Ein Polizist ist nach einem Messer-Angriff in Belgiens Hauptstadt Brüssel gestorben. Die Staatsanwaltschaft schließt einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Was ist bereits zu dem Fall bekannt?
Nach einem tödlichen Angriff auf einen Polizisten in Brüssel hat die belgische Bundesstaatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Ein terroristischer Hintergrund könne weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend.
Messer-Attacke in Belgien: Polizist getötet, weiterer Beamter verletzt
Der 29-jährige Polizist starb anschließend im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Sein 23-jähriger Kollege wurde zunächst in die Notaufnahme gebracht und in der Nacht operiert. Sein Zustand sei stabil, sagte ein Sprecher. Ein weiterer Polizist sei bei dem Angriff verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur Belga meldete, hätten mehrere Medien zudem berichtet, dass der Angreifer "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben soll.
Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, setzte ein zu Hilfe gekommener Polizist seine Dienstwaffe gegen den Angreifer ein. Die Attacke habe gegen 19.15 Uhr stattgefunden, der 23-jährige Angreifer soll laut Medienberichten von mehreren Schüssen getroffen worden sein. Informationen, wonach der mutmaßliche Täter starb, wurden von offiziellen Stellen zunächst nicht bestätigt.
Messer-Attentat in Belgien: Täter kündigte Bluttat an
In der Nacht zu Freitag (11.11.2022) bestätigte die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Tat, dass eine Person am Donnerstagmorgen auf einer Polizeiwache erklärt habe, einen Anschlag auf die Polizei verüben zu wollen. Die Person sei in eine Psychiatrie begleitet und dort dem Personal übergeben worden. Als die Beamten später erneut Kontakt zu der Einrichtung aufgenommen hätten, habe sich herausgestellt, dass die Person das Krankenhaus wieder verlassen habe.
Entsetzen nach tödlicher Messer-Attacke auf Polizeibeamte in Brüssel
Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, sie stehe in engem Kontakt mit der Polizei und dem Bürgermeister Philippe Close. Dieser bezeichnete den Vorfall als unerträgliche Tragödie. Die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, schrieb, sie sei schockiert über den Mord an einem Polizisten im Dienst.
Quel drame horrible. Cet événement me brise le cœur. Mes pensées vont avant tout aux proches, aux membres de la zone de police et à l'ensemble de la police.
— Annelies Verlinden (@AnneliesVl) November 10, 2022
Drame insoutenable ce soir à Bruxelles. Solidarité avec les forces de l’ordre. La police nous protège et doit aussi être protégée. Mes pensées vont vers les familles des victimes et leurs collègues. @zpz_polbru se met à disposition de la zone Bruno pour tout appui nécessaire. https://t.co/H7I2nG9UV5
— Philippe Close (@PhilippeClose) November 10, 2022
War die Messer-Attacke auf den Polizeibeamten einen Terror-Tat?
Dschihadisten und Salafisten benutzen den arabischen Ausdruck "Allahu Akbar" oft als eine Art Schlachtruf. Eigentlich handelt es sich aber um eine zentrale religiöse Formel des Islams, die seit Jahrhunderten von Muslimen weltweit benutzt wird.
"Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des verstorbenen Beamten", so Belgiens Premier Alexander De Croo auf Twitter. Er hoffe, dem anderen Beamten, der ins Krankenhaus gebracht worden war, gehe es gut.
Nos policiers risquent leur vie au quotidien pour assurer la sécurité de nos citoyens. Le drame d'aujourd'hui le démontre, une fois de plus.
— Alexander De Croo ???????????????? (@alexanderdecroo) November 10, 2022
Mes pensées vont à la famille et aux amis de l'officier décédé.
Mon espoir sincère est que son collègue hospitalisé se portera bien.
Laut Berichten der Tageszeitungen "Le Soir" und "Het Laatste Nieuws" hatte der Verdächtige einen Anschlag auf Polizisten auf einer Wache angekündigt. Warum er die Tat trotzdem verüben konnte, war zunächst unklar.
Täter stand auf Terrorliste
Laut Staatsanwaltschaft stand er auf einer Liste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam. Außerdem war er in den Jahren 2013 bis 2019 bereits im Gefängnis und den Behörden wegen Verstößen gegen das belgische Recht bekannt.
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bos/news.de/dpa
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