Forscher der Universitätsklinik München wollen ein Nasenspray gegen Corona entwickeln. Es soll eine Alternative zu den bisherigen Impfstoffen sein. Welche Vorteile bietet das neue Medikament womöglich und wann kommt es auf den Markt?
Die Pandemie ist längst noch nicht vorbei. Weiterhin sind laut aktuellen Zahlen von "Our World In Data" zudem knapp 25 Prozent der deutschen Bevölkerung nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Viele wollen sich keine Spritze geben lassen. Könnte ein neues Medikament bald eine Alternative für diese Menschen sein?
Nasenspray gegen Corona: Bund unterstützt Projekt "Zell-Trans" mit 1,7 Millionen Euro
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie fördert die Bundesregierung erstmals die Entwicklung eines nasalen Impfstoffs. Das Projekt der Universitätsklinik München namens "Zell-Trans" werde mit knapp 1,7 Millionen Euro unterstützt, sagte Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). Der Impfstoff soll per Nasenspray auf die Nasenschleimhaut aufgetragen werden, also ohne Nadel.
Damit könne er "direkt dort seine Wirkung entfalten, wo das Virus in den Körper eindringt", sagte die FDP-Politikerin. Mit dem Schleimhautimpfstoff würden Coronaviren direkt im Nasen-Rachen-Raum bekämpft und können sich dort gar nicht erst festsetzen. Damit könnte das Präparat im Idealfall nicht nur vor symptomatischen Erkrankungen schützen, sondern gleich vor einer Infektion.
Diese Vorteile könnte das Corona-Nasenspray im Vergleich zu herkömmlichen Impfstoffen bieten
Der Leiter des neuen Projekts, Professor Joseph Rosenecker, sieht einen weiteren Vorteil des nasalen Impfstoffs, wie in der "Augsburger Allgemeinen" zu lesen ist: "Die Impfung könnte Needle-less erfolgen, wie es bei den Fachleuten heißt, also ohne Nadel und damit schmerzfrei", sagte Rosenecker. Probleme mit verschmutzten Nadeln, wie es sie in einigen Ländern gibt, würden entfallen. Ärzte müssten den Impfstoff womöglich nicht mehr selbst verabreichen und eine aufwendige Kühlung könnte entfallen.
Wann wird das neue Medikament gegen Covid-19 zugelassen?
Bislang sei das Corona-Nasenspray nur an Labormäusen getestet worden, berichtet die "Bild". Bis das neue Mittel in Apotheken erhältlich ist, kann es noch lang dauern. "Die Zulassung eines Medikaments dauert gewöhnlich mehrere Jahre", antwortete eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf Anfrage des Boulevardblatts. Weiter heißt es: "Der Impfstoff soll für alle Personen geeignet sein, die dadurch geschützt werden sollen und wollen."
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gom/rad/news.de/dpa