Insektenstiche im Sommer sind keine Seltenheit - für einen 27-Jährigen wurde der Kontakt mit einer asiatischen Tigermücke jedoch zur tödlichen Gefahr. Nach wochenlangem Koma und Organversagen blieb nur noch eine Amputation.
Für die einen sind Insekten wie Mücken oder Wespen zwar eine nervige, aber vergleichsweise harmlose Begleiterscheinung in den Sommermonaten - für einen jungen Mann aus Aschaffenburg wurde der Kontakt mit einem Exemplar der Gattung Aedes albopictus, auch bekannt als asiatische Tigermücke, jedoch beinahe zum Todesurteil. Ein Stich genügte, um Sebastian Rötschke, so der Name des 27-Jährigen, in Lebensgefahr zu bringen.
Todeskampf nach Insektenstich: Asiatische Tigermücke bringt Mann (27) in Lebensgefahr
Der Leidensweg des 27-Jährigen begann im Sommer 2021, wie Sebastian Rötschke aktuell in der "Bild" schildert. Ein zunächst harmlos wirkender Insektenstich löste eine heftige Infektion aus. Der junge Mann litt zudem unter Halsschmerzen und Symptomen eines grippalen Infektes, beim Arzt wurden ihm Antibiotika verschrieben, doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich binnen kürzester Zeit. Als Sebastian Rötschke von Fieberschüben geplagt kaum noch das Bett verlassen konnte, wurde er ins Krankenhaus gebracht - dort wurde nicht nur die Infektion, sondern auch ein nässender Abszess am linken Oberschenkel behandelt.
Geplatzter Abszess durch Bakterien-Infektion: OP-Marathon wegen winzigem Insektenstich
Die Ärzte sahen keinen anderen Ausweg, als den Patienten zu operieren und das entzündete Gewebe am Bein zu entfernen. Im Labor wurde dann offenkundig, was die Symptome verursacht hatte: Durch einen Stich der asiatischen Tigermücke, die sich auch in Deutschland immer weiter ausbreitet, gelangten Bakterien vom Typ Serratia marcescens in den Körper des 27-Jährigen und schädigten das Gewebe rund um den Insektenstich.
Sebastian Rötschke (27) überlebt Multiorganversagen und Amputation nach 4 Wochen Koma
Mit der Abszess-Operation war Sebastian Rötschke allerdings noch lange nicht über den Berg: Auch die Organe des jungen Mannes waren von der Infektion heftig in Mitleidenschaft gezogen worden, Leber, Nieren und Lunge drohten zu versagen. Die behandelnden Ärzte fürchteten, Sebastian Rötschke könnte nicht überleben und legten den Patienten in ein künstliches Koma, das vier Wochen anhalten sollte. Zu allem Übel mussten dem jungen Mann zwei Zehen amputiert werden. Seit dem Insektenstich wurde Sebastian Rötschke insgesamt etwa 30 Mal operiert. Ihm gehe es zwar nach eigenem Bekunden "soweit gut", doch auch eineinhalb Jahre nach dem Stich der asiatischen Tigermücke ist der junge Mann noch krankgeschrieben.
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loc/news.de
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