Teile Europas leiden aktuell unter extremen Hitzewellen, die zu schrecklichen Dürren und Waldbränden führen. In Norditalien ist der Pegel des Flusses Po mittlerweile so niedrig, dass etwas bislang Verborgenes zum Vorschein kam.
Temperaturen über 30 Grad und Sonne satt: Die Deutschen ächzten am Wochenende in weiten Teilen des Landes unter der brutalen Wärme. In vielen Gebieten sorgte am Montag lang ersehnter Regen für Abkühlung. Andere Länder Europas werden derzeit von noch schlimmeren Hitzewellen heimgesucht.
Hitzewelle in Norditalien: Schiff aus dem Zweiten Weltkrieg wurde im Fluss Po freigelegt
Besonders hart trifft es aktuell Norditalien. Die Region leidet unter der schlimmsten Dürre seit sieben Jahrzehnten. Mehr als 100 Gemeinden im Piemont und der Lombardei wurden bereits dazu aufgefordert, das Trinkwasser zu rationieren. Wie mehrere Medien, darunter "Express.co.uk", übereinstimmend berichten, ist der Pegel des Flusses Po zudem mittlerweile so niedrig, dass ein im Zweiten Weltkrieg versunkenes 50-Meter-Frachtschiff bei Gualtieri freigelegt wurde. Hobby-Fotograf Alessio Bonin hat den Lastkahn fotografiert.
Dürre könnte zu Lebensmittel-Knappheit führen
Die Trockenheit hat weitere Folgen. Der italienische Bauernverband warnte vor einem Mangel an Obst und Gemüse aufgrund der für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius und mehr als drei Monaten ohne Niederschlag. Medienberichten zufolge bezeichnete Italiens Landwirtschaftsminister Stefano Pautanelli die Ausrufung des Ausnahmezustands wegen der Dürre als "unvermeidlich". "Wir haben Gebiete in Italien und in Europa, in denen es seit Monaten nicht mehr geregnet hat."
Waldbrände in Spanien sind nur teilweise unter Kontrolle
In Spanien führten Hitzewellen in den vergangenen Tagen vielerorts zu Waldbränden. Im Norden des Landes haben Feuerwehren am Montag weiter gegen Waldbrände gekämpft, die zunächst noch nicht eingedämmt werden konnten. Insgesamt etwa 1.000 Bewohner zwölf kleinerer Ortschaften in der autonomen Gemeinschaft Navarra mussten ihre Häuser wegen näher rückender Flammen und starker Rauchbildung verlassen. Sie kamen in Notunterkünften unter, wie die Zeitung "Noticias de Navarra" unter Berufung auf die Behörden berichtete.
Am schwierigsten sei die Lage wegen ständig wechselnder Winde im Höhenzug der Sierra de El Perdón und in Gallipienzo rund 20 Kilometer südlich von Pamplona. Die Lage verbessere sich jedoch langsam, da die Hitzewelle der vergangenen Tage vorbei und die Temperaturen vielerorts unter 30 Grad gefallen seien.
Der schlimmste Brand im Gebirgszug Sierra de la Culebra unweit der Grenze zu Portugal im Nordwesten des Landes konnte den Angaben zufolge jedoch gelöscht werden. Allerdings blieben 25 000 Hektar verkohlter Waldflächen zurück. Für die ohnehin dünn besiedelte Region sind die wirtschaftlichen Folgen immens.
Temperaturrekord wurde in Biarritz, Frankreich, aufgestellt
Ebenfalls sehr heiß war es in den vergangenen Tagen in Frankreich. Der französische Wetterdienst Météo sprach von der frühesten Hitzewelle seit 1947. In Biarritz an der Atlantikküste nahe der spanischen Grenze wurde mit 42,9 Grad die höchste dort jemals gemessene Temperatur registriert. Landesweit wurden zahlreiche Veranstaltungen aufgrund der Hitze abgesagt.
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gom/loc/news.de/dpa
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