Wegen des vermeintlich rassistischen Namens seines Cafés ("Mohrenkopf") wurde Claus Häring zuletzt massiv beschimpft. Doch den Namen seines Cafés will er keinesfalls ändern. Auf Twitter wird er für seine Standhaftigkeit gefeiert.
Seit 1992 gibt es das "Café Mohrenkopf" in Ingolstadt. Damals hatte ein Bäcker- und Konditormeister das Café in der Donaustraße 8 eröffnet. Der heutige Inhaber Claus Häring hatte es schließlich 2011 übernommen und den Namen behalten. Daran will Häring auch in Zukunft nichts ändern, auch wenn der 51-Jährige zuletzt aufgrund des vermeintlich rassistischen Namens immer wieder massiv beschimpft wurde.
Wirbel um "Café Mohrenkopf" wegen des vermeintlich rassistischen Namens
Laut "Bild" habe man Häring in den sozialen Netzwerken unter anderem "dickes, fettes Nazischwein" genannt. Doch der Großhandelskaufmann will sich von derlei Kommentaren nicht unterkriegen lassen. "Wenn ich gesagt bekomme, ich soll doch gleich 'Café Auschwitz' machen oder ich nur Rassisten und Rechtsradikale anlocken will, bekomme ich Gänsehaut. Neulich hat mir einer geschrieben: Hoffentlich seid ihr gut feuerversichert und ein brennendes Haus als Foto mitgeschickt. Ich bin ein Kerl mit 150 Kilo und habe eine große Klappe, aber da werde ich sehr emotional."
Besitzer des "Café Mohrenkopf" will Namen nicht ändern
In seinen Augen sei der Begriff "Mohrenkopf" keineswegs eine rassistische Beleidigung, sondern einfach die Bezeichnung für die Süßspeise (die man im "Café Mohrenkopf" übrigens umsonst bekommt). "Ich setze das nicht in Bezug zu einer Personengruppe", so der 51-Jährige im "Bild"-Interview. "Alle sind hier willkommen: Jung, alt, dick, dünn, weiß, dunkelhäutig. Ich hatte auch mal einen dunkelhäutigen Schank-Kellner. Den habe ich gefragt, wegen des Namens und er hatte überhaupt kein Problem damit. Rassismus ist für mich ein No-Go."
Twitter-User bejubeln Entscheidung von Café-Inhaber Häring
Auf Twitter wird Claus Häring für seine Haltung bejubelt. Etliche Twitter-User loben die Entscheidung des Café-Inhabers, den Namen nicht zu ändern. "Richtig! So wehrt man sich gegen Idioten", twitterte ein User. "Möge er standhaft bleiben", applaudiert auch ein anderer. "Der Besitzer hat doch vollkommen Recht!", stimmt aus dieser Twitter-Nutzer Häring zu. "Respekt vor der Courage gegenüber der "Woken" Terrorblase. Ich hoffen sie bleiben standhaft und behalten den nicht rassistischen Namen Mohrenkopf", twitterte ein anderer.
Wie schon beim jüngsten Rassismus-Eklat um die Winnetou-Bücher wäre es auch hier von Nöten, dass sich alle an der Diskussion Beteiligten ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen, statt eine angebliche Cancel Culture zu beklagen.
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