Der 33-Jährige war laut Stadtkämmerer Christian Zierau im Sommer 2021 aus Nordrhein-Westfalen nach Kiel gekommen, lebte dort in einer Gemeinschaftsunterkunft. Dort bekam er 2021 ein Hausverbot. "Er ist ab diesem Zeitpunkt in unserem Melderegister als unbekannt verzogen festgestellt", sagte Zierau vor dem Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. Sicher ist laut Staatsanwaltschaft Itzehoe, dass er ab 21. Januar 2022 in Hamburg in Untersuchungshaft saß. Am 19. Januar des laufenden Jahres wurde er aus der U-Haft entlassen.

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+++ 26.01.2023: Todesopfer der Messerattacke in Zug kannten sich +++

Nach dem Messerangriff in einem Zug bei Brokstedt in Schleswig-Holstein sind weitere Erkenntnisse zu den Opfern bekannt geworden. Zu Tode kamen eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger aus der Region, wie Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in einer Sondersitzung des Landtags sagte. "Sie kannten sich." Am Morgen hatte die Ministerin das Alter des Mädchens noch mit 16 Jahren angegeben.

Die Zahl der Verletzten hat Sütterlin-Waack ebenfalls aktualisiert. Demnach wurden dabei fünf Menschen und der Täter selbst verletzt. Zunächst war von sieben Verletzten die Rede gewesen. Drei Menschen seien noch im Krankenhaus, zwei davon wurden operiert, sagte Sütterlin-Waack. Zwei weitere Reisende seien bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Täter selbst wurde leicht verletzt.

+++ 26.01.2023: Ermittler: Keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund bei Attacke +++

Im Fall des Angriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg, bei dem ein Mann am Mittwoch zwei Menschen getötet und mehrere verletzt hat, gibt es Ermittlern zufolge keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Peter Müller-Rakow der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

+++ 26.01.2023: Mutmaßlicher Täter von Brokstedt saß bis vor kurzem in Hamburger JVA +++

Der mutmaßliche Täter von Brokstedt saß bis vor kurzem noch in einer Hamburger Justizvollzugsanstalt (JVA). Grund sei ein Körperverletzungsdelikt gewesen, teilte die Polizeidirektion im schleswig-holsteinischen Itzehoe am Donnerstag mit. Nach dpa-Informationen war der Mann in der Hamburger JVA Billwerder untergebracht. Zuletzt war der staatenlose Palästinenser nach Polizeiangaben ohne festen Wohnsitz.

+++ 26.01.2023: Polizei: Keine Videoüberwachung im Regionalzug Hamburg-Kiel +++

In dem Regionalzug von Kiel nach Hamburg, in dem ein Mann am Mittwoch zwei Menschen getötet und mehrere verletzt hat, gab es nach Polizeiangaben keine Videoüberwachung. Die Polizei hat eine Telefonnummer für Zeugen eingerichtet und bittet Mitfahrer des Zuges, die noch nicht mit der Polizei gesprochen haben, sich unter +49 4821 602 2002 zu melden. Unter der Nummer sei zudem ab sofort das Bürgertelefon erreichbar, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

+++ 26.01.2023: Todesopfer der Messerattacke im Zug sind 16-Jährige und 19-Jähriger +++

ei den Todesopfern der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg am Mittwoch handelt es sich um eine 16 Jahre alte Jugendliche und einen 19 Jahre alten Mann. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag in Kiel.

+++ 26.01.2023: Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen +++

Zwei Opfer starben, sieben Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen verletzt. Auch der mutmaßliche Täter, den Zeugen überwältigten, wurde verletzt. Zu den Identitäten der Opfer gab es am Mittwoch noch keine Angaben, sie seien noch nicht zweifelsfrei geklärt, teilte die Polizei mit. Schleswig-Holsteins Innenministerium ordnete für Donnerstag Trauerbeflaggung an. Am Donnerstag (14 Uhr) wollen sich Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) und ein leitender Polizeibeamter bei einer Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen äußern.

Viele Fragen blieben in den Stunden nach der Tat offen. "Die Hintergründe sind noch unklar", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Angreifer geistig verwirrt sein könnte, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Nach vorläufigen Erkenntnissen war er in Norddeutschland bislang nicht als Extremist aufgefallen.

Nach Informationen von "Spiegel" und "Welt" soll der Mann aber mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, laut NDR mehrfach vorbestraft sein. Wie dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll er bis letzte Woche inhaftiert gewesen sein. NDR und "Spiegel" zufolge hatte er zuletzt in Untersuchungshaft gesessen.

+++ 25.01.2023: Zugverkehr läuft Stunden nach Messerattacke in Brokstedt wieder an +++

Fast sechs Stunden nach der Messerattacke mit zwei Toten und sieben Verletzten in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg ist der normale Verkehr auf der Strecke am Abend langsam wieder angelaufen. Die Polizei habe den Bahnhof in Brokstedt kurz nach 20.30 Uhr wieder freigegeben, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

+++ 25.01.2023: Hilfetelefon nach Messerattacke im Regionalzug eingerichtet +++

Nach dem Messerangriff mit zwei Toten und mehreren Verletzten in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg hat die Landesregierung ein Hilfetelefon für Betroffene eingerichtet. Darauf wies Landesjustizministerin Kerstin von der Decken (CDU) am Mittwoch hin. "Ich bin absolut schockiert über die Ereignisse in Brokstedt. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen."

