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Blackout-Panik in Deutschland: Experte warnt: Menschen sollen sich auf Stromausfall vorbereiten

Gehen in Deutschland die Lichter aus? Kommt der Blackout? Was vor einem Jahr für die meisten außerhalb der Vorstellungswelt lag, gilt nun als eine reale Gefahr. Was also, wenn kein Strom mehr fließt - und damit vieles andere fehlt, etwa das Trinkwasser aus der Leitung?

Gehen in Deutschland bald die Lichter aus? Die Angst vor einem Blackout wächst. (Foto) Suche
Gehen in Deutschland bald die Lichter aus? Die Angst vor einem Blackout wächst. Bild: Adobe Stock/Evgen

Die Sorge wegen eines möglichen Stromausfalls steigt. Es sei wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema auseinandersetzten, sagte der Einsatzleiter und Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks (MHW), Robert Schmitt am Samstag bei einem Selbsthilfe-Kurs mit rund 80 Teilnehmenden im oberbayerischen Tuntenhausen.

Blackout-Panik in Deutschland: Menschen sollen sich auf Stromausfall vorbereiten

"Jeder, der vorbereitet ist und vielleicht auch seinem Nachbarn helfen kann, entlastet uns Einsatzkräfte. Um den müssen wir uns nicht kümmern." Der Staat könne "nicht für alles Vorsorge treffen".

Es nutze nichts, "wenn wir die Sirenen wieder einschalten - wenn wir den Bürgern nicht erklären, was sie dann zu tun haben", sagte Schmitt. Seit 2009 bietet das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk derartige Schulungen an. Die Nachfrage sei seit dem Beginn des Ukraine-Krieges massiv gestiegen. Bundesweit gebe es dennoch kein vergleichbares Kursangebot von Hilfsorganisationen.

Ruf nach Krisen-Vorbereitungskursen wird lauter

Seitens der Politik sei nach Katastrophen immer wieder einmal gefordert worden, derartige Krisen-Vorbereitungskurse flächendeckend anzubieten, sagte MHW-Sprecher Matthias Fischer. Konkrete Pläne zur Umsetzung habe es aber nie gegeben; es stelle sich auch die Frage der Finanzierung. Das MHW stemmt die Kurse mit Ehrenamtlichen.

Themen waren am Samstag etwa Kochen ohne Strom, alternative Trinkwassergewinnung und Bevorratung für Notzeiten, aber auch erste Wundversorgung und Brandbekämpfung.

Im Fall eines Blackouts: Das rät der Experte

Schmitt rät: Für zwei Wochen Wasser und Lebensmittel daheim, das Auto vollgetankt und ein Radio, das mit Batterien läuft, um Informationen der Behörden zu verfolgen. Denn wenn der Strom weg bleibt, geht nichts mehr: kein fließendes Wasser, keine Toilettenspülung, kein Herd, kein Aufzug, kein Telefon und kein Internet. Nicht nur die Energieknappheit könnte einen Blackout auslösen, sondern auch Naturkatastrophen oder Wetterextreme, Sabotage oder Cyberangriffe.

Experte warnt: "Man geht unvorbereitet in die kalte Jahreszeit"

Auch die Behörden stünden vor gravierenden Problemen. Das Digitalfunknetz für Einsatzkräfte könnte zusammenbrechen, wie MHW-Sprecher Matthias Fischer sagt. Die Einsatzfahrzeuge seien deshalb wieder mit analogen Funkgeräten ausgerüstet. Wenn auch Kraftstoff fehlt, wird es brisant. "Man geht unvorbereitet in die kalte Jahreszeit", warnt Fischer. Die kritische Infrastruktur müsste besser unterstützt und etwa nicht nur Kliniken, sondern auch Altenheime, Feuer- und Rettungswachen mit Notstrom abgesichert sein.

Im südlichen Bayern bereiten sich Landkreise derzeit gemeinsam vor. "Wir müssen uns auf die kritische Infrastruktur konzentrieren", sagt auch der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch (CSU). Dazu zählten Kliniken, Rettungsdienste, Pflegeheime, digitale Kommunikation, Wasserversorgung, Behörden, Bezahlsysteme und Logistik. "Die Sicherheitslage verschärft sich rasant, wenn die kritische Infrastruktur nicht mehr funktioniert."

Deutsche bereiten sich auf möglichen Stromausfall vor

Mancher in dem MHW-Kurs hat schon vorgesorgt: mit Lebensmitteln, Kocher, mancher gar mit eigenem Notstromaggregat - oder mit einem gepackten Rucksack. "Wir haben Notfallrucksäcke zuhause", sagt die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des ASB, Nadine Naujoks, die mit Mann und zwei Kindern da ist. "Es muss gar keine große Naturkatastrophe sein. Es kann ja einfach sein, dass das Nachbarhaus brennt und man deshalb weg muss." Für sie und ihre Familie sei der Kurs "ein kleiner Survival-Urlaub".

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/news.de/dpa

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