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Gletscher-Mikroben entdeckt: Forscher warnen! Lösen die Erreger aus dem Eis eine neue Pandemie aus?

Forscher haben in tibetischen Gletschern eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Sie fanden darin verschiedene Mikroben. Diese Erreger können Pandemien auslösen, meinen die Wissenschaftler. Wie gefährlich sind die Eis-Mikroben wirklich?

Forscher haben in tibetischen Gletschern verschiedene mikrobielle Erreger gefunden. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Forscher haben in tibetischen Gletschern verschiedene mikrobielle Erreger gefunden. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ k_e_n

Die Coronavirus-Pandemie kam für viele Menschen aus dem Nichts. Experten rechnen derweil damit, dass noch bislang unentdeckte Erreger erneut für Krankheitsausbrüche sorgen und so die Gesundheit der Weltbevölkerung gefährden könnten. Das gilt auch für Mikroben. Forscher haben jetzt bislang unbekannte und infektiöse mikroskopisch kleine Lebewesen in tibetischen Gletschern entdeckt. Wenn sie ausbrechen, können Sie eine Gesundheitsgefahr darstellen.

Forscher finden Mikroben in tibetischen Gletschern

Forscher um Geowissenschaftlerin Dr. Yongqin Liu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften fanden986 mikrobielle Organismen im Gletschereis. Darunter waren hauptsächlich Bakterien, Pilze, Algen und Archaeen. Etwa 82 Prozent der Spezies sind in der Wissenschaft noch gar nicht bekannt. Für ihre Studienarbeit entnahmen sie Proben aus 21 Gletschern aus dem tibetischen Gebiet. Dass sie so viele - teilweise neue Mikroben - fanden, ist aufgrund der sehr schlechten Überlebensbedingungen für die Erreger erstaunlich. Das Forschungsteam sequenzierte alle mikrobiellen Lebewesen und erfassten sie in ihrer genomischen Datenbank "Tibetan Glacier Genome and Gene" (TG2G). Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin "Nature Biotechnology" veröffentlicht.

Forscher warnen: Mikroben können Pandemien auslösen

Die Forschenden betonten, dass "im Eis eingeschlossene moderne und alte pathogene Mikroben zu lokalen Epidemien und sogar Pandemien führen könnten". Sie fügten hinzu: "Das tibetische Plateau, das als der Wasserturm Asiens bekannt ist, ist die Quelle mehrerer der größten Flüsse der Welt, darunter der Jangtse, der Gelbe Fluss, der Ganges und der Yarlung Tsangpo (Brahmaputra). Die Freisetzung von potenziell gefährlichen Bakterien könnte die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt betreffen: China und Indien."

"Die Erstellung des Katalogs, so das Team, "kommt besonders zur rechten Zeit, da das Ökosystem der Gletscher durch die globale Erwärmung bedroht ist und die Gletscher sich in einem noch nie da gewesenen Tempo zurückziehen." Außerdem könnte "ein verstärkter Schmelzwasserabfluss die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass diese Virulenzfaktoren mit lokalen Pflanzen, Tieren und Menschen in Kontakt kommen."

Wie gefährlich sind die Gletscher-Mikroben wirklich?

Mit ihrer Datenbank konnten sie 27.000 potenzielle "Virulenzfaktoren" - zelluläre Strukturen, Moleküle und regulatorische Systeme, die Bakterien bei der Besiedlung von Wirten helfen, analysieren. 47 Prozent davon unterscheiden sich von bekannten Virulenzfaktoren. Deshalb lässt sich nicht genau sagen, wie infektiös die Erreger wirklich sind. Dafür müssen weitere Untersuchungen erfolgen - auch im Hinblick auf die Folgen für die Wasserqualität. Diese Datenbank dient auch als Lernmittel. Außerdem werden so hilfreiche mikrobielle Organismen mittels Bioprospecting entdeckt. Diese könnten zum Beispiel zur Arzneimittelherstellung genutzt werden.

Bereits 2020 wurden in Proben aus tibetischen Gletschern 33 verschiedene Viren entdeckt. 28 waren bislang unbekannt.

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