Das Mittelmeer hat sich extrem aufgeheizt - mit fatalen Folgen. Laut Meteorologen steigt die Gefahr eines Medicanes dadurch massiv. Ein solches Wetter-Monster könnte im Herbst zu einer Katastrophe führen. Zuvor drohen Südeuropa jedoch schwere Gewitter, Starkregen und ein möglicher Meteo-Tsunami.
Durch die extreme Hitze in Südeuropa hat sich das Mittelmeer gewaltig aufgeheizt. Die Wassertemperaturen liegen nur knapp unter 30 Grad - mit möglicherweise fatalen Folgen. Meteorologen warnen nun vor einer erhöhten Unwettergefahr - sogar ein Medicane kann nicht ausgeschlossen werden.
Unwetter im Mittelmeer 2022: Meteorologen warnen vor extremer Medicane-Gefahr im Herbst
Ein Medicane ist ein tropensturmähnliches Sturmtief im Mittelmeerraum, welches hauptsächlich im Herbst entsteht - vorausgesetzt ein Tief mit kalter Höhenluft zieht über das noch warme Mittelmeer. Da durch die hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer deutlich mehr Wasser verdunstet, steigt die Luftfeuchtigkeit. Dadurch können sich gewaltige Gewitterwolken bilden, die durch die Drehung der Erde anfangen zu rotieren. In deren Zentrum lösen abwärts gerichtete Luftströmungen die Wolken wieder auf und lassen so ein Auge entstehen. Medicanes können zu lebensbedrohlichen sintflutartigen Regenfällen und Sturzfluten führen.
Meteorologen befürchten, dass das stark aufgeheizte Mittelmeer im Herbst zu deutlich stärkeren Medicanes führen könne als bislang. "Das größte und unmittelbarste Risiko dieser Hitzewelle im Meer besteht darin, dass das Mittelmeer sehr warm ist, und wenn es sich im Herbst abkühlt, kann es zu extremen Sturmereignissen kommen. Mancherorts könnte es zu Mittelmeer-Katastrophen kommen, die noch heftiger ausfallen könnten als die, die wir bisher erlebt haben", sagteder Meeresökologe Carlos Duarte der spanischen Zeitung "El Mundo".
Unwetter-Warnung aktuell: HIER drohen schwere Gewitter und Starkregen
Derzeit warnen Meteorologen vor schweren Gewittern und Starkregen im Mittelmeerraum. Betroffen sind Frankreich, Nord- und Ostspanien, Mallorca, Menorca sowie Norditalien. In Südfrankreich, der Lombardei, Piemont, Aostatal, Ligurien und der Mittelmeerküste rund um Barcelona herrscht bereits Warnstufe Orange. Dort drohen schwere Gewitter mit Starkregen.
Wetterdienst warnt vor Mini-Tsunami auf Menorca
Außerdem droht der Balearen-Insel Menorca ein bizarres Wetterphänomen. Wie der spanische Wetterdienst AEMET meldet, könne es bis Mittwochnachmittag (17.08.2022) zu gefährlichen Meeresspiegelschwankungen kommen - auch Rissaga genannt. Derzeit herrscht Warnstufe Orange.
Bei einer solchen Rissaga handelt es sich um einen Meteo-Tsunami. Dieser entsteht anders als ein "normaler" Tsunami nicht durch seismische Aktivitäten, sondern durch Luftdruckschwankungen. Fällt der Luftdruck kurzzeitig um acht Hektopascal, fällt der Meeresspiegel in seichten Gewässern plötzlich ab und schwillt genauso schnell wieder an. Dieses Naturphänomen soll ein- bis zweimal pro Jahr auftreten. Dafür müssen jedoch die Voraussetzungen stimmen: So braucht eine Rissaga nicht nur eine geringe Wassertiefe, sondern auch heiße Luftmassen aus Afrika, die auf eine kühlere Regenfront trifft, um entstehen zu können. Aktuell sei ein Mini-Tsunami mit einer Höhe von 120 Zentimeter möglich.
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bua/rad/news.de