Fast ein halbes Jahr hat Matthias Maurer im Weltraum verbracht. Nun ist der Astronaut auf die Erde zurückgekehrt. Wenige Stunden nach der Landung auf dem blauen Planeten wird Maurer in Deutschland erwartet.
Nach rund einem halben Jahr im All ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer zurück auf der Erde. Er und der Rest seiner Crew - die US-Astronauten Kayla Barron, Raja Chari und Thomas Marshburn - landeten nach rund 24 Stunden Flug an Bord einer "Crew Dragon"-Kapsel am Freitag, 6. Mai 2022, im Meer vor der Küste des US-Bundesstaats Florida, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Am Donnerstag (05.05.2022) hatte die Kapsel von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt, wie auf Live-Bildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war.
Deutscher Astronaut Maurer und Crew verlassen Raumkapsel
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer und seine Crew haben nach der Wasserlandung vor der US-Küste ihre Raumkapsel verlassen. In einem Livestream der US-Raumfahrtbehörde Nasa war am Freitag zu sehen, wie Bergungsteams an Bord eines Schiffes die vier Raumfahrer auf Tragen aus der Luke holten.
Muskulatur und Gleichgewichtsorgan sind nach der 177 Tage langen Mission in der Schwerelosigkeit noch geschwächt. In schwarz-weiße Raumanzüge gekleidet, winkte das Quartett in die Kameras. Zunächst sollte ein erster kurzer Medizincheck durch einen Flugarzt erfolgen.
Die etwa drei Tonnen schwere "Crew Dragon"-Raumkapsel des privaten US-Unternehmens SpaceX war zuvor nach einem etwa 24 Stunden langen Flug von der Internationalen Raumstation ISS im Golf von Mexiko gelandet. Ein Kran hievte die Fähre "Endurance" (Ausdauer) mit Maurer und den Astronauten Kayla Barron, Raja Chari und Thomas Marshburn aus dem Wasser auf ein Schiff.
Nach halbem Jahr auf der ISS: Astronaut Maurer ist zur Erde zurückgekehrt
Am späten Freitagabend wird Maurer, wenn alles nach Plan läuft, zurück in Deutschland erwartet. Er soll am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn landen. Der 52 Jahre alte Saarländer war am 11. November 2021 mit seinen drei Crew-Kollegen zum Außenposten der Menschheit gereist. Während seiner Zeit auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde hatte er an zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten gearbeitet und auch einen Außeneinsatz unternommen. Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa war der zwölfte Deutsche im Weltall.
Matthias Maurer ist der zwölfte Deutsche im Weltall
Matthias Maurer war am 11. November 2021 mit seinen drei Crew-Kollegen zum Außenposten der Menschheit gereist. Der Esa-Astronaut war der zwölfte Deutsche im Weltall. "Es waren sechs herausragende Monate hier auf der Raumstation", hatte Maurer bei einer offiziellenVerabschiedungszeremonie am Mittwoch (04.05.2022) an Bord der ISS gesagt. "Es ist das Ende einer sechsmonatigen Mission, aber der Weltraum-Traum lebt weiter."
Maurer-Landung live im Stream verfolgen am 06. Mai 2022
Sie können die Landung von Astronaut Maurer übrigens live im Stream verfolgen. Klicken Sie sich dazu einfach auf die YouTube-Seite der Nasa. Die Landung vor der Küste Floridas (USA) ist für Freitag, 6. Mai, gegen 6.43 Uhr vorgesehen.
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Astronaut Thomas Reiter: Maurer erwartet eine anstrengende Rückreise
Der deutsche Astronaut Matthias Maurer muss sich beim Rückflug von der Internationalen Raumstation ISS nach fast sechs Monaten im All auf eine anstrengende Reise einstellen. "Wenn die Raumkapsel die Wasseroberfläche berührt, wird die Crew sehr eindeutig spüren, dass sie wieder auf der Erde ist", sagte der Astronaut Thomas Reiter (63) der Deutschen Presse-Agentur. Man spüre nach einem halben Jahr in der Schwerelosigkeit jede kleine Bewegung. "Man ist schon überrascht, wie schwer sich Arme und Beine plötzlich anfühlen."
Astronaut Thomas Reiter spricht über seine Weltall-Erfahrung
Reiter war 2006 der erste Deutsche auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde. Es war seine zweite Mission - 1995 war Reiter zur russischen Station Mir geflogen und später in Kasachstan gelandet. "Ich hatte nach der Landung mit der Sojus-Kapsel etwa 30 Minuten lang ein mulmiges Gefühl. Schnelle Kopfbewegungen habe ich, so gut es geht, vermieden", sagte Reiter. "Manchem ist nach der Rückkehr etwas übel wie bei einer Seekrankheit, andere haben weniger Probleme." Das nehme man aber hin. "Man freut sich, wieder auf der Erde zu sein."
Die Tage vor der Rückkehr seien intensiv, meinte er. "Die letzten Blicke auf die Oberfläche sind besonders wertvoll. Unser Planet sieht von oben so wunderschön aus. Dieser Ausblick wird nie langweilig."
Die bemannte Raumfahrt hält Reiter für unverzichtbar. "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem All sind Mosaiksteine für die Forschung auf der Erde. Sie bringen uns weiter, ob in Medizin, Biologie oder Materialkunde." Die Resultate brächten ein besseres Verständnis etwa bei der Blutdruckregulierung, der Knochendichte oder dem Immunsystem. "Und es gilt, junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern. Und das hat Matthias Maurer toll gemacht." Maurer von Europas Raumfahrtbehörde Esa war der vierte Deutsche auf der ISS.
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sba/news.de/dpa