Wenn es um ihre Kinder geht, scheut Sarah Sands vor nichts zurück - selbst vor Mord nicht. Die Britin tötete einen vermeintlich netten Nachbarn, der ihre drei Söhne sexuell missbrauchte, und wanderte dafür mehrere Jahre in den Knast.
Es gibt wohl kaum eine Mutter, die für ihre Kinder nicht durchs Feuer gehen würde - eine solche Löwenmama, die das Wohlergehen ihres Nachwuchses über alles stellt, ist Sarah Sands. Aus Liebe zu ihren Kindern wurde die Britin zur Mörderin - und zur unermüdlichen Kämpferin gegen Kindesmissbrauch.
Netter Nachbar entpuppt sich als pädophiles Monster: 77-Jähriger schändet Brüder-Trio
Sarah Sands' Engagement für den Schutz Minderjähriger hat eine betrübliche Vorgeschichte.Als alleinerziehende Mutter dreier Söhne - neben Bradley (heute 20) hat sie die Zwillinge Reece und Alfie (heute 19) - schlug sich Sarah Sands in Silverton im Osten Londons durch. Ihre Jungs waren damals, als mit einem gewissen Michael Pleasted ein neuer Nachbar in das Viertel zog, erst elf und zwölf Jahre alt. Was Sarah Sands damals nicht bewusst war: Pleasted war nicht der nette ältere Herr, als der er sich ausgab. Nichtsahnend freundete sich die Alleinerziehende mit dem 77-jährigen Rentner an und hielt ihn für ein Vorbild für ihre Söhne - doch in Wahrheit verging sich der Senior sexuell an den Heranwachsenden.
Dreifach-Mutter ersticht Kinderschänder-Nachbarn: "Nun kann er keinem Kind mehr wehtun"
Eines Tages vertrauten die drei Brüder ihrer Mutter an, was der vermeintliche nette Nachbar ihnen angetan hatte - die Polizei wurde alarmiert, Pleasted als Kinderschänder angeklagt. Doch der Senior blieb nicht in U-Haft, sondern wurde bis zum Prozessbeginn auf Kaution freigelassen. Für Sarah Sands eine unfassbare Qual, Tür an Tür mit dem Kinderschänder-Monster leben zu müssen. Im November 2014 reifte in Sarah Sands der mörderische Plan: Die dreifache Mutter wollte den Peiniger ihrer Söhne zur Rede stellen und ihn zu einem Geständnis vor Gericht bewegen.
Aufnahmen aus dem Fahrstuhl des Wohnhauses, in dem der vermeintlich nette Nachbar lebte, zeigten Sarah Sands kurz vor dem tödlichen Zusammentreffen, für das sie sich Mut angetrunken hatte - mit einem Kapuzenpulli bekleidet und einem Messer in der Hand. Doch die Situation eskalierte: Aus der Konfrontation wurde schnell ein Handgemenge, bis die Frau auf ihren Nachbarn einstach. "Ich hatte Angst. Es sollte nicht so laufen. Er sollte mir zuhören, doch er wollte nicht. Er war nicht mehr der freundliche Nachbar." Nach der Tat äußerte sich Sarah Sands der Polizei gegenüber erleichtert: "Nun kann er keinem Kind mehr wehtun", soll die Mörderin gesagt haben.
Kinderschänder-Mörderin aus Haft entlassen: So geht es Sarah Sands heute
Acht Jahre sind seit dem tödlichen Angriff auf Michael Pleasted inzwischen vergangen - vier davon saß Sarah Sands im Gefängnis, nachdem sie wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden war. Doch ihr Schicksal ist in ihrer britischen Heimat bis heute präsent - zuletzt sprach Sarah Sands in der britischen BBC über ihre Tat und äußerte Bedauern darüber, ein Menschenleben beendet zu haben. "Ich bringe Leben in diese Welt. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich schuldig machen würde, ein Leben auszulöschen", so Sarah Sands rückblickend,
Ihre drei Söhne wurden missbraucht: Sarah Sands kämpft weiter gegen Kinderschänder
2018 wurde die Britin aus der Haft entlassen und kam zurück zu ihrer Familie, die ihren Zusammenhalt heute als stärker denn je bezeichnet. Auch Sarah Sands drei Söhne, heute allesamt volljährig, schließen sich der Mission ihrer Mutter an und riefen Opfer sexueller Gewalt auf, ihr Schweigen zu brechen und ihre Peiniger anzuzeigen.
Allem Bedauern über den Tod ihres Nachbarn, der sich als eiskalter Kinderschänder entpuppte, zum Trotz engagiert sich Sarah Sands nach Beendigung ihrer Haftstrafe mit Feuereifer für den Kampf gegen Kindesmissbrauch. Das größte Problem sieht die Mutter dreier sexuell missbrauchter Söhne darin, dass Kinderschändern keine Steine in den Weg gelegt werden, wenn diese nach der Haftentlassung um eine Namensänderung bitten. Genau das hatte auch Michael Pleasted getan - der in 24 Fällen vorbestrafte Kinderschänder, der drei Jahrzehnte lang unschuldige Kinder missbrauchte, hieß vor seiner Namensänderung Robin Moult und konnte mit seiner neuen Identität ohne die pädophilen Spuren der Vergangenheit weitere Missbrauchstaten begehen.
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loc/news.de