Hendrik Streeck will sich derzeit nicht die zweite Corona-Auffrischungsimpfung geben lassen. Dafür erhielt der Bonner Virologe nicht nur Zuspruch, sondern er wurde auch mit Hohn und Spott bedacht.
Bei der vierten Corona-Impfung scheiden sich die Geister: Die einen wollen sich eine Auffrischungsimpfung holen, andere wiederum sind noch unsicher oder lehnen es komplett ab. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den zweiten Booster gerade nur Menschen ab 60 Jahren und Risikogruppen. Der Virologe Hendrik Streeck gehört zu denjenigen, die sich nicht noch einmal das Corona-Vakzin verabreichen lassen. Er will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen.
Hendrik Streeck lässt sich nicht zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen
"Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war", sagte Streeck der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Damit seien seine Immunantworten "stark genug". Die Infektion wirke wie ein "zusätzlicher Booster".
Streeck betonte zugleich: "Eine vierte Impfung wäre für mich aber auch nicht nötig, hätte ich keine Infektion gehabt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder stark ansteigen sollten." Der 45-Jährige begründete seine persönliche Entscheidung auch mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission: "Die drei Impfungen schützen bei gesunden Menschen unter 60 Jahren hervorragend gegen einen schweren Verlauf."
Der Bonner Virologe arbeitet auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung mit. Er hatte bereits Anfang September vor zu hohen Erwartungen an neue angepasste Omikron-Impfstoffe gewarnt. "Man muss ganz deutlich sagen: Die Verwendung des angepassten Impfstoffs ist nicht bei allen Menschen nötig", hatte Streeck in einem dpa-Interview gesagt.
"Bisher beste Impfkampagne": Twitter-Nutzer spotten über Hendrik Streeck
Dass sich Hendrik Streeck nicht noch einmal boostern lässt, nutzten einige auf Twitter dazu, um wieder einmal die Wirksamkeit der Corona-Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf abzustreiten. Andere fühlen sich eher motiviert, sich zum vierten Mal impfen zu lassen. "#Streeck rät von der vierten Impfung ab. Ich habe dann mal sofort nen Impftermin vereinbart.
Jetzt sollte klar sein, dass wir alle einen zweiten Booster brauchen", meint eine Nutzerin. "Lebe stets so, dass du das Gegenteil von dem tust, was Streeck empfiehlt. Dann sollte man auf der sicheren Seite sein. Der Mann dürfte eine Trefferquote im Promillebereich haben", spottet ein weiterer User. Mit seiner Aussage würde Streeck auch Werbung für die Impfkampagne machen, meint unter anderem dieser Twitter-Nutzer: "Bisher beste Impfkampagne".
Lebe stets so, dass du das Gegenteil von dem tust, was Streeck empfiehlt. Dann sollte man auf der sicheren Seite sein. Der Mann dürfte eine Trefferquote im Promillebereich haben.#Streeck #Impfkampagne https://t.co/PvjWkCWWUo
— JulianBMG ???????????????????? (@BorussiaM1900) September 14, 2022
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Hendrik Streeck lag mit Corona-Prognosen manchmal falsch
"Habe seit 2 Jahren so ziemlich in allem das Gegenteil von dem gemacht, was #Streeck "empfohlen" hat. Bin bin bis jetzt nicht mit #Corona infiziert und rede dann morgen mit meinem Hausarzt über die 4. Impfung", schreibt ein weiterer User. Damit greift er die zahlreichen falschen Prognosen des Virologen auf. So twitterte er am 30. Januar 2020, nachdem die WHO eine internationale Notlage aufgrund des Ausbruchs von Sars_CoV-2 aussprach. "Ich finde die Entscheidung ist falsch. Nach den bisherigen Daten ist die #influenza dieses Jahr eine größere Gefahr als das neue #coronavirus. Die meisten Menschen scheinen nur milde Symptome zu haben", zitiert Riff-Reporter aus dem Tweet. Dennoch sind falsche Einschätzungen gerade in der Wissenschaft in Bezug auf das Coronavirus nichts Schlimmes. Man muss nur zu seinen Fehlern stehen und Meinungen anderer Wissenschaftler:innen zulassen. So funktioniert der wissenschaftliche Diskurs. Doch Streeck beharrte auf seinen Gegenpositionen.
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bos/hos/news.de/dpa
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