Die Eisheiligen versetzen Hobbygärtner jedes Jahr vom 11. bis 15. Mai in Angst und Schrecken. Der Grund: Im Mai kann es noch einmal frostig werden. Doch in diesem Jahr scheint das Wetterphänomen auszufallen.
Hobbygärtner:innen fürchten sich jedes Jahr vor den Eisheiligen. Recht häufig strömt Mitte Mai nämlich ein Schwall Polarluft nach Mitteleuropa. Dadurch können die Nächte noch einmal frostig werden. Laut der Bauernregel soll sich das Frühlingswetter erst nach der Kalten Sophie stabilisieren. In diesem Jahr soll das Wetterphänomen jedoch ausfallen. Statt eisiger Kälte sollen die Eisheiligen sogar den Sommer nach Deutschland bringen. Einige Meteorologen sprechen bereits von den "Schweißheiligen" oder sogar den "Heißheiligen".
Eisheilige 2022: DAS steckt hinter dem Wetterphänomen
Mamertus, die Kalte Sophie und Co. können vom 11. bis zum 15. Mai für kühleres Wetter sorgen. Die Eisheiligen gelten als meteorologische Singularität. Darunter versteht man eigenartige Witterungsregelfälle, die zu bestimmten Zeiten auftreten und deutlich vom vorherrschenden Wetter abweichen. In diesem Zeitraum konnten seit Beginnder Aufzeichnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) immer wieder Kaltlufteinbrüche mit nächtlichem Frost beobachtet werden. Erst nach den Eisheiligen stabilisiert sich das Frühlingswetter und die Temperaturen steigen.
Für Wetter-Experten sind die Eisheiligen jedoch nichts anderes als Aberglaube. Die Erklärung, warum es in diesem Zeitraum häufig zu Kaltlufteinbrüchen kommt, ist recht einfach: Durch die zunehmende Sonneneinstrahlung im Frühjahr heizen sich die Landflächen in Südeuropa sehr schnell auf. Im Norden Europas herrscht zu dieser Zeit oft noch kaltes Wetter. Die Temperaturgegensätze sind enorm. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Je nachdem, wie Tiefdruck- und Hochdruckgebiete liegen, befindet sich Deutschland entweder in einer nördlichen oder südlichen Strömung.
So heißen die Eisheiligen: Alle Namen im Überblick
In einigen Regionen nennt man die Eisheiligen auch "Eismänner" oder "gestrenge Herren". Die Eisheiligen sind nach Bischöfen und Märtyrern aus dem 4. und 5. Jahrhundert benannt. Mit dem Wetter haben sie allerdings nichts zu tun. So heißen die Eisheiligen:
- Mittwoch (11.05.2022): Mamertus
- Donnerstag(12.05.2022): Pankratius
- Freitag(13.05.2022): Servatius
- Samstag(14.05.2022): Bonifatius
- Sonntag (15.05.2022): Sophie
Eisheilige 2022 abgesagt! Meteorologen prophezeien Sommer-Hitze statt Kaltluft-Einbruch
Doch in diesem Jahr scheinen die Eisheiligen auszufallen. "Eisdiele statt Eisheilige - Frühsommer dreht auf" oder auch "Schweißheilige statt Eisheilige" heißt es in den Schlagzeilen. Aus Südwesteuropa strömt heiße Luft nach Mitteleuropa. Schon ab Muttertag sollen die Temperaturen allmählich nach oben klettern. Am Mittwoch (11.05.2022), dem ersten Tag der Eisheiligen, sollen die Höchstwerte bei 28 Grad liegen. Ab Donnerstag wird das Wetter dann zwar etwas unbeständiger, doch die Temperaturen bleiben weiterhin im zweistelligen Bereich. Wie es danach weitergeht, ist noch ungewiss. Die aktuellen Berechnungen seien laut dem Meteorologen Dominik Jung von "wetter.net" noch recht unsicher und könnten sich noch ändern. Wir dürfen gespannt bleiben, wie sich die Wetterlage entwickeln wird und ob die Eisheiligen wirklich ausbleiben.
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