Müll trennen fällt nicht jedem leicht und der Abfall landet dann in der falschen Tonne. Doch Mülltrennung ist in Deutschland Pflicht. Drohen Müllsündern Strafen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten?
Mülltrennung ist eine Kunst für sich. Die einen Mieter trennen alles fein säuberlich und andere werfen ihren Müll einfach in irgendeine Tonne. Seinen Müll nicht ordentlich zu entsorgen ist doch nicht schlimm, oder doch? Wir haben uns die Vorschriften einmal näher angeguckt und klären in dieser Übersicht auf.
Mülltrennung in Deutschland: Drohen Bußgelder bei falscher Entsorgung?
In Deutschland müssen Mieter:innen und Hausbesitzer ihren Müll ordnungsgemäß trennen. Das regelt seit 2015 das Kreislaufwirtschaftsgesetz(§§ 11,14 KrWG). Wer seinen Abfall nicht ordnungsgemäß trennt, kann sogar mit einem Bußgeld rechnen. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich. Bei erstmaligen Verstößen können Müllsünder mit einer Strafzahlung zwischen zehn und 80 Euro rechnen. Beim nächsten Mal kann es sogar bis zu 5.000 Euro kosten. Die Höhe der Bußgelder richtet sich auch nach der Art des Mülls und der Menge.
Eine Übersicht mit den Bußgeldregelungen aller Bundesländer finden Sie hier.
Vorsicht, Müll trennen: Hier kommen Extra-Kosten auf Mieter zu
Außerdem können Extrakosten auf Mieter zu kommen, wenn Nachbarn nicht richtig ihren Müll trennen. Entdeckt die Müllabfuhr das und es häuft sich, rechnet der Abfallentsorger mehr ab. Vermieter:innen legen diese entstandenen Kosten dann auf alle Mieter um. Bei kleineren Fehlentsorgungen droht aber kein Bußgeld. Apropos falsche Entsorgung: Sollten Mieter ihren Müll im Hausflur ablegen oder dauerhaft den Müll nicht richtig trennen, kann sie ihr Vermieter abmahnen.
Hier gilt aber: Es müssen Entsorgungsmöglichkeiten bereit stehen. Gibt es zum Beispiel nur eine Restmülltonne, müssen Sie nichts fürchten. Der Vermieter ist dazu verpflichtet, entsprechende Tonnen bereitzustellen.
Darf ich meinen Speermüll einfach auf die Straße stellen?
Ein weiteres Problem stellt Sperrmüll dar. Früher durften alte Möbel oder Elektrogeräte einfach auf die Straße gestellt werden. Das ist aber heutzutage verboten. Wer Sperrmüll entsorgen will, muss das vorher bei seinem Abfallentsorger anmelden und erhält einen Termin. Wer diese Vorschrift missachtet, kann zum Beispiel in Frankfurt 180 Euro bezahlen.
Bis zu 100.000 Euro! So teuer wird illegale Mülltrennung
Besonders streng gehen die Ordnungshüter aber gegen illegal entsorgten Müll vor. Im Kreislaufwirtschaftsgesetz steht nämlich eindeutig geschrieben: Abfälle dürfen zum Zweck der Beseitigung nur in den dafür zugelassenen Anlagen oder Einrichtungen (Abfallbeseitigungsanlagen) behandelt, gelagert oder abgelagert werden." (§ 28 Absatz 1 Satz 1 KrWG)
Je nach der schwere der Tat kann diese entweder als Ordnungswidrigkeit oder Straftat geahndet werden. Wen zum Beispiel eine große Umweltbelastung vorliegt, können neben hohen Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro auch Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren drohen. Wie schwer die Vergehen geahndet werden, klärt jede Kommune und jedes Bundesland.
Tipps zur richtigen Mülltrennung
Müll trennen ist eigentlich ganz einfach. Wer nicht genau weiß, was in welche Tonne gehört, findet alle Informationen online oder bei seinem Abfallentsorger. Einige Supermärkte, wie zum Beispiel Edeka drucken auf die Rückseite kleine Symbole mit Hinweisen, wo die Verpackung entsorgt werden muss. Giftige Stoffe nehmen Wertstoffhöfe oder spezielle Mobile an. Wann die Fahrzeuge in ihrer Region halt machen, erfahren Sie bei ihrem örtlichen Abfallunternehmen. Sperrmüll kann ebenfalls direkt beim Entsorger abgegeben werden. Große Elektronikgeräte nehmen aber auch Elektronikgeschäfte bei Lieferungen mit. Seit Januar 2022 ist das gesetzlich geregelt. Ab einer bestimmten Ladengröße müssen Händler alte Elektrogeräte zurücknehmen - auch wenn sie nicht in dem Geschäft gekauft wurden.
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