Deutschland genießt mitten im Oktober warmes Spätsommerwetter. Laut Meteorologen sorgt derzeit das Klimaphänomen La Niña für die ungewöhnliche Herbsthitze. Wie lange bleiben uns die warmen Temperaturen erhalten? Droht bald ein Wettersturz?
Bislang ist es für diese Jahreszeit viel zu warm in weiten Teilen. Während aus dem Südwesten weiterhin warme Luftmassen nach Mitteleuropa strömen und in Deutschland das Quecksilber an den kommenden Tagen erneut die 25-Grad-Marke knacken könnte, sind in Spanien und Frankreich sogar Temperaturen bis zu 34 Grad möglich. Meteorologen machen für die ungewöhnliche Herbsthitze das Klimaphänomen La Niña verantwortlich.
Herbsthitze mitten im Oktober 2022: La Niña beeinflusst Wetter in Deutschland
Die Klimaanomalie La Niña ist das Gegenstück zum El-Niño-Phänomen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) schreibt, kühlen sich bei dieser "Kalten Episode" die oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks anomal stark ab. Dadurch verstärken sich nicht nur die tropischen Passat-Ostwinde. Während in Südostasien sowie Australien schwere Unwetter mit sintflutartigen Starkregenfällen drohen, könnte es in Südamerika extreme Trockenheit geben. Doch auch auf das Wetter auf der Nordhalbkugel nimmt La Niña Einfluss.
Bereits im Juli prophezeiten Wetter-Experten einen warmen Herbst durch das Klimaphänomen. Diese Prognose tritt nun offenbar ein: Wie "weather.com" schreibt, herrschtüber dem Pazifik, dem Atlantik und Russland derzeit Hochdruck - mit dramatischen Folgen. Heftige Schneefälle in Kanada lassen die Temperaturen im Westen von Nordamerika derzeit gewaltig sinken. Währenddessen ist es im Osten Nordamerikas mit Werten über 20 Grad ungewöhnlich warm. Die Hitze strömt von dort bis nach Grönland. Mitten im polaren Winter weichen die Temperaturen dort nun um 20 Grad von den normalen Werten ab.
Wann droht uns der große Wettersturz?
"Durch die Verteilung der Druckgebiete flutet relativ kühle Luft die Region vor Portugal und Spanien, während extrem warme Wüstenluft bis nach Schweden vordringen kann", schreibt "weather.com". Die Temperaturen in Deutschland bleibt das Wetter somit weiterhin sehr warm. Wie lange die ungewöhnliche Herbsthitze noch Bestand hat, ist unklar. Möglicherweise kommt es in der zweiten Novemberwoche zu einem Wetterwechsel. Jedoch könnte es auch sein, dass ein neues Pazifikhoch in den kommenden Wochen erneut die Druckverteilung auf der Nordhalbkugel durcheinander wirbelt. Der Winter ist bislang nicht in Sicht.
Laut Ensemble-Vorhersage purzeln die Temperaturen Anfang November etwas nach unten, meldet der Meteorologe Dominik Jung. Extreme Kälte sei aber nicht in Sicht. Die Temperaturen dürften sich laut Dominik Jung im Bereich des Klimamittels einpegeln. Jedoch sei diese Prognose noch sehr unsicher.
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