Kurz vor der Pride Parade in Oslo sind durch Schüsse in einem bei Schwulen beliebten Nachtclub zwei Menschen getötet und mindestens 21 weitere verletzt worden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Das Motiv der Tat ist unbekannt.
Bei Schüssen in einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo sind zwei Menschen getötet worden. Es habe zudem mehrere Schwerverletzte gegeben, twitterte die Polizei in Oslo am frühen Morgen des 25. Juni 2022.
Todesschüsse vor Schwulenbar in Oslo: Polizei nimmt Verdächtigen fest
Kurz nach dem Vorfall sei ein Mensch in der Nähe des Tatorts festgenommen worden. Einsatzleiter Tore Barstad sagte laut norwegischem Sender NRK, alles deute darauf hin, dass es sich um einen Einzeltäter handele. Es habe drei Schwerverletzte gegeben. 19 Menschen seien medizinisch versorgt worden.
#Oslo #OsloSentrum Det er løsnet flere skudd ved et utested i sentrum. Vi kommer tilbake med flere opplysninger. Det er skadde personer.
— OPS Politiet Oslo (@oslopolitiops) June 24, 2022
Polizei ermittelt nach Schüssen in Oslo wegen Terrorverdachts
Nach den tödlichen Schüssen in einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo ermittelt die Polizei wegen Terrorverdachts. Das teilte die Behörde nach Berichten norwegischer Medien am Samstag mit. Zwei Menschen wurden getötet und mindestens 21 verletzt, zehn davon schwer.
Mehrere Tatorte in Oslo nach tödlicher Schießerei
Dem Sender zufolge gab es mindestens drei Tatorte. Noch in der Nacht nahm die Polizei einen Verdächtigen in der Nähe des Tatorts fest. Man gehe stark von Hasskriminalität aus, hieß es von der Polizei. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 42-jährigen Norweger mit iranischen Wurzeln handeln. Er wurde bereits in der Nacht festgenommen. Die Ermittler gehen dem Sender NRK zufolge von einem Einzeltäter aus. Dieser sei der Polizei bereits bekannt.
Polizei durchsucht Wohnung von Verdächtigem nach Nachtclub-Panik
Der Festgenommene habe sich bislang nicht geäußert. Die Polizei habe seine Wohnung durchsucht, berichtete NRK. Bei dem Angriff seien Schusswaffen verwendet worden, von denen zwei sichergestellt worden seien, zitierte NRK Barstad. Ein Reporter war Augenzeuge und erzählte, er habe einen Mann mit Tasche zu dem Tatort kommen sehen, er habe eine Waffe genommen und begonnen zu schießen. Im Nachtclub habe es eine Panik gegeben, zitiert der Sender einen anderen Augenzeugen.
Mutmaßlicher Oslo-Angreifer kommt in Untersuchungshaft
Nach den tödlichen Schüssen rund um eine Schwulen-Bar in Oslo muss der mutmaßliche Täter für vier Wochen in Untersuchungshaft. Das teilte das Amtsgericht der norwegischen Hauptstadt am Montagnachmittag mit. Die zuständige Richterin Rikke Lassen verhängte dabei ein für die gesamten vier Wochen geltendes Brief- und Besuchsverbot, zwei Wochen davon muss der Beschuldigte in vollständiger Isolation verbringen.
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Todesschütze eröffnet Feuer in Schwulenbar: Augenzeugen helfen bei Festnahme von Verdächtigem
Die Zeitung "Aftenposten" berichtete, der Nachtclub Londoner Pub befinde sich in einer beliebten Straße im Zentrum von Oslo. In dem Nachtclub für Schwule seien mehrere Schüsse gefallen. Zivilisten hätten bei der Festnahme des Verdächtigen geholfen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Polizei. Am Samstag soll in Oslo eigentlich die Pride-Parade zum 40. Mal stattfinden. Die Polizei prüft, ob der Vorfall Folgen für die Veranstaltung hat.
