Nachdem ein Junge in Vietnam in ein ein 35 Meter tiefes Betonrohr gefallen ist, wurde der 10-Jährige von den Behörden für tot erklärt. Er sei gestorben, heißt es von den Behörden. Sämtliche Versuche, den Jungen zu befreien, scheiterten.
Schreckliche Gewissheit in Vietnam: Mehrere Tage nach dem Sturz eines zehnjährigen Jungen in ein 35 Meter tiefes Betonrohr in Vietnam haben Behörden ihn für tot erklärt. Der Junge sei 100 Stunden nach erfolglosen Rettungsversuchen gestorben, sagte Doan Tan Buu, der stellvertretende Regierungschef der südvietnamesischen Provinz Dong Thap, am 4. Januar (Ortszeit) vor Reportern. Man wolle nun so schnell wie möglich seine Leiche bergen, fügte er hinzu.
Unfall-Drama in Vietnam: Junge nach Sturz in Betonrohr für tot erklärt
Demnach waren ein Team aus Ärzten, Gerichtsmedizinern und örtlichen Behörden zum Schluss gekommen, dass der Junge aufgrund verschiedener Faktoren ums Leben gekommen sei. Dazu gehörten neben dem Ort des Unfalls auch die Tiefe des Rohrs, die Dauer der Bergungsarbeiten sowie mögliche Verletzungen, die er erlitten habe. Noch am Vormittag des 4. Januar waren die Versuche weitergegangen. Eine zuvor in das Rohr herabgelassene Kamera hatte kein Lebenszeichen des Kindes gezeigt.
Update 16. Januar 2023: Toter Junge weiter in tiefem Rohr - Fortschritte bei Bergung
17 Tage nach dem Sturz eines zehnjährigen Jungen in ein tiefes Betonrohr in Vietnam ist es den Einsatzkräften gelungen, den oberen Teil der engen Röhre zu bergen. Das zwölf Meter lange Stück sei abgetrennt und aus der Erde gezogen worden, teilte das Ministerium für Information und Kommunikation am 16. Januar 2023 mit. Allerdings befände sich der Leichnam irgendwo im unteren Teil des 35 Meter tiefen Rohres, hieß es. Wo genau, ist noch immer unklar. Der kleine Nam war 100 Stunden nach dem Horror-Unfall von den Behörden für tot erklärt worden.
Seit dem Unglück hatten die Rettungskräfte immer wieder vergeblich versucht, das Rohr mit schwerem Gerät aus der Erde zu holen. Die Teams seien unerfahren und mit der Situation überfordert gewesen, sagte Doan Tan Buu, der stellvertretende Regierungschef der Provinz Dong Thap, der Deutschen Presse-Agentur.
Zudem sei es viel leichter, ein solches Betonrohr in die Erde zu treiben, als es wieder herauszuholen, betonten Experten. Grund: Die Erde rund um das Rohr wird beim Hereinbohren stark zusammengedrückt und extrem fest. Um ein solches Rohr wieder aus der Erde zu ziehen, ohne dass es zerbreche, müsse zunächst die Erde rundherum gelockert werden. Der Direktor des örtlichen Transportministeriums betonte, es könnte noch Tage dauern, bis die zwei unteren Teile des Rohres - und damit auch die Leiche des Jungen - geborgen werden.
Das Unglück im Südwesten von Vietnam hatte zu Jahresbeginn weltweit Schlagzeilen gemacht. Nur in den ersten zehn Minuten nach dem Sturz gab es Berichten zufolge noch Lebenszeichen von dem Jungen.
Junge hing seit vier Tagen in 35 Meter tiefem Betonrohr fest
Der Junge, dessen Name mit Nam angegeben wird, war am Samstag in das Rohr auf dem Gelände einer Baustelle gestürzt, wo eine Brücke gebaut wird. Das Rohr hat nur einen Durchmesser von etwa 25 Zentimetern. Niemand habe gedacht, dass der zehnjährige Nam so tief in der Röhre eingeschlossen werden könnte, "weil der Raum darin nur so breit ist wie die Hand eines Erwachsenen", sagte ein Helfer. Medienberichten zufolge hatte der Junge nach seinem Sturz zunächst wohl um Hilfe gerufen.
Rettungsarbeiten erwiesen sich als schwierig
Die Einsatzkräfte hatten wegen des schwierigen Geländes und der extrem komplizierten Umstände der Rettungsarbeiten mit immer neuen Problemen zu kämpfen, sagte Doan Tan Buu, ein Sprecher der Provinzverwaltung von Dong Thap, am Mittwochmorgen der Deutschen Presse-Agentur. "Wir glauben, dass die Helfer die Betonsäule heute aus der Erde ziehen werden, aber wir erwarten keine guten Nachrichten, was den Jungen betrifft." Eine zuvor in das Rohr herabgelassene Kamera hatte kein Lebenszeichen des Kindes gezeigt.
Eines der Probleme sei der viele Schlamm, der das Rohr umgebe, sagte Buu am Mittag (Ortszeit). Es seien weitere Bohrungsarbeiten nötig. Die Retter versuchten alles, um das Rohr am späten Nachmittag aus der Erde zu ziehen. "Wir hoffen auf ein Wunder", hieß es auf der Facebook-Seite der Gemeinde im Südwesten von Vietnam.
Rettung von Jungen erweist sich als schwierig
Die Rettungsarbeiten seien wegen der extremen Enge des Rohrs und trotz großer Bemühungen "sehr schwierig", zitierte die Zeitung "Tuoi Tre" einen Militärsprecher. Die Einsatzkräfte machten sich daran, rings um das Rohr in die Tiefe zu bohren, um ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von 1,5 Metern um das Betonrohr zu legen - und es so leichter herausziehen zu können. Der Plan sehe vor, anschließend mittels eines Detektors die genaue Position des Jungen zu bestimmen, bevor der Beton aufgeschnitten werde, sagte der Militärsprecher.
Das nationale "Search and Rescue"-Komitee teilte am Dienstag mit: "Nach drei Nächten voller Bemühungen befindet sich die Rettung des zehnjährigen Jungen, der an der Roc-Sen-Brücke in der Provinz Dong Thap in eine 35 Meter tiefe Betonröhre gestürzt war, in der Endphase. Es wird erwartet, dass die Rettungskräfte am Morgen die Betonröhre schrittweise herausziehen und das Kind hochholen."
Zustand des Kindes unklar - Rettungskräfte pumpen Sauerstoff in Rohr
Die Einsatzkräfte pumpten immer wieder Sauerstoff in das Rohr. Über den Zustand des Kindes war aber zunächst nichts bekannt. Zunächst hatte der Junge wohl noch um Hilfe gerufen, so Medien. "Das Betonrohr ist zu eng, als dass wir sagen könnten, in welcher Tiefe der Junge steckt", sagte Tran Van Gioi von der örtlichen Polizei. "Es ist auch unmöglich, etwas über seinen Gesundheitszustand zu sagen."
Sämtliche Rettungsversuche bislang fehlgeschlagen
Die Helfer wollten versuchen, die Erde rund um den Beton aufzuweichen, um das Rohr mittels eines Krans aus der Erde zu ziehen. Die Versuche waren aber zunächst fehlgeschlagen. Mittlerweile hatte sich auch Premierminister Ph?m Minh Chính in das Drama eingeschaltet und die Behörden angewiesen, ihr Möglichstes zu tun, um das Kind zu retten.
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sba/news.de/dpa