In Bayern wurde das Borna-Virus bei einem Menschen nachgewiesen. Die durch das Borna Disease Virus 1 ausgelöste Infektionskrankheit verläuft fast immer tödlich. Übertragen wird das Virus durch die Feldspitzmaus.
Droht uns nach dem Coronavirus und den Affenpocken nun die nächste tödliche Infektionswelle? In Bayern ist eine sehr seltene Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen worden. Betroffen sei ein Mensch aus dem Landkreis Mühldorf am Inn, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Weitere Informationen gab es zunächst nicht.
Tödliches Borna-Virus in Bayern nachgewiesen
Die Erkrankung sei nach einer "Infektion mit dem äußerst seltenen, aber lebensbedrohlichen Borna-Virus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) aufgetreten", hieß es in der Mitteilung. Bislang seien "rund 40 Fälle von BoDV-1 Erkrankungen beim Menschen nachgewiesen worden." Die meist tödlich verlaufende Krankheit kommt in Deutschland nur in wenigen Einzelfällen bei Menschen vor. In dem Landkreis waren in den vergangenen drei Jahren zwei weitere Borna-Virus-Infektionen bekanntgeworden.
Borna-Virus-Infektion endet fast immer tödlich
Das sogenannte klassische Borna-Virus löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Überlebende behalten meist schwerste Folgeschäden. Pro Jahr werden im Schnitt zwei Infektionen in Deutschland bekannt. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer höher liegt - bei bis zu sechs Fällen pro Jahr. 2021 waren nach Angaben des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) deutschlandweit sieben Infektionen bekanntgeworden, davon fünf in Bayern.
Wirt des Erregers ist die Feldspitzmaus
Einziger bekannter Wirt des Erregers ist die Feldspitzmaus, bei der die Infektion keine schweren Symptome verursacht. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken. "Für den Menschen sind verschiedene Übertragungswege denkbar", erklärt das RKI. Neben dem direkten Kontakt mit den Mäusen oder deren Ausscheidungen können auch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser sowie das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub zu einer Infektion führen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei dem RKI zufolge aber sehr unwahrscheinlich. "Andere Tiere als Spitzmäuse gelten ebenfalls als nicht-infektiös für Tier und Mensch."
Das sind die Symptome einer Borna-Virus-Infektion
Zu den Symptomen einer Borna-Virus-Infektion zählen Kopfschmerzen, Fieber sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl. "Bei allen Erkrankungsfällen kam es anschließend zu neurologischen Symptomen, wie Verhaltensauffälligkeiten und Sprach- und Gangstörungen, und im weiteren Verlauf innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen zum Koma", heißt es im RKI-Merkblatt. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine spezifische Therapie gegen eine Borna-Virus-Infektion
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sba/news.de/dpa
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