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Karnevals-News aktuell: Rosenmontags-Demos für den Frieden! Putin-Wagen rollt durch Düsseldorf

Wir sind alle nur Menschen: Dort wo normalerweise an Rosenmontag die Karnevalswagen durch Köln rollen, zog diesmal eine riesige Friedensdemo durch die Stadt. In Düsseldorf rollte währenddessen ein Putin-Wagen durch die Straßen.

Ein Düsseldorfer Wagenbauer überraschte am Rosenmontag mit einem Putin-Karnevalswagen. (Foto) Suche
Ein Düsseldorfer Wagenbauer überraschte am Rosenmontag mit einem Putin-Karnevalswagen. Bild: picture alliance/dpa/Wolfgang Harste | Wolfgang Harste

Karnevals-Überraschung in Düsseldorf: Wagenbauer Jacques Tilly lässt am Rosenmontag einen eigens angefertigten Karnevalswagen zum Ukraine-Krieg durch die Stadt rollen. Die überlebensgroße Karikatur aus Drahtgeflecht und Pappmaché zeigt Wladimir Putin wie er sich die Ukraine in den Rachen steckt mit dem Spruch "Erstick dran!!!".

Putin-Wagen rollt trotz Absage am Rosenmontag durch Düsseldorf

In Düsseldorf war der Rosenmontagszug schon vor Wochen wegen der Corona-Lage abgesagt und auf Ende Mai verlegt worden. Im Gegensatz zu Köln ist in der Landeshauptstadt vom organisierten Karneval aus heute nichts geplant. In einem Interview mit der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) hatte der Vorstand des Düsseldorfer Comitee Carneval (CC) auf die Frage nach einer spontanen Aktion gesagt: "Nein! Definitiv nicht! Das war nicht der Plan. Von unserer Seite war und ist für diesen Montag absolut nichts geplant."

Tilly sagte am Montagvormittag allerdings: "Es ist mit dem CC abgeklärt, die haben gesagt "mach das ruhig, es ist ein reines Tilly-Team-Projekt". Satire sei "keine Schönwetter-Veranstaltung", so Tilly: "Die wird ja gebraucht. Gerade wenn es schlimm läuft, ist es schön, das zumindest in bissigen und polemischen Humor zu tunken."

Der Putin-Wagen soll laut Tilly am Rosenmontag "quer durch die Stadt" fahren. Tillys satirische Mottowagen - überlebensgroße Karikaturen aus Draht und Pappmaché - sind weltberühmt. Am Rosenmontag hatte er in den letzten Jahren auch immer wieder Wladimir Putin aufs Korn genommen.

Zehntausende demonstrieren an Rosenmontag in Köln für Frieden

Während es in Düsseldorf am Rosenmontag weitestgehend ruhig blieb, haben in Köln Zehntausende für Frieden und Demokratie demonstriert."Es ist beeindruckend, wie viele Menschen in Köln auf der Straße sind", sagte ein Polizeisprecher. In Reden solidarisierten sich Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sowohl mit der Ukraine als auch mit den Antikriegs-Demonstranten in Russland. Dazu wurden Lieder gespielt wie "Alle Menschen werden Brüder" und "Mir sin alle nur Mensche" (Wir sind alle nur Menschen) von Brings.

Kostümierte und Nichtkostümierte marschierten gemeinsam durch die Straßen. Viele trugen Transparente mit Aufschriften wie "Putin Go Home" und "Dear Russian people, be Russians not Putinians" ("Liebes russisches Volk, seid Russen, keine Putinianer"). Vor dem Start des Marsches ließ das Festkomitee Kölner Karneval weiße Friedenstauben aufsteigen.

Polizei registrierte keinerlei Zwischenfälle

Trotz der Menschenmassen registrierte die Polizei bis zum Mittag keinerlei Zwischenfälle. Teilnehmer beschrieben eine gedämpfte, überwiegend ernsthafte Atmosphäre. Die Kölner Karnevalisten hatten sich am Tag des Kriegsbeginns entschieden, eine Friedensdemo zu veranstalten. Der normale Rosenmontagszug durch die Stadt war zuvor schon wegen Corona abgesagt worden. Als Ersatz sollte der Zug durchs Fußballstadion rollen, doch das wurde nun ebenfalls gecancelt.

An der Friedensdemonstration am Rosenmontag in Köln haben sich bis zum Mittag mindestens 150.000 Menschen beteiligt. Das sagte der Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval, Michael Kramp, am frühen Nachmittag im WDR Fernsehen unter Berufung auf die Polizei.

150.000 Menschen demonstrierten am Rosenmontag in Köln für Frieden. (Foto) Suche
150.000 Menschen demonstrierten am Rosenmontag in Köln für Frieden. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Überschattet von Pandemie und Krieg - Zaghaftes Helau in Mainz zum Rosenmontag

Trotz der Absage des Rosenmontagszugs haben etliche Mainzer den Höhepunkt der Fastnachtszeit zusammen gefeiert. Um 11.11 Uhr am Montag stimmten Dutzende Menschen auf dem zentralen Schillerplatz mit Helau-Rufen das Lied "Am Rosenmontag bin ich geboren" an. Zur gleichen Zeit begann ein Fastnachter die Zugstrecke abzulaufen - am traditionellen Startpunkt des Rosenmontagszugs in der Neustadt.

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/news.de/dpa

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