Zecken können gefährliche Krankheitserreger in sich tragen. Dazu zählt auch das sogenannte Powassan-Virus. Das von Hirschzecken übertragene Virus hat in den USA ein weiteres Todesopfer gefordert.
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Coronavirus, Affenpocken, Borna-Virus und Krim-Kongo-Fieber: Als wären das nicht schon genug tödliche Krankheiten, muss sich die Welt nun offenbar gegen ein weiteres gefährliches Virus rüsten. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, breitet sich in den USA aktuell das Powassan-Virus aus. Das von Zecken übertragene Virus kostete bereits zwei Menschenleben.
Warnung vor Powassan-Virus: Frau stirbt nach Zecken-Biss
Wie das Gesundheitsministerium von Connecticut vor wenigen Tagen bestätigte, starb im vergangenen Monat eine 90-jährige Frau am Powassan-Virus. Nach Angaben von "nbcnews.com", klagte die Frau bereits Anfang Mai über Symptome wie Fieber, verändertem Geisteszustand, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Brustschmerzen und Übelkeit. Nur zwei Wochen vor Beginn der Symptome wurde der Frau eine Zecke entfernt. Labortests ergaben kurz darauf, dass ihr Körper Antikörper gegen das Powassan-Virus gebildet hatte.
Powassan-Virus fordert zweites Todesopfer in den USA
Bereits im April starb eine Person in Maine ebenfalls am Powassan-Virus, nachdem sie mit neurologischen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, wie das Maine Center for Disease Control and Prevention mitteilte.
Virus wird durch Hirschzecken übertragen
Das Virus wird durch Zecken mit schwarzen Beinen, auch bekannt als Hirschzecken, auf den Menschen übertragen. Allerdings könne das Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden, heißt es. Viele Menschen, die sich infizieren, entwickeln überhaupt keine Symptome. In seltenen Fällen kann das Powassan-Virus jedoch eine Krankheit auslösen, die durch eine Gehirnentzündung oder Meningitis gekennzeichnet ist, d. h. eine Schwellung der Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben.
Einwohner sollen Maßnahmen zur Vermeidung von Zeckenbissen ergreifen
Der jüngste Todesfall in Connecticut "erinnert uns daran, dass die Einwohner jetzt bis zum Spätherbst Maßnahmen zur Vermeidung von Zeckenbissen ergreifen müssen", so Manisha Juthani, Beauftragte für das öffentliche Gesundheitswesen in Connecticut, in einer Pressemitteilung. Da Hirschzecken vom späten Frühjahr bis zur Herbstmitte besonders aktiv sind, werden die meisten Powassan-Fälle in dieser Zeit registriert. Die Spinnentiere können das Virus bereits nach 15 Minuten nach dem Anheften an den Körper übertragen, warnt Juthani.
Verbreitung von Hirschzecken in den USA gestiegen
In den USA ist das Virus vor allem in den Regionen im Nordosten und an den Großen Seen verbreitet, wo Hirschzecken häufiger vorkommen. Die meisten der in den letzten zehn Jahren aufgetretenen Fälle wurden in Massachusetts, Minnesota, Wisconsin und New York registriert.
Die Zahl der Powassan-Fälle in den USA ist in den letzten zehn Jahren mit der zunehmenden Verbreitung von Hirschzecken gestiegen. Die Centers for Disease Control and Prevention (Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) ermittelten 20 Powassan-Fälle im Jahr 2020. 2019 waren es 39 Fälle.
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