Schwerer Verkehrsunfall in Baden-Württemberg: Auf der B28 bei Römerstein ist ein Mann ums Leben gekommen, mindestens neun Menschen wurden schwer verletzt. Ersten Erkenntnissen zufolge war ein autonomes Testfahrzeug in den Gegenverkehr geraten.
Bei dem schweren Unfall mit einem Toten und neun Schwerverletzten auf der B28 ist ein autonomes Testfahrzeug beteiligt gewesen. Ob das Fahrzeug von dem 43 Jahre alten Fahrer gelenkt wurde oder nicht, sei Gegenstand der Ermittlungen und derzeit nicht bekannt, teilte ein Sprecher der Polizei am Dienstag mit. Die Unfallursache ist den Angaben nach weiter unklar. Der Autobauer BMW schaltete sich indes in den Vorfall ein.
Unfall-Drama bei Römerstein: Autonomes Fahrzeug kracht in Gegenverkehr
Der 43-Jährige war am Montagnachmittag mit dem autonom fahrenden E-Testfahrzeug bei Römerstein (Kreis Reutlingen) unterwegs. In einer Kurve kam das Auto aus bislang unklaren Gründen auf die Gegenfahrbahn und streifte dort ein entgegenkommendes Auto. Die 70 Jahre alte Fahrerin stieß in der Folge mit ihrem Wagen frontal in das Auto eines 32-Jährigen. Das Auto des Mannes kam von der Fahrbahn ab und begann sofort zu brennen. Im weiteren Verlauf prallte der E-Testwagen zudem frontal in ein weiteres Auto. Der 33 Jahre alte Beifahrer des Wagens erlitt durch den heftigen Aufprall tödliche Verletzungen.
Schwerer Verkehrsunfall in Baden-Württemberg fordert ein Todesopfer und neun Verletzte
In dem Wagen des 43-Jährigen befanden sich laut Polizei noch zwei Männer im Alter von 31 und 47 Jahren, sowie eine 42-Jährige und ein eineinhalb Jahre altes Kind. Sie wurden ebenso wie die anderen Fahrer und zwei jeweils 33 Jahre alte Beifahrer in zwei der anderen beteiligten Fahrzeuge schwer verletzt. Sie wurden in Kliniken gebracht.
Polizei spricht von Unfall mit "autonomen E-Testfahrzeug" von BMW
Die Polizei sprach in einer Mitteilung am Morgen nach dem Unfall explizit von einem "autonomen E-Testfahrzeug" des Typs BMW iX. "Unsere Angabe begründet sich auf den Aufklebern auf dem Fahrzeug, dass es sich hierbei um ein autonomes E-Testfahrzeug handelt. Wir stehen in Verbindung zu BMW und ein Sachverständiger ermittelt, ob es sich um ein solches Fahrzeug handelt oder nicht", sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag.
BMW meldet sich nach Unfall auf B28 zu Wort
Ein Sprecher von BMW teilte in München mit: "Das Fahrzeug verfügt über Fahrerassistenzsysteme der Stufe 2, die heute bereits in Serienfahrzeugen verbaut sind und die Fahrerin und den Fahrer auf Wunsch unterstützen. Bei Level-2-Fahrzeugen bleibt die Fahrerin oder der Fahrer grundsätzlich immer in der Verantwortung." Erst bei hochautomatisierten Fahrzeugen ab Level 3 dürfe der Fahrer das Steuern unter bestimmten Voraussetzungen vollständig an das Fahrzeug delegieren.
BMW teilte weiter mit: "Derzeit sind wir dabei, die genauen Umstände zu untersuchen. Selbstverständlich stehen wir dazu im engen Austausch mit den Behörden. Fest steht bereits: Das beteiligte BMW Fahrzeug war kein autonom fahrendes Fahrzeug." Ein Sprecher der Polizei konnte dies auf Anfrage am frühen Nachmittag nicht kommentieren.
Bundesstraße 28 für mehrere Stunden voll gesperrt
Die Ermittlungen zu dem Unfall hat die Verkehrspolizei Tübingen zusammen mit einem Sachverständigen übernommen. Der Rettungsdienst war unter anderen mit vier Rettungshubschraubern und zehn Rettungswagen vor Ort. Zudem rückten 80 Feuerwehrleute mit 15 Einsatzfahrzeugen aus. Die Bundesstraße 28 war infolge des Unfalls für mehrere Stunden voll gesperrt. Die Polizei schätzt den Schaden an den beteiligten Fahrzeugen auf rund 180 000 Euro.
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sba/news.de/dpa
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