Auf Mallorca sollen 13 deutsche Touristen ein Restaurant in Brand gesetzt haben. Nun sind neue Beweise aufgetaucht, die den Fall in ein anderes Licht rücken. Sind sie unschuldig?
13 deutsche Touristen sollen am 20. Mai Alkohol und Zigaretten auf das Dach eines Restaurants geworfen haben. Durch den Brand wurde das Lokal, eine angrenzende Wohnung und ein Hotel zerstört. Zwei Personen haben sich verletzt. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft. Nun tauchen aber neu Beweise auf, die eine andere Geschichte erzählen. Entlasten sie die Kegelbrüder?
Nach Feuer-Drama auf Mallorca: Entlasten neue Beweise die deutschen Touristen?
Laut mehren Zeugen sollen sie sich alles genau angesehen haben. "Die Touristen schauten sich das Ganze von ihrem Balkon aus an. Sie fingen an, das Feuer mit ihren Handys zu filmen, grölten und lachten", wurde ein Mann von der "Mallorca Zeitung" zitiert. Ein anderer sagte dem Blatt: "Sie haben stundenlang in übereinanderliegenden Zimmern im 2. und 3. Stock des Hotels gefeiert. Die Musik war voll aufgedreht, sie haben Bier von einem Balkon auf den anderen und auch auf die Straße geschüttet." Auch Zigaretten hätten sie hinuntergeworfen. "Schnell stand das gesamte Dach in Flammen", hieß es. Laut der Besitzerin des Lokals "Why not Mallorca?" hätten sie auch noch versucht abzuhauen.
WhatsApp-Protokolle und Videos aufgedeckt - Anwalt glaubt an ihre Unschuld
Eine Nachbarin berichtet aber etwas anderes. Sie hat zwar gesehen, wie die betrunkenen Männer Zigaretten und Bier auf die Straße von ihren Balkonen warfen. Diese Balkone waren aber drei Zimmer entfernt und somit zu weit weg von der Gaststätte. "Ich hab ihnen gesagt, ich weiß natürlich nicht, ob sie vorher auf den Balkon direkt über der Bar gesprungen waren. Aber ich habe sie dort nicht gesehen", sagte die Frau der "Mallorca Zeitung". Dennoch hätten sie auf einen anderen Balkon springen können, weil die Geländer niedrig seien, schreibt die Zeitung.
Der Anwalt der Männer, Raban Funk, beteuert nun die Unschuld Männer. Er hat die Aussage der Zeugin ebenfalls erhalten und glaubt ebenfalls nicht daran, dass sie geflüchtet sind. Das gehe auch aus WhatsApp-Chat-Protokollen hervor, über die "Bild" aktuell berichtet. So sollen sie versucht haben die Hotelgäste zu warnen, indem sie gegen die Türen traten. Dadurch hätte man 30 Menschen retten können, heißt es in einer Nachricht. Außerdem wollten sie auch bei den Lösch- und Rettungsarbeiten mithelfen. Zudem besitzt Funk ein Video, auf dem zwei Männer zusehen sind, die etwas auf das Schilfdach des Lokals schütten. Es soll aber keiner der 13 beschuldigten darauf zu sehen sein. Jedoch ist nicht genau zu erkennen, wer auf dem Balkon steht, denn die Aufnahme ist unscharf.
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bos/bua/news.de/dpa
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