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Polizistenmorde von Kusel: Tödliche Schüsse aus kurzer Distanz - Doppelmörder (39) vor Gericht

Der gewaltsame Tod einer Polizistin und ihres Kollegen im Landkreis Kusel sorgte für Bestürzung. Nun steht der mutmaßliche Todes-Schütze in Kaiserslautern vor Gericht. Er ist für die Behörden kein Unbekannter.

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizeibeamte in der Pfalz beginnt der Mordprozess gegen den Hauptverdächtigen Andreas S. (Foto) Suche
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizeibeamte in der Pfalz beginnt der Mordprozess gegen den Hauptverdächtigen Andreas S. Bild: picture alliance/dpa | Harald Tittel

Viereinhalb Monate nach tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle in der Pfalz beginnt am Dienstag (21.6.) der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.

Tödliche Schüsse auf Polizeibeamte in Kusel: Prozessbeginn gegen Mordverdächtigen in Kaiserslautern

Der 39 Jahre alte Mann ist vor dem Landgericht Kaiserslautern des Mordes angeklagt - er soll Ende Januar eine 24 Jahre alte Polizistin und ihren 29 Jahre alten Kollegen mit mehreren Gewehrschüssen getötet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat bei Kusel sorgte bundesweit für Entsetzen. Vor dem Landgericht sind vorerst 14 Termine bis 9. September vorgesehen. Dem Vernehmen nach sind mehrere Sachverständige und eine Vielzahl von Zeugen geladen.

Andreas S. des Mordes an zwei Polizeibeamten angeklagt: Tötung durch Schüsse aus kurzer Distanz

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte in der Tatnacht mit einem 33 Jahre alten Mann zur Jagdwilderei in der Westpfalz unterwegs war. Die beiden Polizisten, die in einem Zivilfahrzeug Streife fuhren, machte der geparkte Kastenwagen am Rand einer Kreisstraße stutzig, und sie stiegen zur Kontrolle aus.

Überraschend, so die Anklagebehörde, habe der 39-Jährige dann einen Schuss aus der Flinte "aus kurzer Entfernung auf den Kopf" der Polizeianwärterin abgegeben. Die Frau stürzte schwer verletzt und bewusstlos auf die Straße. Danach soll der Angeklagte zunächst mit der Flinte, dann mit einem Jagdgewehr auf den Polizeikommissar geschossen haben. Der 29-Jährige schoss zurück, ohne den Angreifer zu treffen. Er setzte einen Notruf ab mit den Worten "Die schießen".

Schließlich habe der Angeklagte den Polizisten mit mehreren Schüssen schwer verletzt und am Ende tödlich am Kopf getroffen. Als der 39-jährige Deutsche gemerkt habe, dass die junge Polizistin noch lebt, habe er mit der Flinte einen weiteren Schuss auf den Kopf der jungen Frau abgegeben, hieß es. Die beiden Verdächtigen flohen demnach und wurden am nächsten Tag im nahen Saarland festgenommen.

39-Jähriger wegen Mordes aus niederen Beweggründen angeklagt

Dem 39-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft unter anderem zwei Morde vor, "aus Habgier und um eine Straftat zu verdecken". Dem 33-Jährigen wirft sie unter anderem versuchte Strafvereitelung vor - er habe beim Verwischen der Spuren geholfen. Zudem werden beide der gemeinschaftlichen nächtlichen Jagdwilderei beschuldigt. Psychiatrische Gutachten ergaben keine Anhaltspunkte für eine eingeschränkte Schuldfähigkeit.

Illegaler Waffenbesitz und Wilderei: Mutmaßlicher Polizistenmörder ist bereits aktenkundig

In den Fokus der Ermittlungen geriet schon früh die Vergangenheit des 39-Jährigen. Er war den Behörden unter anderem wegen des Verdachts der Jagdwilderei aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern teilte mit: Zum Tatzeitpunkt soll der Mann seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen durch Jagdwilderei und den Verkauf der Beute erzielt haben. Doch seit April 2020 durfte er Waffen weder besitzen noch kaufen oder leihen, hatten die Behörden mitgeteilt. Auch einen Jagdschein habe der Tatverdächtige nur bis Ende März 2020 besessen.

Den Ermittlungen zufolge könnte die Ehefrau dem Angeklagten geholfen haben. Sie habe die Flinte 2021 gekauft sowie das Gewehr in einem Waffengeschäft im Saarland erworben und die Waffen legal besessen. "Die näheren Umstände, wie der 39-Jährige in den Besitz der Tatwaffen kam, sind Gegenstand eines laufenden Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern gegen die Ehefrau wegen fahrlässiger Tötung und Verstoßes gegen das Waffengesetz", hieß es. Die mutmaßlichen Tatwaffen waren im Saarland sichergestellt worden.

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/news.de/dpa

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