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Tornado-Alarm in ganz Europa: Unzählige Wasserhosen gesichtet! Warum treten sie vermehrt im Herbst auf?

An den vergangenen Tagen wurden mehrere Wasserhosen in ganz Europa gesichtet. Warum treten sie ausgerechnet im Herbst vermehrt auf? Experten erklären das Wetterphänomen.

In Europa wurden an den vergangenen Tagen gleich mehrere Wasserhosen gesichtet. (Symbolbild) (Foto) Suche
In Europa wurden an den vergangenen Tagen gleich mehrere Wasserhosen gesichtet. (Symbolbild) Bild: AdobeStock / bellux

Mittelmeer, Gardasee und Ostsee: In den vergangenen Wochen wüteten gleich mehrere Wasserhosen, wie man Tornados über einem Gewässer nennt, in Europa. Warum kommt es ausgerechnet nun vermehrt zu diesem spektakulären und gefährlichen Wetter-Phänomen?

Tornado-Alarm in Europa: Wasserhosen auf dem Gardasee, Mittelmeer und Ostsee gesichtet

Während eines Unwetters wurden am Freitag (16.09.2022) gleich vier Wasserhosen vor der Küste von Santanyí auf Mallorcagesichtet. "Mehrere Rüssel sind selten, aber kommen vor, gerade im Mittelmeerraum. In extremen Wetterlagen können sich mehrere Tornados gleichzeitig bilden", sagt Klimatologe Dr. Karsten Brandt von "donnerwetter.de" gegenüber der "Bild". Anfang des Monats fegte eine Wasserhose über den Gardasee. Doch nicht nur in Südeuropa ist das Wetter-Phänomen zu beobachten. Am späten Samstagvormittag wurden bei Dierhagen in Mecklenburg-Vorpommern gleich drei Wasserhosen nebeneinander gesichtet.

Starke Temperaturgegensätze notwendig! So entsteht ein Tornado

Damit ein Tornado entstehen kann, bedarf es starker Temperaturgegensätze und aufsteigende Luft. "Durch frei werdende Kondensationswärme und starke vertikale Windscherung wird dabei ein rotierender Aufwindschlauch erzeugt", erklärt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Webseite. Die rotierende Luftsäule mit Bodenkontakt kann einen Durchmesser bis über einen Kilometer und enorme Windgeschwindigkeiten erreichen. "Es ist jetzt Tornado-Zeit. Das Wasser ist noch sehr warm. Der Sommer hat alles sehr aufgeheizt. Im Mittelmeer und auch an der Ostsee. Die Unterschiede sind sehr groß. Wenn dann die kalte Luft rein rauscht, können Tornados und Wasserhosen entstehen", erklärt der Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net". "Du hast im Mittelmeerraum jetzt noch Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad, kommt dann kalte Luft von minus 20 bis minus 25 Grad aus der Höhe rein, dann explodieren die Gewitterwolken", ergänzt der Klimatologe Brandt.

Klimawandel begünstigt Entstehung von Tornados

Übrigens gibt es bisher nicht mehr Tornados als früher. Da jedoch nahezu jeder ein Handy mit Kamera besitzt, werden deutlich mehr Tornados gefilmt und gemeldet. Jedoch wird das Klima in Mitteleuropa zunehmend feuchter und wärmer, dadurch werden stärkere Gewitter und somit auch Tornados wahrscheinlicher.

Mehr dazu hier: So wahrscheinlich sind die lebensgefährlichen F5-Tornados in Mitteleuropa.

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