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Grausame Hinrichtung im Iran: Stuhl weggetreten! Tochter wird gezwungen, eigene Mutter zu ermorden

Im Iran entscheiden Angehörige eines Opfers über die Strafe des Täters. So war eine 19-Jährige nun gezwungen, ihre eigene Mutter hinzurichten. Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Vorgehen scharf.

Im Iran musste eine 19-Jährige ihre eigene Mutter hinrichten. (Foto) Suche
Im Iran musste eine 19-Jährige ihre eigene Mutter hinrichten. Bild: AdobeStock / holwichaikawee

Jahrelang wurde Maryam Karimi von ihrem Ehemann missbraucht. Sie wollte die Scheidung, doch er lehnte ab. Gemeinsam mit ihrem Vater tötete Maryam schließlich ihren Ehemann. Die Frau wurde von ihrer eigenen Tochter hingerichtet.

Grausame Hinrichtung im Iran: Maryam Karimi von eigener Tochter getötet

Maryam Karimi und ihr Vater wurden zum Tode verurteilt. Nach islamischen Recht entscheidet im Iran jedoch nicht der Staat über die Strafe für Mord sondern die Angehörigen. Im Fall des getöteten Ehemanns war die 19-jährige Tochter die einzige Verwandte, die darüber richten durfte.

Wie der britische "Daily Star" schreibt, wurde Maryam und ihr Vater am 22. Februar 2021 in die Todeszelle gebracht. Nur wenige Wochen später wurde die Tochter ins Zentralgefängnis in Rasht gebracht, um ihre Mutter hinzurichten. Die Frau stand auf einem Stuhl und hatte eine Schlinge um ihren Hals. Die Tochter musste den Stuhl wegtreten und so ihre eigene Mutter hinrichten.

Quellen zufolge "war Maryams Tochter sechs Jahre alt, als der Mord stattfand, und war in der Obhut der Familie ihres Vaters. In den vergangenen 13 Jahren hatten sie ihr gesagt, dass ihre beiden Elternteile tot seien, ihr aber einige Wochen vor der Hinrichtung die Wahrheit sagen mussten, um sie psychologisch vorzubereiten."

Menschenrechtsorganisation kritisiert Bestrafungen im Iran

Iran Human Rights verurteilt die Hinrichtung und fordert die Aufhebung der grausamen und unmenschlichen Vergeltungsurteile. "Die Gesetze der Islamischen Republik machen ein Mädchen, dessen Vater als Kind ermordet wurde, zum Henker ihrer eigenen Mutter", sagteMahmood Amiry-Moghaddam, Direktor der iranischen Menschenrechtsorganisation. "Nachdem sie Maryams Hinrichtung durchgeführt hatten, brachten sie ihren Vater, Ebrahim Karimi, um den toten Leichnam ihrer Tochter an der Schlinge hängen zu sehen." Aus unbekannten Gründen wurde das Todesurteil bislang nicht vollstreckt - bis jetzt. Im Juni 2022 wurde Ebrahim Karimi im selben Gefängnis wie seine Tochter getötet. 

"Das iranische Strafgesetzbuch sieht nicht nur unmenschliche Strafen vor, sondern fördert auch Gewalt in der Gesellschaft", sagte Mahmood Amiry-Moghaddam weiter. "In Mordfällen, in denen von Qisas oder 'Sachvergeltung' die Rede ist, wird die Verantwortung für eine Hinrichtung auf die Schultern der Familie des Mordopfers gelegt. Sie werden also von Opfern zu Henkern gemacht. Aber es wird noch brutaler, wenn es sich um Morde innerhalb der Familie handelt." Und weiter: "Sie bringen das Kind in eine unmögliche Situation, in der sie sagen: 'Deine Mutter hat deinen Vater ermordet', und du bist es, der über ihr Schicksal entscheiden wird." Mahmood zufolge werden die Familien unter Druck gesetzt, lieber Blut zu vergießen als Geld anzunehmen oder sich für Vergebung zu entscheiden.

"Sie sollen sich schuldig fühlen, wenn sie nicht um Vergeltung bitten. Das geschieht durch psychologischen Druck, also auf sehr subtile Weise", sagte er. "Die Zahl der Menschen, die sich für Blutgeld oder Vergebung anstelle der Todesstrafe entscheiden, ist viel höher als die Zahl derer, die um den Tod durch den Strang bitten. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 700 Fälle, in denen der Kläger entweder um Vergebung bat oder die Strafe ablehnte und sich für Blutgeld entschied."

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