Vor sechs Monaten sorgte die Vergewaltigung eines Mädchens (11) im Neustrelitzer Schlosspark für Entsetzen. Jetzt wurde ein jugendlicher Täter verurteilt und bekam ein Jahr Haft auf Bewährung. Politiker kritisieren das Urteil als zu milde.
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Wie hart muss ein jugendlicher Vergewaltiger bestraft werden? Diese Diskussion wurde nun entfacht, nachdem ein Fall, der sich vor sechs Monaten im Neustrelitzer Schlosspark (Mecklenburgische Seenplatte) abspielte, seit Dienstag rechtskräftig abgeschlossen ist.
Mädchen (11) in Neustrelitz vergewaltigt: Jugendlicher Täter zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt
Wie mehrere Medien, darunter die "Zeit" und die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf die dpa aktuell berichten, wurde ein Jugendlicher nach der Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Wegen des jugendlichen Alters der Beteiligten sei der Fall nicht öffentlich verhandelt worden. Insofern könnten laut Amtsgericht Waren keine Details dazu bekanntgegeben werden. Der Täter und das Mädchen sollen sich lose gekannt haben. Er sei nach dem Vorfall in U-Haft genommen worden. Die Freiheitsstrafe wurde für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.
Politiker kritisieren Urteil nach Vergewaltigung in Neustrelitz
Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Andrea Lindholz (CSU) kritisierte den Berichten zufolge die Entscheidung: "Das Urteil ist völlig unverständlich." Ein Jahr auf Bewährung für die Vergewaltigung eines elfjährigen Kindes sei inakzeptabel. "Der Täter muss für diese schreckliche Tat noch nicht einmal ins Gefängnis, während das Kind ein Leben lang unter den Folgen dieser Tat leidet", sagte Lindholz. CDU-Politiker Philipp Amthor zeigte bei der "Bild"-Zeitung ebenfalls Verständnis dafür, "dass die meisten Bürger diese Strafe als zu milde empfinden", auch wenn man "natürlich immer auf die Umstände des Einzelfalls schauen" müsse. Strafverteidiger Burkhard Benecken sagte der "Bild" hingegen: "In der Altersstruktur ist dieses milde Urteil nicht ungewöhnlich." Bei jugendlichen Tätern stehe der Erziehungsgedanke im Vordergrund.
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gom/bos/news.de