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Naegleria fowleri: Nach Todesfall in den USA! Angst vor hirnfressender Amöbe in Deutschland

Eine hirnfressende Amöbe hat im Mittleren Westen der USA ein Kind getötet. Dabei kommt Naegleria fowleri normalerweise nur in wärmeren Gebieten vor. Breitet sich die gefährliche Amöbe durch den Klimawandel bald auch in Deutschland aus?

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Breitet sich die hirnfressende Amöbe Naegleria fowleri bald auch in Deutschland aus? Bild: Adobe Stock/ Kateryna_Kon

Sie kommt normalerweise nur in subtropischen und tropischen Gebieten vor: Die hirnfressende Amöbe namens Naegleria fowleri hat jetzt allerdings im US-Bundesstaat Nebraska, in dem ähnliche klimatische Bedingungen wie hierzulande herrschen, ein Kind getötet. Aufgrund des Klimawandels wächst die Angst davor, dass sich die Amöbe bald auch in Deutschland ausbreiten könnte. Doch wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?

Hirnfressende Amöbe tötet Kind in Nebraska, USA

Der tragische Unfall in Nebraska spielte sich bereits im August ab. Wie die Nachrichtenagentur Associated Press schrieb, wurde das Kind beim Schwimmen im Elkhorn River, einige Kilometer westlich von Omaha, von der Amöbe befallen und verstarb wenige Tage später. Es sei bereits der zweite Fall dieser Art im Mittleren Westen der USA gewesen, nachdem im Juli ein Einwohner Missouris infolge einer durch Amöben verursachten Infektion gestorben war.

Wie gefährlich ist Naegleria fowleri?

"N. fowleri ist thermo­phil [wärmeliebend] und daher besonders in Süß­ge­wässern und Böden der Sub­tropen und Tropen, aber auch in natürlich oder künstlich erwärmten Süß­ge­wässern gemäßigter Klimazonen verbreitet", schreibt das Robert-Koch-Institut. Sie können die sogenannte Primäre Amöben-Meningoenzephalitis, kurz PAM auslösen. "Die N. fowleri-PAM tritt vorwiegend bei Kindern oder jüngeren Erwachsenen aus völliger Gesundheit heraus auf. Die Erkrankung beginnt massiv mit Fieber, Übelkeit, Er­bre­chen, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit, gefolgt von Veränderungen der Körper­kontrolle und der Wahr­neh­mung." Infizieren würden sich Menschen hauptsächlich beim Baden und Tauchen und in warmen Süßgewässern (über 30 Grad), indem die Amöben durch die Nase in das Zentrale Nervensystem eindringen. "Für eine Infektion reicht vermutlich ein kurzer, einmaliger Kontakt", heißt es. Fast immer führe sie zum Tod. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde aber bislang nicht nachgewiesen.

Experte gibt Entwarnung: Hohe Anzahl von Amöben-Infektionen in Deutschland unwahrscheinlich

Angesichts des Klimawandels stellt sich die Frage: Wird das Baden in Süßwasserseen und -flüssen bald auch hierzulande gefährlicher und droht ein Anstieg der Naegleria-Infektionen? Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht gibt bei RTL Entwarnung: "Bei uns wird es zwar auch wärmer, aber aktuell sehe ich das noch nicht." Es müsse zudem bereits ein Erreger vor Ort existieren. Allerdings seien die Lebensbedingungen der Amöbe ebenfalls noch nicht komplett erforscht. Eine Impfung gegen die Amöbe gebe es auch noch nicht.

Experten aus den USA befürchten weitere Ausbreitung von Naegleria fowleri

Etwas anders sieht dies zum Beispiel der Mikrobiologe Charles Gerba von der Universität Arizona. "Sie [die Amöbe] bevorzugt warme Oberflächengewässer im Sommer in den nördlichen Breitengraden", sagte er gegenüber "The Guardian". Und Yun Shen, Umweltingenieur von der University of California Riverside fügte hinzu, dass höhere Temperaturen das Überleben und Wachstum von Krankheitserregern wie Naegleria begünstigen können. Menschen würden zudem öfter in das Wasser gehen, was ebenfalls das Risiko für eine Infektion erhöhe. Zudem können durch extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren mehr Krankheitserreger in die Umwelt gelangen. Es sei zudem schwierig herauszufinden, wo der Erreger lebt, da es keinen Schnelltest für sein Vorhandensein oder seine Häufigkeit in einem Gewässer gibt.

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/rad/news.de

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