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"Die Sendung mit der Maus": Reportage über trans* Frau schockte Zuschauer

Am 27. März wurde in "Die Sendung mit der Maus" über Transsexualität gesprochen. Viele betroffene trans* Personen lobten die Macher, dass sie darüber berichteten. Doch ein Nutzer übte Kritik und schockt mit seiner Aussage.

In "Die Sendung mit der Maus" wurde am 27. März über Transsexualität aufgeklärt. (Foto) Suche
In "Die Sendung mit der Maus" wurde am 27. März über Transsexualität aufgeklärt. Bild: picture alliance / dpa | WDR/Friedrich Streich

Seit dem 7. März 1971 wird Kindern in "Der Sendung mit der Maus" die Welt erklärt. Immer sonntags werden neuen Themen kindgerecht erklärt. Am 27. März beschäftigte sich die neue Folge mit einem Thema, dass in der Gesellschaft nicht nur viel zu kurz kommt, sondern auch Betroffene diskriminiert - Transsexualität. Das führte bei Twitter zu heftigen Diskussionen unter den Nutzer:innen.

"Die Sendung mit der Maus" vom 27. März erklärt Transsexualität

Moderatorin Siham El-Maimouni besuchte Katja in ihrer Wohnung. Sie hatte schon als Kind das Gefühl, im falschen Körper zu sein. Sie fühlte sich wie ein Mädchen und mochte "die Kleidung, die Haare" und wie sich ihre Mitschülerin zeigten. "Das bin ich", erklärte Katja . Dementsprechend wollte sie sich auch so verhalten. In der Reportage spricht sie ganz offen darüber, wie sie darunter litt, als Junge leben zu müssen. Sie belastete es sehr, eine "Geheimniswelt" aufzubauen. Ihren Eltern verschwieg sie, wie sie sich fühlte. Sie wusste "tief in ihrem Inneren, das ist" sie nicht. Denn "sie ist eine Frau". Sie hatte genug von der Geheimniskrämerei und lebt heute offen als trans* Frau.

Großes Lob für "Die Sendung mit der Maus" wegen Reportage über trans* Frau

Mit der Reportage über Katja gibt die "Sendung mit der Maus" endlich trans* Personen die Möglichkeit, über Transsexualität zu reden und Kindern zu zeigen, was das bedeutet. Viele finden den Ansatz gut, um Kinder für das Thema zu sensibilisieren und darüber aufzuklären. Betroffene meldeten sich bei Twitter und lobten die Macher. "Ich war vier oder fünf Jahre alt, als ich wusste, dass ich ein Mädchen bin. Da das vor 48 Jahren ein Tabu war, habe ich das tief in mir vergraben, bis ich mit 50 endlich mein Coming-out hatte. Diese Sendung hätte mir vor 48 Jahren sehr geholfen", schreibt eine trans* Frau. Andere trans* Frauen und trans* Männer finden die Folge äußerst hilfreich. "Die Sendung mit der Maus hat heute einen Beitrag über eine Trans Frau gesendet. Hätte es sowas vor 20 Jahren schon gegeben, hätte es vielleicht für mich einiges leichter gemacht. Danke an das Maus Team, dass man sich endlich sowas annimmt <3", lobt ein User.

"Falsch für Kinder? Twitter-User schockiert mit Tweet über "Die Sendung mit der Maus"

Doch in der Community erschütterten einige Nutzer mit transfeindlichen Tweets. Darunter Ex-Bild-Chef Julian Reichelt. Ein Nutzer löst ebenfalls einen Shitstorm aus. "Jetzt hab ich hier einen 7jährigen der viele Fragezeichen im Kopf hat und nicht versteht was "trans" ist. Klar, er ist ja nichtmal aufgeklärt. Falsches Thema für eine Kindersendung liebe Maus." Viele Nutzer sind fassungslos und kritisieren den Tweet. "Glaube eher, dass nicht der Beitrag das Problem ist, sondern deine generelle Haltung zu dem Thema und deine Versuche der vermeintlichen Aufklärung. Du sprichst es zwar nicht direkt aus, dennoch wird erkennbar, dass du das ganze eher als abnorm anzusehen scheinst", schreibt einer. Daraufhin verteidigt sie sich und bezeichnet das Thema als "irrelevant" und sie würde als Erzieherin Ärger kriegen, wenn sie das den Kindern im Kindergarten erklären würde. "Falsches Thema für die Maus, weil DU dein Kind nicht aufklärst? Die Klugen suchen Lösungen, die Dummen suchen Schuldige", meint ein Herr. "Ernstgemeinte Frage, wie schafft man es, dass das eigene Kind mit 7 noch nicht aufgeklärt ist? Stellt es keine Fragen in die Richtung? Ich mein, im KiGa sieht man ja auch Menschen mit Penis und Vagina, da ist es ja nicht so schwierig ein Wort zu zu verlieren", heißt es in einem anderen Tweet.

Was viele User auch aufregt, ist dass in der Sendung ihr Deadname, also der Name den eine trans* Person abgelegt hat, genannt wurde. Eine Betroffene erklärt es Kindern aber genau so und will gleichzeitig dafür sensibilisieren: "Viele beschweren sich über das Deadnaming und falsche Redearten wie "als Junge geboren" bei @DieMaus, was ich nachvollziehen kann. Ich als Betroffene erkläre es Kindern aber genau so. Einfach weil alles andere noch viel zu komplex wäre, gerade wenn die Kinder die trans Person kennen. In unserer cisheteronormativen Gesellschaft ist dieses Thema eben noch sehr komplex und ich finde die Maus hat einen guten Anfang gemacht, dass ganze für Kinder greifbar zu machen. Dort kann man nämlich jetzt ansetzten und weiter arbeiten, also auch erklären wieso "als Junge geboren" nicht korrekt ist."

Das sagt "Die Sendung mit der Maus" zu der Kritik

Das "Maus-Team" äußerte sich dazu.Hallo! Wir finden schon, dass es ein richtiges Thema für unsere Sendung ist. Es handelt sich um ein gesellschaftlich relevantes Thema, genau so, wie die vielen anderen Themen die wir in der Sendung behandeln. Viele Grüße vom MausTeam." 

Die aktuelle Folge und weitere Episoden finden Sie in der ARD-Mediathek.

Am 31. März teilte die "Maus"-Redaktion die Reportage mit Katja bei Facebook - und erhielt viel Lob.  "Das war eine tolle Folge und Katja war sehr authentisch und sympathisch...Ich würde gern ab und zu erfahren wie es Ihr geht,was Sie macht ...Danke an die Maus Redaktion."

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