Das bizarre Phänomen La Niña schlägt in diesem Jahr offenbar auch im Sommer zu. Laut Meteorologen droht der Nordhalbkugel demnach eine heiße und äußerst trockene Jahreszeit.
In knapp zwei Wochen beginnt offiziell der meteorologische Sommer. Und offenbar steht Deutschland eine äußerst heiße Jahreszeit bevor. Demnach droht ein deutlich wärmerer und trockenerer Sommer als normalerweise. Laut Meteorologen sei dafür vor allem der anhaltende Einfluss von La Niña verantwortlich.
La Niña im Sommer 2022: So beeinflusst die Ozean-Anomalie das globale Wetter
Das globale Wetter ist ein sehr komplexes System. Saisonale Vorhersagen konzentrieren sich daher auf großräumige Drucksysteme und die Positionierung des Jetstreams. Wie "severe-weather.eu" schreibt, soll der kommende Sommer auf der Nordhalbkugel unter dem Einfluss der Ozeananomalie La Niña stehen. Diese ist das Gegenstück zum El-Niño-Phänomen. WährendEl Niño die Warmphaseder oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks beschreibt, handelt es sich bei LaNiña um die Kaltphase. Normalerweise wechseln nicht kalte und warme Phasen ab. Diese Oszillation beeinflusst nicht nur das tropische Wetter sondern auch das globale Wetter.
BeiLa Niña kühlen sich das Wasser an der Oberfläche des tropischen Ostpazifiks anomal stark ab, während es im Westpazifik deutlich wärmer ist. Dadurch entstehen hohe Luftdruckunterschiede, die die tropischen Passatwinde massiv verstärken. Derzeit ist La Niña aktiv. Laut dem US-Wetterdienst NOAA ist die Ozeantemperatur bereits im vergangenen Herbst gesunken und blieb seitdem stabil. Dieses Phänomen soll laut der ECMWF-Prognose voraussichtlich bis zum Herbst 2022 anhalten. Möglicherweise könnte sich La Niña auch bis in den Winter fortdauern. La Niña könnte über weiten Teilen des Nordens, der Mitte und des Südens der Vereinigten Staaten für deutlich trockeneres Wetter sorgen. Zudem drohen auch deutlich wärmere Temperaturen als gewöhnlich. Das gleiche gilt für Europa.
Sommer-Prognose aktualisiert: Wetterdienst prophezeit heißen Hitze-Sommer für Europa
Das europäische Wettermodell des ECMWF bestätigt den möglichen Einfluss von La Niña auf Juni, Juli und August. Dann soll ein Hochdrucksystem im Nordpazifik sowie ein sekundäres Hochdruckgebiet über dem Nordosten der USA das Wetter beeinflussen. Außerdem soll ein weiteres Hochdrucksystem über Europa mit einem Tiefdruckgebiet über Grönland und dem Nordatlantik liegen. In ganz Europa könnte es demnach deutlich wärmer und trockener als normalerweise werden.
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bua/bos/news.de/dpa