Norwegen hebt Terrorwarnstufe auf höchste Stufe an
Nach den tödlichen Schüssen in Oslo hat Norwegen die nationale Terrorwarnstufe auf die höchste Stufe angehoben. Die Gefahr einer terroristischen Bedrohung sei "außergewöhnlich" hoch, teilte der norwegische Geheimdienst PST am Samstag mit, wie der Sender NRK berichtete. Behördenchef Roger Berg erklärte, man betrachte die Tat mit zwei Todesopfern und mindestens 21 Verletzten als terroristischen Anschlag. Nun gilt Terrorwarnstufe fünf. Bisher war es Stufe drei.
Deutscher Lesben- und Schwulenverband verurteilt tödliche Schießerei
Der Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) in Deutschland hat die tödlichen Schüsse eines mutmaßlichen Islamisten in einer beliebten Schwulen-Bar in Oslo als ein Attentat auf die queere Community und einen Anschlag auf die freiheitliche Gesellschaft verurteilt. "Diese Tat ist ein Hassverbrechen, mitten in einem safe space für queere Menschen", erklärte Vorstandsmitglied Henny Engels am Samstag in einer Pressemitteilung. "Unsere Gedanken sind bei den Verwundeten und Angehörigen."
Norwegischer Kronprinz besucht nach Anschlag in Oslo den Tatort
Nach einem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag in Oslo mit zwei Todesopfern haben Kronprinz Haakon von Norwegen und Ministerpräsident Jonas Gahr Støre den Tatort besucht. Umringt von einer großen Menschentraube legten sie am Samstagnachmittag einen Blumenstrauß nieder, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Auch Kronprinzessin Mette-Marit und mehrere Mitglieder der norwegischen Regierung waren vor Ort. Das Glockenspiel des Rathauses spielte "Somewhere over the Rainbow" in Anspielung auf die Regenbogenflagge als Symbol der queeren Szene.
Gedenkgottesdienst in Oslo nach Terroranschlag in Schwulen-Bar
Nach einem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag in Oslo will Norwegen mit einem Trauergottesdienst den Opfern der Gewalttat gedenken.
Kronprinz Haakon von Norwegen und Kronprinzessin Mette-Marit wollen am Sonntagvormittag an dem Gottesdienst im Osloer Dom teilnehmen, wie der Sender NRK unter Berufung auf die Kirche berichtete. Auch Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und weitere Politiker wurden erwartet. "Dies rüttelt unsere ganze Gesellschaft auf", sagte eine Vertreterin der Kirche, Kristin Gunleiksrud Raaum, NRK zufolge. "Alle von uns, die queer sind, müssen nun von allen anderen Solidarität und Unterstützung erfahren."
Der Nachtclub "London Pub" - das Hauptziel der Angriffe - gilt in Oslo als beliebter Treffpunkt für Schwule, Lesben und andere Angehörige der queeren Szene. Auf der eigenen Internetseite beschreibt sich der Club als beste "Gay Bar" der Stadt und "Schwules Hauptquartier seit 1979". Viele feierten dort ins Wochenende hinein: Am Samstag hätte in Oslo nach Absagen wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder eine riesige Pride-Parade stattfinden sollen - sie fiel jetzt wieder aus und soll zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden.
Bei dem Angreifer, den die Polizei kurz nach der Tat mithilfe von Zivilisten festnahm, soll es sich um einen Norweger mit iranischen Wurzeln handeln. Am Samstagnachmittag wurde er erstmals verhört. Er sei misstrauisch gegenüber der Polizei, sagte sein Verteidiger John Christian Elden danach dem Sender NRK. Man müsse vorsichtig mit Spekulationen sein, was das Motiv angehe. Auch der mentale Gesundheitszustand des Verdächtigen soll untersucht werden.
Eigentlich gilt Norwegen als friedliches Land. Doch der rechtsextrem motivierte Terroranschlag vor elf Jahren auf Utøya mit 77 Todesopfern hat eine tiefe Wunde in das Gefühl der Sicherheit gerissen. Wieder einmal sei das Land von einer brutalen Attacke auf Unschuldige getroffen worden, sagte Regierungschef Støre am Samstag und versicherte der queeren Gemeinschaft: "Wir stehen an eurer Seite."
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loc/news.de/dpa