Derzeit fressen sich mehrere Brände unkontrolliert durch das Sperrgebiet rund um Tschernobyl. Laut ukrainischen Behörden sei es aktuell unmöglich, die Flammen zu löschen. Dabei können radioaktive Partikel in die Atmosphäre gelangen und vom Wind verbreitet werden. Droht nun auch Deutschland Gefahr aus dem Osten? DAS sagt das Bundesamt für Strahlenschutz.
In dem radioaktiv verseuchten Gebiet rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind mehrere Waldbrände ausgebrochen. Das teilte das ukrainische Parlament am Montagabend mit. Laut Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtagentur Esa brenne es derzeit an sieben Stellen. Das Schlimme: Es sei unmöglich die Flammen zu löschen, da das Gebiet von russischen Truppen kontrolliert wird.
Löschen unmöglich! Waldbrände bei Tschernobyl ausgebrochen
In der Vergangenheit kam es in dem Sperrgebiet immer wieder zu Wald- und Flächenbränden.Im Frühjahr 2020 hatte bereits größere Brände rund um die Atomruine in Tschernobyl gegeben. Damals versicherten die Behörden mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.
Die aktuellen Brände seien "wahrscheinlich durch die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation verursacht worden - nämlich durch Beschuss oder Brandstiftung". Überprüfen lasse sich das jedoch nicht. Insgesamt sollen bereits mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehen. Derzeit lodern die Waldbrände unkontrolliert. Dadurch wächst die Angst, dass sich eine radioaktive Wolke ausbreiten und Mitteleuropa treffen könnte. Wie ernst ist die Lage?
Angst vor Anstieg der Strahlenbelastung in Tschernobyl-Sperrzone
Das ukrainische Nuklearunternehmen Energoatom warnt nun davor, dass die Strahlungswerte rund um Tschernobyl steigen könnten. Da das Gebiet von russischen Truppen besetzt ist, funktioniere derzeit das Strahlungsüberwachungssystem nicht. "Es gibt keine Daten über den aktuellen Stand der Strahlenbelastung in der Sperrzone, was es unmöglich macht, angemessen auf Bedrohungen zu reagieren", heißt es in der Mitteilung." Die Strahlungswerte in der Sperrzone und darüber hinaus, nicht nur in der Ukraine, sondern auch anderer Länder, könnten sich erheblich verschlechtern."
Bundesamt für Strahlenschutz beobachtet Lage in Ukraine - Könnte eine radioaktive Wolke Deutschland treffen?
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beobachtet die Entwicklungen rund um Tschernobyl weiterhin sehr genau. Derzeit bestehe in Deutschland durch die Brände keinerlei Gefahr. "In der Sperrzone um #Tschernobyl sind (wie schon oft in den letzten Jahren) #Waldbrände ausgebrochen. Dadurch werden die radioaktiven Stoffe in der Sperrzone aufgewirbelt, die Auswirkungen sind vorrangig lokal. Unser Update gilt noch, wir beobachten weiter", teilte das BfS auf Twitter mit. "Es besteht weiterhin keine akute Gefahr für eine Freisetzung radioaktiver Stoffe."
In der Sperrzone um #Tschernobyl sind (wie schon oft in den letzten Jahren) #Waldbrände ausgebrochen. Dadurch werden die radioaktiven Stoffe in der Sperrzone aufgewirbelt, die Auswirkungen sind vorrangig lokal. Unser Update gilt noch, wir beobachten weiter. https://t.co/7KI6f2WFO8
— Bundesamt für Strahlenschutz (@strahlenschutz) March 22, 2022
Quellen: Mitteilung des ukrainischen Parlaments
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bua/news.de/dpa
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