+++ 25.01.2023: Trauerbeflaggung nach tödlichem Messerangriff in Regionalzug +++

Nach dem Messerangriff mit zwei Toten und mehreren Verletzten in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein hat das Innenministerium zum Gedenken an die Opfer Trauerbeflaggung an den Dienstgebäuden aller Behörden und Dienststellen des Landes angeordnet. Die Flaggen sollten am Donnerstag auf halbmast gesetzt werden, teilte das Ministerium mit. Unter anderem den Kreisen und Gemeinden empfiehlt das Ministerium, sich der Trauerbeflaggung anzuschließen.

+++ 25.01.2023: Polizei: Zum Zeitpunkt der Messerattacke 120 Menschen im Zug +++

Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke in einer Regionalbahn in Schleswig-Holstein sind rund 120 Menschen in dem Zug gewesen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei in Itzehoe am Mittwochabend. "Das muss ein sehr großes Chaos gewesen sein." Nach dem Angriff wurden etwa 70 Zeugen von der Polizei befragt und betreut. Wie ein dpa-Reporter am Abend berichtete, wurde der Zug Stunden nach der Tat vom Bahnhof in Brokstedt weggefahren.

+++ 25.01.2023: Günther entsetzt über Messerattacke im Zug +++

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat schockiert auf die tödliche Messerattacke in einem Zug nördlich von Hamburg reagiert. Der CDU-Politiker sprach am Mittwochabend in Kiel von einer schrecklichen und sinnlosen Tat, die zwei Menschen das Leben gekostet habe. "Schleswig-Holstein trauert - das ist ein furchtbarer Tag", sagte Günther. Er denke an alle, die trauerten und um die Verletzten bangten.

"Ich habe mit tiefer Trauer und Bestürzung diese Nachricht heute Nachmittag auch selbst aufgenommen", sagte Günther. Er sei in Gedanken und Gebeten bei den Menschen, bei den Angehörigen.

Günther dankte den Einsatzkräften für deren Arbeit und auch denen, die sich um die Passagiere und Zeugen im Zug sowie um die Verletzten gekümmert hätten. In dem Regionalzug von Kiel nach Hamburg hatte am Nachmittag ein Angreifer mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt.

+++ 25.01.2023: Landes-Innenministerin: Verdächtiger ist staatenloser Palästinenser +++

Bei dem mutmaßlichen Angreifer aus einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwoch. Nach Angaben der Polizeidirektion Itzehoe ist der Tatverdächtige 33 Jahre alt.

+++ 25.01.2023: Tödliche Messerattacke im Zug - Faeser drückt Mitgefühl aus +++

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg ihr Mitgefühl ausgedrückt. "All unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat und ihren Familien", schrieb die Politikerin am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei eine "erschütternde Nachricht".

Den aktuellen Erkenntnissen nach wurden bei der Tat zwei Menschen getötet und sieben verletzt, drei davon schwer. Unter den Verletzten ist auch der Tatverdächtige. Die Hintergründe des Verbrechens waren zunächst unklar.

+++ 25.01.2023: War der mutmaßliche Angreifer geistig verwirrt? +++

Nach der Zugattacke gibt es erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizei in Itzehoe handelt es sich um einen jungen Mann, etwa im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bislang nicht als Extremist aufgefallen.

+++25.01.2023: Mutmaßlicher Täter bei Messerattacke verletzt +++

Bei dem Angriff ist auch der mutmaßliche Angreifer verletzt worden. "Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten", teilte eine Polizeisprecherin mit. Der mutmaßliche Täter - der zwischen 20 und 30 Jahre alt sein soll - habe die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen. Den Angaben der Sprecherin nach wurden fünf Menschen verletzt, unter ihnen auch der Täter.

Wie es weiter hieß, hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen erhalten. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden, von wem könne sie noch nicht sagen. Der Mann, der mittelschwer verletzt sei, wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht. Eine Studentin saß in dem Zug. Ihre Mutter sagte gegenüber "Focus Online". "Sie hat gesehen, wie ein Mensch vier Reihen vor ihr auf jemanden eingestochen hat". Die junge Frau wurde nicht verletzt.

+++25.01.2023: Sütterlin-Waack zeigte sich erschüttert +++

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ist am späten Mittwochnachmittag am Bahnhof in Brokstedt nördlich von Hamburg eingetroffen. Dort hatte wenige Stunden zuvor ein Angreifer zwei Menschen in einem Zug getötet und mehrere verletzt. "Die Tat im Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg erschüttert mich tief. Ich bin in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer", hatte die Ministerin zuvor schriftlich mitgeteilt. "Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung."

Sütterlin-Waack danke den Polizisten, die den Täter festgenommen haben, sowie allen Rettungskräften, die die Verletzten versorgt haben. "Die Bundespolizei und die Landespolizei arbeiten bei der Aufklärung eng zusammen." Nähere Informationen und Hintergründe liegen noch nicht vor. "Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet", sagte sie.

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/news.de/dpa

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