Eine Erdbebenserie hatte es angekündigt: Island - das Land der Naturgewalten - erlebt wie im Vorjahr einen Vulkanausbruch. Derzeit sprudelt aus einem 300 Meter langen Erdriss am Vulkan Fagradalsfjall Lava aus der Erde. Wie lange dauert der Ausbruch an?
Erdbeben haben es bereits seit Tagen angekündigt. Nun ist der Vulkan Fagradalsfjall auf Island nach knapp einem Jahr erneut ausgebrochen. Aus einem Erdriss, der sich auf etwa 300 Metern Länge durch dasTal von Meradalir zieht, sprudelt glutrote Lava heraus. Experten fürchten, dass der erneute Ausbruch lange andauern könnte.
Vulkanausbruch in Island 2022: Live-Stream zeigt Lava-Strom amFagradalsfjall
Live-Aufnahmen zeigen, wie glutrote Lava aus der länglichen Erdspalte schießt. Eine größere Gefahr für Menschen und die Umgebung bestand bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht. Zudem sei noch völlig unklar, wie lange der Ausbruch diesmal anhält. Ein vorheriger Ausbruch des unterirdischen vulkanischen Systems der Reykjanes-Halbinsel hatte im vergangenen Jahr von Mitte März bis in den September hinein angehalten, ehe er nach drei Monaten Stillstand im Dezember offiziell für beendet erklärt worden war. Er gilt als die längste Eruption, die in Island bislang aufgezeichnet wurde.
Vulkanausbruch am Fagradalsfjall im News-Ticker: Alle aktuellen Entwicklungen im Überblick
+++ Vulkanausbruch auf Island beginnt - Lava sprudelt aus der Erde +++
Der Vulkan war am frühen Mittwochnachmittag (Ortszeit) im Südwesten Islands nahe der Hauptstadt Reykjavik ausgebrochen. Eine Erdbebenserie und unterirdische Magmabewegungen hatten den Ausbruch zuvor angekündigt. Wie die isländischen Wetterbehörde am Abend mitteilte, erstellten Wissenschaftler zur Vorbereitung einer Risikobewertung ein erstes Modell, um den etwaigen Weg der Lavaströme vorherzusagen. Für präzise Prognosen war es noch zu früh. Dennoch zeige das Modell, dass es unwahrscheinlich sei, dass wichtige Infrastruktur von dem Ausbruch gefährdet werde, hieß es von der Behörde.
Das isländische Außenministerium schrieb auf Twitter, das Risiko für besiedelte Gegenden und kritische Infrastruktur werde als sehr niedrig betrachtet. Auch Probleme für den Flugverkehr, wie sie der Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 mit sich gebracht hatte, blieben bislang aus.
Hält der Lavafluss an und bleibt die Lage spektakulär, aber ungefährlich, dann könnte sich der Ausbruchsort wie bereits im Vorjahr zu einem Anziehungspunkt für Vulkanologen, Wanderer und Reisende entwickeln. Unzählige Menschen pilgerten damals in das Gebiet, um das Naturspektakel zu erleben. Die Wetterbehörde riet am Mittwochabend zunächst wegen der Gasentwicklung davon ab, sich der Gegend zu nähern - und auch Islands oberster Polizist Vídir Reynisson bat Interessierte, mit dem Gang zur Lava noch etwas zu warten.
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bua/gom/news.de/dpa
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