Eine Familie soll ihren Nachbarn gequält, misshandelt und bestohlen haben. Sie sperrten den Mann wochenlang ein und sollen sein Bankkonto geplündert haben. Vor dem Bonner Landgericht läuft aktuell der Prozess.
Diese schreckliche Tat erschüttert: Eine Siegburger Familie soll einen Monat lang einen benachbarten Rollstuhlfahrer in ihrer Wohnung gefesselt und misshandelt haben, um an sein Erbe zu kommen. Am Donnerstag (1. September) begann der Prozess vor dem Bonner Landgericht.
Prozessbeginn: Familie wegen Misshandlung und Diebstahl angeklagt
Ein 29-Jähriger und seine 32 Jahre alte Schwester müssen sich wegen schwerer Freiheitsberaubung vor Gericht verantworten. Der 34-jährige Ehemann der Schwester wurde wegen Beihilfe angeklagt. Insgesamt werden der Familie 52 Taten vorgeworfen, darunter auch gefährliche Körperverletzung, schwerer Raub, Computerbetrug und Diebstahl. Zwei weiteren Mitangeklagten wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Nachbarn quälen und misshandeln Mann im Rollstuhl wochenlang
Laut Anklage soll die Familie den Nachbarn im Februar 2021 zu ihrem Gefangenen gemacht haben, als er nach einem stationären Krankenhausaufenthalt wegen einer Operation seinen Hausschlüssel bei ihnen habe abholen wollen. Vier Wochen lang wurde er laut Staatsanwaltschaft geschlagen, getreten, gedemütigt und gequält. Wie "Bild berichtet habe der 29-Jährige immer wieder gegen seine Operationswunde getreten, rasierte ihm den Kopf und soll vor seinem Gesicht ein Deo entzündet haben. "Ich habe geweint und ihn angefleht, aufzuhören", sagte der Mann vor Gericht. Der Mann wurde den Angaben zufolge im März 2021 schwer verletzt in der Küche der Familie angetroffen.
Nach Angaben der Behörde wurden in dieser Zeit von seinem Konto zudem mehr als 25.000 Euro abgebucht. Weitere Versuche, 35.000 Euro online abzuheben, seien gescheitert. Ein Bankmitarbeiter, dem die Unregelmäßigkeiten auf dem Konto aufgefallen waren und der den Kontoinhaber nicht erreichen konnte, hatte die Polizei eingeschaltet.
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bos/bua/news.de/dpa
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