Eine Ohrfeige kann Folgen nach sich ziehen - sowohl für den Betroffenen als auch für den Täter. Wie schlimm sich der Schlag auf die Gesundheit auswirkt und welche rechtlichen Konsequenzen drohen, erfahren Sie hier.
Oliver Pocher und Chris Rock wurden am letzten Wochenende beide ins Gesicht geschlagen. Daraufhin verbreiteten viele Menschen in den sozialen Medien Beiträge, indenen sie die Angreifer auch noch feierten und so Gewalt verherrlichen, denn eine Ohrfeige ist Gewalt. Doch welche gesundheitlichen und rechtlichen Folgen können auftreten?
Irreparable Schäden und Lebensgefahr? Welche gesundheitlichen Folgen drohen nach einer Ohrfeige?
Bei einer Ohrfeige wird mit der flachen Hand meistens die Ohrmuschel getroffen. Das verursacht einen starken Druck auf das Ohr und das Trommelfell. Dieses besteht aus einer hauchdünnen Membran, die Schallwellen zum Mittelohr durchlässt. Das Trommelfell kann durch den Schlag reißen. Das macht sich durch Schmerzen, Ohrgeräusch (Tinnitus), Druckgefühl oder einen Hörverlust bemerkbar. Ein starker Schlag kann sogar das Innenohr verletzen. Die Folgen sind besonders für Kinder im schlimmsten Fall lebensgefährlich. Das hängt von der Intensität und der Häufigkeit ab. Der Schlag führt dazu, dass sich der Kopf zur Seite dreht. Gerade bei kleinen Kindern kann das die Halswirbelsäule verletzen.
Nach einer Ohrfeige sollten Betroffene mit oder ohne Schmerzen einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Er klärt ab, ob und wie stark das Ohr geschädigt wurde. Bei schweren Rissen muss operiert werden.
Diese Strafen drohen nach einer Ohrfeige
Auch aus rechtlicher Sicht kann eine Ohrfeige Folgen für den Täter nach sich ziehen. Im Gesetz wird hierbei zwischen Körperverletzung und Beleidigung unterschieden. In einigen Fällen können sie sogar gleichzeitig auftreten. Eine Körperverletzung begeht laut § 223 Strafgesetzbuch (StGB) „wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt". Das bedeutet: Wer Verletzungen nach einer Ohrfeige davon trägt, kann den Täter anzeigen. Laut § 223 Absatz 1 StGB drohen bei einer Verurteilung entweder eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Auch § 253 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches informiert über Forderungen.Eine Ohrfeige kann aber auch als Beleidigung geahndet werden. Wenn eine Person sich in seiner Ehre verletzt sieht, greift hier dieser Tatbestand. Auch der Versuch, jemanden ins Gesicht schlagen zu wollen, ist strafbar. Im § 23 Absatz 1 StGB steht geschrieben, dass der Versuch eines Verbrechens rechtlich verfolgt wird.
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