Der Hauptangeklagte im Prozess zum Polizistenmord von Kusel schreckte offenbar vor nichts zurück. Einem Medienbericht zufolge soll Andreas S. in Gefangenschaft Leichenfotos aus seiner Akte an einen Mithäftling weitergegeben haben. Derweil läuft der Prozess gegen ihn am Landgericht Kaiserslautern weiter.
Der Mord an zwei jungen Polizisten in Kusel, Rheinland-Pfalz löste Ende Januar 2022 bundesweit großes Entsetzen aus. Der 39-jährige Andreas S. soll die Beamten bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle erschossen haben, um illegale Jagdwilderei zu verdecken. Nun veröffentlichte die "Bild" weitere Informationen zu dem mutmaßlichen Mörder.
Polizistenmord von Kusel: Andreas S. soll Leichenfotos an Mitgefangenen weitergegeben haben
Wie das Boulevardblatt schreibt, gab Andreas S. zwei Fotos der Leiche der getöteten Yasmin B. (24) aus seiner Akte an einen Mitgefangenen weiter. Dieser habe sie schließlich wiederum an seinen Anwalt weitergeleitet, in dessen Kanzlei die Bilder Ende August sichergestellt wurden. Rechtsanwalt Olaf Möller, der die Familie von Yasmin B. vertritt, sagte gegenüber der "Bild": "Es ist unfassbar, wie gefühlskalt und abgestumpft sich Andreas S. verhält. Ich bin von seiner Täterschaft überzeugt, aber es ist keinerlei Reue zu erkennen. Im Gegenteil. Was ich aus der Vernehmung lese – er prahlt und rühmt sich eher mit dem Fall."
Prozess am Landgericht Kaiserslautern: Mitangeklagter Florian V. sollte am Montag aussagen
Die Weitergabe der Leichenfotos werde Olaf Möller nicht tolerieren, er habe deshalb Anzeige erstattet. Zwei Jahre Freiheitsstrafe drohen Andreas S. wegen diesem Vergehen. Wegen Mordes könnte er sogar lebenslang ins Gefängnis kommen. Der 39-Jährige war bei seiner Tat am 31. Januar 2022 gemeinsam mit einem Begleiter namens Florian V. (33) unterwegs. Dieser soll allerdings nicht auf Yasmin B. und ihren Kollegen Alexander K. (29) geschossen haben. Am Montag, 19. September, sollte der zweite Angeklagte im Prozess am Landgericht Kaiserslautern aussagen. Wie "SWR aktuell" berichtet wurde dies jedoch vertagt, weil ein psychiatrischer Gutachter coronabedingt nicht erscheinen konnte. Andreas S. war der Polizei schon vor dem mutmaßlichen Mord länger wegen Jagdwilderei bekannt.
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