Erneut wurden Sonnenaktivitäten gemessen. Forscher warnen nun vor den Folgen einer Sonneneruption und eines damit einhergehenden Sonnensturms. Das könnte auf der Erde zahlreiche Störungen auslösen.
Die Sonnenaktivität nimmt immer weiter zu. Dadurch kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Sonnenstürmen. Folgen blieben aber aus. Doch nun schleudern elektrische Teilchen wieder in Richtung Erde und könnten das Funknetz stören.
Sonnensturm-Warnung aktuell: Weltraumexpertin rechnet mit Radio-Blackouts
Die Weltraumwetter-Wissenschaftlerin Dr. Tamitha Skov berichtet auf Twitter von einer erneuten Sonneneruption: "Die neue Region 3058 feuert einen M2.9-Flare ab! Sie ist nun die vierte Region auf der Sonne mit dem X-Faktor. NOAA setzt das X-Flare-Risiko auf 10 Prozent fest, aber das könnte bald steigen". Dadurch seien sogenannte "Radio-Blackouts" möglich. Diese könnten auf den Amateurfunkbetrieb "auf der Tagseite der Erde" beeinflussen. "GPS-Nutzer sollten in der Dämmerung wachsam sein", rät Dr. Tamitha Skov. Durch diese Eruption könnten Sonnenstürme folgen. Die Aufzeichnungen stammen von Donnerstagabend (14. Juli).
New region 3058 fires a M2.9-flare! It is now the fourth region on the Sun with the X-factor. NOAA sets X-flare risk at 10% but that could rise soon. More #RadioBlackouts impacting amateur radio operations on Earth's dayside are likely. #GPS users stay vigilant near dawn & dusk. pic.twitter.com/KNXcIRPwIW
— Dr. Tamitha Skov (@TamithaSkov) July 14, 2022
Stromausfall und Co.! So gefährlich ist ein Mega-Sonnensturm
Aufgrund der geringen Stärke muss aktuell mit keiner Katastrophe gerechnet werden. Im Fall von extremen geomagnetischen Stürmen kann es jedoch zu Stromausfällen und Störungen der Satellitennavigation, zum Beispiel über GPS oder des Radio- und Handyempfangs kommen. Generell halten die Störungen nur ein bis zwei Tage an.
Neue Studie: Sonnenstürme können den Bahnverkehr lahm legen
Neben Funkstörungen kann der geomagnetische Teilchenauswurf auch den Bahnverkehr behindern, wie ein Forscherteam in einer neuen Studie erklärt. Die Experten untersuchten, wie geomagnetische Stürme die Gleissignale stören können. Das bedeutet: Blöcke geben an, ob sich gerade ein Zug in einem bestimmten Block befindet oder nicht. Ist ein Zug unterwegs, springt die Ampel auf rot. Ist dieser Bereich frei, leuchtet das Signal grün. Wenn das Signal dauerhaft rot leuchtet, kann es zu Zugausfällen kommen. Frühere Studien zeigten bereits, dassinduzierte Ströme mit Feldstärken von mehr als 7 V/km fest. Bei extremen Sonnenstürmen ist ein Wert von einer Stärke vonbis zu 20 V/km möglich. Bereits geringe Aktivitäten reichten aus, wie sie auf britischen Schienennetzen herausfanden."Wir arbeiten jetzt daran, den Fall zu untersuchen, dass Züge auf der Strecke verkehren, und wie stark ein Sturm sein muss, um ein rotes Signal wieder auf Grün zu stellen", sagtePhysiker Cameron Patterson von der Universität Lancaster. Das wiederum würde zu einem gefährlichen Szenario führen, das Unfälle auf den Gleisen auslösen kann. Diese Ergebnisse wurden am 14. Juli auf dem National Astronomy Meeting (NAM 2022) an der University of Warwick vorgestellt.
Wie entsteht ein Sonnensturm?
Doch wie entsteht eigentlich ein Sonnensturm? Auf der Sonne kann es zu Eruptionen kommen, sogenannten koronalen Masseauswürfen (CMEs). Dabei wird ein Plasmaball ausgeworfen. Dieser besteht aus Gasen, wie zum Beispiel Helium und Wasserstoff und elektrischen Teilchen. Diese Teilchen strömen dann von der Sonne als geomagnetischer Sturm weg, ein Sonnensturm hat sich gebildet.
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bos/loc/news.de