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Dürre am Jangtsekiang: Damit es regnet! China will Wolken mit Raketen "impfen"

Eine schreckliche Dürre plagt aktuell die Menschen am Fluss Jangtsekiang in China. Die Behörden wollen deshalb nun künstlich Niederschlag erzeugen. Doch ob die sogenannte "Wolken-Impfung" wirklich etwas bringt, ist fraglich.

Der Wasserpegel des Flusses Jangtsekiang ist aufgrund der Dürre stark gesunken. (Foto) Suche
Der Wasserpegel des Flusses Jangtsekiang ist aufgrund der Dürre stark gesunken. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein

Die Auswirkungen des Klimawandels werden weltweit immer deutlicher. In China leiden die Menschen im Einzugsgebiet des Flusses Jangtsekiang, kurz Jangtse, derzeit Medienberichten zufolge unter der schlimmsten Hitzewelle seit Beginn der Aufzeichnungen. Folge der anhaltend hohen Temperaturen über 40 Grad ist eine extreme Dürre - mit enormen Auswirkungen auf die ansässige Industrie, die teilweise ihre Produktion stoppen musste. Wie "t-online" unter Berufung auf lokale Medien schreibt, wollen die chinesischen Behörden jetzt mit einer kuriosen Maßnahme gegen die Naturkatastrophe vorgehen.

Maßnahme gegen Dürre am Jangtsekiang: China will mit Hilfe von Raketen und Flugzeugen Wolken "impfen"

In den betroffenen Provinzen sollen Raketen und Flugzeuge Wolken mit speziellen Partikeln beschießen. So soll künstlich Niederschlag erzeugt werden. An den Partikeln würden sich dann Tröpfchen, die sich in der Wolke befinden, aber nicht einfach so zum Erdboden fallen, ansammeln. "Es entsteht Niesel oder Regen – aber nicht viel, weil die Wolke gar nicht so viel Wasser in sich trägt", erklärt Physikerin Ulrike Lohmann von der ETH Zürich gegenüber "t-online". 900 Raketen sollen Berichten zufolge für solch eine Maßnahme in Chongqing bereitstehen, in Hubei sollen dafür Flugzeuge verwendet werden.

Mit Hilfe von Silberjodid soll künstlicher Niederschlag erzeugt werden

Problem: Für die sogeannnte "Impfung" müssen auch Wolken vorhanden sein, die dann mit Silberjodid - einem Salz aus Silber und Jod - versetzt werden können, so "t-online". Das ist in den von der Dürre betroffenen Regionen derzeit nicht immer der Fall.

Laut dem Online-Nachrichtenportal will China bis 2025 schon 5,5 Millionen Quadratkilometer mit Programmen zur künstlichen Niederschlagerzeugung abdecken - eine Fläche, die 15 mal so groß wie Deutschland ist. Damit wolle man auf Dürren reagieren und die Entwicklung von klimatisch bedingt trockenen Regionen durch künstliche Beregnung vorantreiben. Die Kosten dafür würden sich auf Milliarden belaufen.

Gibt es Beweise für die Wirksamkeit der Wolken-Impfung?

Laut "t-online" investieren mehr als 50 Länder, darunter die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate in Programme zur künstlichen Niederschlagerzeugung. Laut Expertin Ulrike Lohmann gebe es bisher aber noch keine guten, wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit des "Wolken-Impfens". Sie halte nichts von großangelegten Maßnahmen wie in China, weil die statischen Nachweise über einen großen Einfluss auf das Wetter fehlen.

China sorgte mit Wettermanipulation bei Olympischen Spielen 2008 für Schlagzeilen

China hatte bereits in der Vergangenheit mit Wettermanipulationen für Aufsehen gesorgt. Bereits 2008 schossen zur Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Peking Raketen auf Wolken, damit es außerhalb des Stadions regnete.

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