Ein kleiner Schluck genügte: Mitte Februar starb ein Mann in Weiden (Oberpfalz) nach dem Verzehr von Champagner, der mit Ecstasy verunreinigt war. Nun werden weitere Schampus-Flaschen mit der Warnung vor der tödlichen Droge zurückgerufen.
Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren - doch in einem aktuellen Fall war schon ein Schluck edlen Champagners tödlich. Mitte Februar starb ein 52-jähriger Mann im oberpfälzischen Weiden nach dem Verzehr von "Moët & Chandon Ice Impérial" - mit Freunden hatte der Mann in einem Restaurant eine Drei-Liter-Flasche des Getränks bestellt, wenig später stellten sich bei der Gruppe Vergiftungserscheinungen ein. Sieben Personen erkrankten schwer, für den 56-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Tödliche Vergiftung durch Ecstasy im Champagner: Mann (52) in Weiden (Oberpfalz) gestorben
Nun wird im Rahmen eines Produktrückrufes vor dem Genuss des "Moët & Chandon Ice Impérial"-Champagners gewarnt. Im Zuge der Ermittlungen zum tödlichen Zwischenfall in Weiden veröffentlichte die niederländische Behörde für Nahrungsmittel NVWA eine Produktwarnung und rief zur Vorsicht beim Trinken des Champagners derMarke "Moët & Chandon Ice Impérial" im 3-Liter-Format auf. Nicht nur in den Niederlanden, auch in Deutschland könnten solche Flaschen die Droge MDMA - auch bekannt als Ecstasy - enthalten. Der Verzehr der mit Drogen verunreinigten Flüssigkeit könne lebensgefährlich sein, heißt es in der offiziellen Warnung. Die NVWA hat auch das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz alarmiert.
Schon Probieren kann tödlich sein! Behörde warnt vor gefährlichem Ecstasy in Champagnerflaschen
Die Warnung bezieht sich auf Flaschen "Moët & Chandon Ice Impérial" im 3-Liter-Format mit der Produktnummer LAJ7QAB6780004. Schon beim Einschenken ist Vorsicht geboten: Im Glas schäume die Flüssigkeit nicht, das MDMA habe eine rotbraune Farbe und rieche nach Anis, hieß es.
Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die Behörde. "Selbst das Eintauchen einer Fingerspitze in die Flüssigkeit und das Schmecken kann auch ohne Schlucken zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen." Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren. "Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein."
Flüssiges Ecstasy in Schampus-Flaschen gefunden: Wie viele Drogenflaschen sind noch im Umlauf?
Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden war jeweils eine Flasche in diesem Format entdeckt worden, die statt Champagner die Droge enthielt. In Deutschland waren den Angaben zufolge daran bisher ein Mensch gestorben und sieben schwer krank geworden. In den Niederlanden gab es der NVWA zufolge bisher vier Verletzte.
Beide bisher bekannten Flaschen waren den Angaben zufolge über eine noch nicht identifizierte Website gekauft worden, hatte der Hersteller Moët Hennessy den Behörden mitgeteilt. Es ist nicht bekannt, wie die Droge in die Flaschen gelangte. Daher sei nicht einzuschätzen, ob noch mehr Flaschen mit der Droge im Umlauf seien.
Warnung in Rheinland-Pfalz vor Ecstasy in Champagner-Flaschen
Auch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz warnt vor flüssigem Ecstasy in großen Champagnerflaschen. Es geht dabei um Drei-Liter-Flaschen der Marke "Moët & Chandon Ice Impérial", die eine lebensgefährliche Menge der Droge enthalten könne, wie die Behörde am Montag in Koblenz mitteilte. Zuvor war in der Oberpfalz und in den Niederlanden jeweils eine Flasche entdeckt worden, die Ecstasy enthielt.
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loc/news.de/dpa
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