Gewaltige Hagelkörner richteten im Süden von Österreich zahlreiche Schäden an. Die gefrorenen Eiskugeln erreichten dabei die Größe von Golfbällen. Doch wie entsteht Hagel überhaupt? Und wie kann er so groß werden?
Ein schweres Hagel-Unwetter fegte am Freitag über Österreich. Betroffen waren vor allem Teile Kärntens und die Südsteiermark. Um den Wörthersee hinterließen riesige Hagelkörner zahlreiche Schäden. Fotos im Netz zeigen, wie groß die Hagelkörner waren, die auf die Erde krachten. In Krumpendorf am Wörthersee erreichten der feste Niederschlag die Größe von Golfbällen. Doch wie entsteht Hagel überhaupt?
Nach schwerem Hagel-Unwetter in Österreich: So entstehen Hagelkörner
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) schreibt, entstehen Hagelkörner in Gewitterwolken oder Gewitterzellen. Unterkühltes Wasser friert in den niedrigen Schichten an Kristallisationskernen zu Eis. Damit die Körner schnell wachsen können, müssen diese Kerne im Vergleich zur Wassermenge in geringerer Anzahl vorkommen. Da mit wachsender Größe auch das Gewicht der Hagelkörner zunimmt, bedarf es zusätzlich starke Aufwinde. Da diese Winde in einer Wolke unterschiedlich stark sind, fahren die Körner förmlich Achterbahn. Wechselnde Auf- und Abwinde schleudern die Hagelkörner mehrmals nach oben und unten. Dabei nehmen sie immer wieder Wasser auf und wachsen weiter an. Je öfter Hagelkörner nach unten sinken und wieder aufsteigen, desto größer werden sie. Sobald die Hagelkörner zu schwer sind, um vom Aufwind in der Luft gehalten zu werden, krachen sie zu Boden.
Tödlicher Niederschlag! Rekord-Hagel in Baden-Württemberg gesichtet
Sind die Eiskugeln größer als fünf Millimeter, werden sie als Hagel bezeichnet. Sind sie kleiner, spricht man von Graupel. Ab einer Größe von 1,5 Zentimetern spricht der DWD von Unwetter. Bei einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern können Hagelkörner bereits Dellen in Autos schlagen. Ab fünf Zentimetern können Hagelkörner schwere Schäden verursachen. Vereinzelt wurden sogar schon Hagel mit einem Durchmesser über zehn Zentimeter beobachtet. Sie werden dann allerdings Hagelsteine genannt. So wurde im August 2013 in Undingen in Baden-Württemberg Hagel mit einem Durchmesser von 14 Zentimetern registriert. Ein Treffer mit diesen Geschossen wäre für Mensch und Tier tödlich.
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bua/news.de