Droht ein Blackout im Winter? davor will sich die Stadt Rosenheim vorbereiten. Sie hat einen Flyer herausgebracht, indem sie Haushalten Tipps gibt, was die Bürger bei einem Stromausfall zuhause haben sollten. Das stößt im Netz auf viel Kritik.
Seit Wochen wird vor einem möglichen langfristigen Stromausfall gewarnt. Viele Experten halten das für reine Panikmache. Dennoch wird den Bürger:innen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlen, sich einen Notvorrat anzulegen, um sich bei einem Stromausfall versorgen zu können. Auch die Einwohner von Rosenheim sollen nun ihre Vorräte aufstocken. Das teilt die bayerische Stadt Haushalten in einem Flyer mit.
Rosenheim verschickt Flyer mit Tipps bei einem Blackout
"Die Stadt Rosenheim beschäftigt sich unter Einbindung ihrer Stadtwerke und der Rosenheim Polizeiinspektion seit Dezember 2018 mit der Möglichkeit eines sogenannten Blackouts", schreibt die Stadt auf ihrer Webseite und verweist auf den Handzettel. Damit wollen sie allen Bürgern Tipps geben, wie sie im Falle eines Blackouts agieren können. Der Flyer landet Ende der Woche (KW 38 ) in den Briefkästen aller Rosenheimer Haushalte.
Stadt Rosenheim rät Haushalten: "Planen Sie wie für einen 14-tägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden"
In dem Flyer stellt die Stadt konkrete Tipps vor: "Planen Sie wie für einen 14-tägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden". Dort wird auch aufgelistet, was die Haushalte alle für mindestens zwei Wochen vorrätig haben sollen. "Wasser: Ziel der Stadtwerke Rosenheim ist es, die Trinkwasserversorgung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Ein Notvorrat mit 2,5 l/Kopf sollte trotzdem vorbereitet sein. Sie empfehlen auch sich eventuell ein autarkes Wasserfiltersystem zu zulegen.
Es sollten auch haltbare Lebensmittel da sein, wie Konserven mit Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln, Zucker, haltbare Milch und Knäckebrot. Zudem sei es empfehlenswert Bargeld für diese Zeit dazu haben und Hygieneartikel. Des weiteren sollten Medikamente, ein Erste-Hilfe-Kasten, Kerzen und Zündholzer verfügbar sein.
Der persönliche Notvorrat sollte auch im Falle eines langfristigen Stromausfalls ein Radiogerät, zum Beispiel ein batterie- oder solarbetriebenes Modell beziehungsweise ein Kurbelradio, enthalten. Die Liste ergänzen Ersatzbatterien, Verpflegung für Haustiere, warme Kleidung, Decken, ein vollgetanktes Auto, ein Campingkocher, Schlafsäcke, Holz für einen Kamin und Brennpaste. Neben einer Liste mit einem Notvorrat, gibt es Tipps, was es bedeutet, wenn kein Strom mehr aus der Steckdose fließt. Außerdem informiert der Flyer über Warnsysteme und listet Anlaufstellen auf.
Panikmache mit Blackout-Flyer! Stadt Rosenheim schockt auf Twitter mit Handzettel
Die Blackout-Tipps finden viele Twitter-Nutzer "bizarr" und spotten darüber. "Wir sollen jetzt Campen?", fragt sich eine Nutzerin. "Es wird immer wahrscheinlicher... Fühle mich momentan etwas verhöhnt - Campingurlaub", meint ein anderer User.
Nicht jeder findet die Flyer komisch und rechtfertigt das Vorgehen der Stadt. "
@focusonline hat nun über den Flyer berichtet und skandiert „Stadt Rosenheim verteilt bizarre Flyer". Was soll denn daran „bizarr" sein!? Letzten Endes führt die Stadt Rosenheim doch nur lokal weiter, was das @BBK fordert", heißt es in einem Tweet. Andere rechnen nicht damit, dass es zu einem langfristigen Blackout kommt. "Das kommt davon wenn selbst die Kommunen (!) auf Leute wie Saurugg mehr hören als auf die eigenen Übertragungsnetzbetreiber, die - man kann es nicht oft genug betonen - die Gefahr eines Blackouts als verschwindend gering einschätzen", schreibt ein weiterer Nutzer. Er bezieht sich auf ein Zitat von Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg: "Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Jahren zu einem derartigen Ereignis kommen wird"
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