Im Mai jährt sich das Verschwinden von Maddie McCann zum 15. Mal - bis heute fehlt jede Spur von dem in Portugal verschwundenen Mädchen. Das internationale Ermittlerteam von "Operation Grange" soll nun seine Arbeit einstellen, obwohl der Fall ungelöst bleibt.
Seit dem 3. Mai 2007 fehlt von Madeleine McCann jede Spur - das kleine Mädchen, damals knapp vier Jahre alt, verschwand aus einem Ferienkomplex im portugiesischen Praia da Luz spurlos. Die Polizei in Portugal sowie die Behörden in Großbritannien brachten umfangreiche Ermittlungen auf den Weg, um die vermisste Maddie wiederzufinden - bislang vergeblich. Nun mehren sich die Zeichen, dass der Fall Madeleine McCann auf ewig ungelöst bleiben könnte.
Vermisstenfall Maddie McCann bald ein Cold Case? Ermittlungsakte soll geschlossen werden
Britische Medien, darunter der "Mirror" und "Metro", berichten aktuell, die unter dem Namen "Operation Grange" geführten Ermittlungen stünden kurz davor eingestellt zu werden. Vier Jahre nach Madeleine McCanns Verschwinden wurde die Spezialermittlung in die Wege geleitet, um die Stärken internationaler Ermittlerteams über Ländergrenzen hinweg zu bündeln. Innerhalb von elf Jahren, die die Beamten mit ihrer Arbeit beschäftigt waren, beliefen sich die Kosten für die Ermittlungen auf umgerechnet etwa 15,5 Millionen Euro. Unterm Strich sind die Ergebnisse jedoch ernüchternd: Zwar steht mit dem Deutschen Christian B. derzeit ein Hauptverdächtiger im Fokus der Ermittlungen, doch weder eine Anklage geschweige denn eine Verurteilung sind bislang erreicht worden.
Spezialermittlungen verschlangen 15 Millionen Euro - was hat "Operation Grange" gebracht?
Um die kostspielige Ermittlungsarbeit nicht weiter unnötig in die Länge zu ziehen, steht das Ende von "Operation Grange" nun unmittelbar bevor. Angeblich soll die Akte Maddie McCann im Herbst 2022 endgültig geschlossen werden. Zuletzt wurde das einst 40-köpfige Ermittlerteam bereits drastisch geschrumpft, inzwischen sind nur noch vier Beamte mit dem Vermisstenfall Madeleine McCann betraut. Damit würde aus dem Fall Maddie ein "Cold Case", in dem nicht mehr aktiv ermittelt werde - allerdings sei nicht ausgeschlossen, dass die Akte erneut geöffnet werde, sollten neue Hinweise und Indizien vorliegen.
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Christian B. als Hauptverdächtiger im Vermisstenfall Madeleine McCann
Ob der derzeitige Hauptverdächtige Christian B. bis zum Herbst offiziell angeklagt wird, steht noch in den Sternen. Den deutschen Strafverfolgungsbehörden zufolge lägen stichfeste Beweise gegen Christian B. vor. Aktuell sitzt der vorbestrafte 45-Jährige wegen anderer Delikte hinter Gittern. Madeleine McCanns Eltern Gerry und Kate McCann haben jedenfalls unabhängig von polizeilichen Ermittlungen geschworen, die Suche nach ihrer vermissten Tochter niemals aufzugeben. Die nötigen Kosten für privat geführte Ermittlungen stünden dem Ehepaar auf dem in Maddies Namen gegründeten Hilfsfondszur Verfügung. Medienberichten zufolge sollen aus dieser Quelle mehr als eine Millionen Euro verfügbar sein.
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loc/news.de
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