Kurz vorm Wochenende droht Deutschland eine Schwergewitterlage. Meteorologen warnen vor Gewitterböen, Starkregen, Hagel und sogar möglichen Tornados. Wo die Lage besonders brenzlig wird, erfahren Sie hier.
Nachdem sich zum Wochenbeginn bereits schwere Gewitter über vielen Regionen entladen haben und mittlerweile wieder strahlender Sonnenschein dominiert, warnen Meteorologen vor einer drohenden Schwergewitterlage. Neben extremen Gewittern mit Sturmböen, Hagel und Starkregen seien auch Tornados möglich. In einigen Regionen drohe Lebensgefahr.
Warnung vor schweren Unwettern im Mai 2022: Meteorologen warnen vor möglichen Tornados
Noch immer strömen heiße Luftmassen nach Mitteleuropa. Während Hoch Yannes Deutschland derzeit mit sehr viel Sonne und sommerlich warmen Temperaturen verwöhnt, kippt die Wetterlage zum Wochenende dramatisch. Tiefdruckgebiete drücken sich von Nordwesten nach Deutschland rein. Am Donnerstag (19.05.2022) steigt die Gewitter- und Unwettergefahr durch die zunehmend schwülheiße Luft rapide an.
Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet, klettert das Quecksilber zunächst auf Werte bis zu 32 Grad. Im Tagesverlauf ziehen im Nordwesten und Westen jedoch immer mehr Wolken auf. Am Nachmittag drohen dann teils kräftige Gewitter mit Unwettergefahr. Dann seien schwere Gewitterböen, Starkregen, Überflutungen und Hagel möglich. Doch damit nicht genug: Der Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net" warnt, dass vor möglichen Tornados. "Damit sich ein Tornado bildet, braucht es mehrere Voraussetzungen gleichzeitig: eine Schauer- oder Gewitterwolke, dazu eine niedrige Wolkenbasis. Die Untergrenze der Wolke bis zum Erdboden beträgt maximal einen Kilometer", erklärt Meteorologe Andreas Friedrich vom DWD. "Die Luft unterhalb dieser Wolke muss ziemlich feucht sein und aufsteigen. Ein entscheidendes Kriterium ist die Windscherung." Man spricht erst von einem Tornado, wenn der Wind um eine mehr oder weniger senkrechte Achse von der Untergrenze der Wolke bis zum Boden rotiert. Die Luftsäule muss dabei Bodenkontakt haben.
"Wenn gasförmiger Wasserdampf in flüssigen Wasserdampf übergeht, wird Energie frei, und damit wird ein selbst verstärkender Prozess in Gang gesetzt: Dieser Rüssel wird mächtiger, dehnt sich nach unten aus. Wenn der senkrechte Windwirbel den Boden erreicht, hat man einen Tornado. Die Windgeschwindigkeiten, die in seinem Innern auftreten, sind die höchsten, die wir auf der Erde messen oder abschätzen können", erklärt der DWD-Meteorloge weiter. Diese Bedingungen seien am Donnerstag durchaus gegeben. Auch "weather.com" warnt vor möglichen Superzellen und Tornados am Donnerstagabend. Eine genaue Vorhersage ist jedoch nur schwer möglich. Der Schwerpunkt der Unwetterlage am Donnerstag liegt zwar in Nordrhein-Westfalen, aber auch in anderen Regionen können schwere Gewitter nicht ausgeschlossen werden.
Schwergewitterlage droht! HIER besteht die Gefahr von "unwetterartigen Gewitterclustern"
Am Freitag (20.05.2022) droht laut "kachelmannwetter.com" eine Schwergewitterlage. Es bestehe die Gefahr von "unwetterartigen Gewitterclustern", heißt es dort. Nach Einschätzung eines DWD-Meteorologen dürfte vielerorts die höchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen werden. "Damit drohen dort, wo der Gewitterkomplex langzieht, massive Schäden." In einem breiten Streifen von Köln bis nach Berlin drohen im Tagesverlauf heftige Unwetter. Bereits ab Vormittag soll es im Westen die ersten Gewitter geben. Bis Mitternacht soll die Gewitterfront dann einmal quer über Deutschland gezogen sein. Vor allem die Mitte Deutschlands soll laut DWD am Freitag von dem Unwetter betroffen sein. Wo genau sich die Gewitter entladen, kann den Angaben zufolge erst wenige Stunden vorher sicher gesagt werden. Es bestehe die Gefahr von Superzellen, Hagel, Starkregen, Überschwemmungen, Sturmböen und auch Tornados. In betroffenen Regionen herrscht möglicherweise Lebensgefahr.
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bua/news.de/dpa