Seit Wochen stecken viele Millionen in Shanghai in ihren Wohnungen fest. Die Versorgung klappt schlecht. Die Verzweiflung wächst. Berichten zufolge soll der knallharte Lockdown einige Menschen bereits in den Selbstmord getrieben haben.
Shanghai hat die ersten drei Toten durch das Coronavirus in dem jüngsten Ausbruch in der ostchinesischen Hafenstadt gemeldet. Wie die Stadtregierung am Montag mitteilte, handelte es sich um drei ältere Patienten, die auch anderweitig krank gewesen seien. Ihr Alter wurde mit 89 bis 91 Jahre angegeben. Um die Corona-Welle zu brechen, läuft in Shanghai seit Ende März ein weitgehender Lockdown. Die Metropole steht im Mittelpunkt der gegenwärtig laufenden größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Die meisten der 26 Millionen Einwohner dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen. Es gibt Klagen über schlechte medizinische Versorgung und unzureichende Nahrungsmittellieferungen. Auch die Selbstmord-Rate steigt, wie aktuell beim britischen "Daily Star" zu lesen ist.
Lockdown-Chaos in Shanghai: Millionen Menschen dürfen ihre Häuser nicht verlassen
Die bevölkerungsreichste Stadt Chinas ist seit mehr als fünf Wochen abgeriegelt. Niemand darf das Haus verlassen. Diejenigen, die positiv getestet wurden, werden eingesammelt und für eine unbestimmte Zeit in enge Quarantäne-Zentren gebracht. Nicht einmal zum Einkaufen dürfen die Menschen ihre Wohnungen verlassen. Drohnen überwachen die Menschen rund um die Uhr, heißt es. Zwischendurch werden die Einwohner immer wieder dazu aufgefordert, "ihren Wunsch nach Freiheit zu kontrollieren", berichtet aktuell die "South China Morning Post".
Berichte: Menschen begehen Suizid, um harten Corona-Regeln zu entkommen
Dies hat fatale Folgen, wie aktuell der britische "Daily Star" berichtet. Demnach hätten sich die strengen Regeln der Regierung so negativ auf die psychische Gesundheit einiger Menschen ausgewirkt, dass sie Berichten zufolge einige in den Selbstmord getrieben haben. Berichten zufolge werden auch die Haustiere derjenigen, die sich mit dem Virus infiziert haben, von den Covid-Mitarbeitern getötet, da sie befürchten, dass sie das tödliche Virus verbreiten könnten.
Schock-Videos im Netz! Haustiere werden getötet, um Virus-Welle auszuhalten
Auf Twitter wurde ein beunruhigendes Video gepostet, das riesige grüne Müllsäcke zeigt, die angeblich mit den toten Körpern von Katzen und Hunden gefüllt sind, die am Straßenrand liegen. Die Bildunterschrift zu den Aufnahmen lautet: "26 Millionen Menschen in Shanghai eingeschlossen. Menschen begehen Selbstmord von ihren Balkonen und Haustiere von Menschen, die positiv auf #Covid getestet wurden, werden eingesammelt, um getötet und in #Shanghai / #China geschlachtet zu werden. This is pure evil!"
Nach Angaben von "NationalWorld" zeigen virale Aufnahmen von Menschen in Shanghai, wie ein Corgi einen Lieferwagen mit seinen Besitzern verfolgt, nachdem diese positiv getestet und in ein Quarantänelager gebracht wurden. Der Besitzer schrieb in einer Online-Gruppe: "Am Ende dachte ich, ich könnte das Tier nach draußen lassen, damit es ein Streuner wird, dann würde es wenigstens nicht verhungern." Später schlug ein Mitarbeiter der Covid-Prävention den Hund angeblich dreimal mit einem Spaten und tötete ihn.26 million people in lockdown in Shanghai.
— Enes FREEDOM (@EnesFreedom) April 16, 2022
People are committing suicide from their balconies and Pets from people getting tested positive for #Covid are being collected to be killed and slaughtered in #Shanghai / #China
This is pure evil!
pic.twitter.com/9spkdvi4WS
Lockdown-Dauer in Shanghai unklar nach jüngstem Corona-Ausbruch
In Shanghai wurden unter anderem Messehallen mit Zehntausenden Betten als Quarantäne-Zentren eingerichtet. Wie lange der Lockdown noch dauern soll, ist unklar. Die Behörden berichteten, dass am Sonntag in Shanghai wieder mehr als 2400 bestätigte neue Infektionen und mehr als 19.800 asymptomatische Fälle entdeckt worden seien. Die Hafenstadt zählt den Großteil der landesweit in China gezählten Neuinfektionen.
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Wenn Sie oder ein Angehöriger unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden, sollten Sie sich Hilfe bei Experten holen, die Ihnen Wege aus dieser Situation aufzeigen. Die Telefonseelsorge ist kostenlos, anonym und 24 Stunden lang unter den Telefonnummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Hier finden Sie weitere Hilfsangebote.
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sba/news.de/dpa
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