Der Tatverdächtige im Fall Maddie McCann, Christian B., sitzt derzeit eine Gefängnisstrafe wegen der Vergewaltigung einer US-Amerikanerin ab. Bald wird ihm womöglich erneut der Prozess gemacht - jedoch nicht vor 2023.
Auch 15 Jahre nach ihrem Verschwinden aus einer portugiesischen Ferienanlage in Praia da Luz fehlt von Madeleine McCann noch immer jede Spur. Der deutsche Christian B., der derzeit wegen der Vergewaltigung einer US-Amerikanerin in Portugal eine Haftstrafe absitzt, steht jedoch in Verdacht, sich auch an Maddie vergangen zu haben. Er lebte zu dem Zeitraum ihres Verschwindens in der Umgebung und soll dort auch weitereSexualstraftaten begangen haben. Wegen dieser steht er bald erneut vor Gericht.
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage: Tatverdächtiger im Fall Madeleine "Maddie" McCann bald wieder vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig habe gegen einen auch im Fall Maddie verdächtigen Deutschen Anklage wegen des Verdachts auf Missbrauch und Vergewaltigung erhoben, berichtet jetzt die Deutschen Presse-Agentur. Es gehe um drei Fälle der schweren Vergewaltigung und zwei Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern, teilte die Justizbehörde am Dienstag mit. Sie nannte Christian B. zwar nicht beim Namen, es decken sich jedoch die Anklagepunkte und Informationen über den Angeklagten mit den bekannten Informationen über den Tatverdächtigen in Maddies Fall.
Christian B. erneut angeklagt während Haftstrafe wegenVergewaltigung einer US-Amerikanerin in 2005
Der 45-Jährige soll die Straftaten zwischen Ende Dezember 2000 und Juni 2017 in Portugal begangen haben. Derzeit sitzt er eine mehrjährige Haftstrafe für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin 2005 im portugiesischen Praia da Luz ab. Dort war etwa eineinhalb Jahre später die damals dreijährige Britin Maddie McCann aus einer Apartmentanlage verschwunden. Bei den Ermittlungen wegen Mordes gegen den 45-Jährigen im sogenannten Fall Maddie bittet das Bundeskriminalamt weiterhin um Zeugenhinweise.
Möglicher Prozess gegen Maddie-Verdächtigen beginnt nicht vor 2023
Ein möglicher Prozess wegen der Vorwürfe der weiteren Sexualstraftaten beginne nicht vor 2023, teilte das Landgericht Braunschweig am Mittwoch mit. Die zuständige Strafkammer werde jetzt in einem sogenannten Zwischenverfahren prüfen, ob die Anklageschrift zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet werde, hieß es.
Seine aktuelle Haftstrafe hätte der Angeschuldigte im September 2025 voll verbüßt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans Christian Wolters, am Mittwoch der dpa. "Wir rechnen mit einer Hauptverhandlung Mitte kommenden Jahres", sagte er mit Blick auf die neuen Vorwürfe von Sexualstraftaten. "Das entscheidet aber letztlich das Landgericht Braunschweig."
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rad/news.de/dpa
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