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Schwanger nach Missbrauch: Frau (20) muss nach Abtreibung 2 Jahre in den Knast

Nach einer ungewollten Schwangerschaft in Folge einer Vergewaltigung entschied sich eine junge Frau aus Großbritannien gegen das ungeborene Kind und schluckte Abtreibungspillen. Ein Gericht steckte die 20-Jährige dafür 2 Jahre in den Knast.

Aufgrund einer illegalen Abtreibung musste eine 20-Jährige zwei Jahre in den Knast. (Foto) Suche
Aufgrund einer illegalen Abtreibung musste eine 20-Jährige zwei Jahre in den Knast. Bild: AdobeStock/ Sofiia

Abtreibungen sind in Großbritannien zwar zugänglich, doch gelten außer in Nordirland noch immer als Straftat. Nach dem Abtreibungsgesetz und dem Gesetz zur menschlichen Befruchtung und Embryologie von 1990 ist eine Abtreibung bis zur 24. Schwangerschaftswoche zulässig, wenn ein Risiko für die körperliche oder geistige Gesundheit der Frau oder des ungeborenen Kindes besteht.

Frau (20) muss nach Abtreibung 2 Jahre in den Knast

Bevor ein solcher Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden darf, müssen jedoch zwei Ärzte bestätigen, dass die Voraussetzungen für einen legalen Abbruch nach dem Abtreibungsgesetz bestehen. Hält sich eine Frau nicht an diese gesetzlichen Vorgaben, macht sie sich strafbar und kann verurteilt werden. So wie die 20-Jährige, die für zwei Jahre ins Gefängnis musste, weil sie Abtreibungspillen geschluckt hatte.

20-Jährige schwanger nach Missbrauch durch Partner

Wie der britische "Mirror" berichtet, wurde die junge Studentin, die bereits eine Tochter im Alter von zwei Jahren hat, ungeplant schwanger, nachdem ihr gewalttätiger Partner sie missbraucht hatte. Vor Gericht warf man ihr vor, Tabletten eingenommen zu haben, die zur einer illegalen Abtreibung führten. Von der Staatsanwaltschaft unter Druck gesetzt, bekannte sich die junge Frau schließlich schuldig, um einer noch schlimmeren Haftstrafe zu entgehen.

Staatsanwaltschaft drohte mit lebenslanger Haft nach Abtreibung

"Die Staatsanwaltschaft sagte, wenn ich mich nicht schuldig bekenne, würden sie mich wegen Kindesvernichtung anklagen, und ich würde wahrscheinlich lebenslang ins Gefängnis gehen", so die 20-Jährige im Interview. Ihre zweijährige Haftstrafe hat die 20-Jährige, die anonym bleiben möchte, inzwischen abgesessen. Doch bis heute erinnert sie sich mit Schrecken an ihre Zeit im Gefängnis und hat noch immer Albträume. "Ich habe Dinge gesehen, die kein Mensch jemals sehen sollte. Die Lebensqualität, die diese Frauen haben, ist ekelhaft. Und das würde ich keinem einzigen Menschen wünschen."

Schock nach Arzt-Diagnose: Opfer war bereits in der 30. Woche schwanger

Auch während der Abtreibung ging sie durch die Hölle und wäre beinahe gestorben. Ihr damaliger Freund hatte ihr dazu geraten, nicht zum Arzt zu gehen und stattdessen Pillen im Internet zu bestellen. Als sie diese schluckte, war sie in der Annahme, in der achten oder zehnten Woche schwanger zu sein. Später stellte sich heraus, dass sie bereits in der 30. Woche war.

"Ich wäre fast gestorben. Ich erinnere mich, dass die Badewanne mit mindestens einem Zentimeter Blut gefüllt war", so die Frau. Sie rief schließlich den Notdienst und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte kurz darauf die Polizei riefen. "Sie hatten sogar die ganze Zeit einen Polizeibeamten bei mir im Krankenhaus und ließen mich mit niemandem außer der Polizei sprechen", so die junge Mutter.

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