Die Unwetter-Gefahr in Deutschland bleibt bestehen! Mit Tief "Antonia" rollt der nächste gefährliche Sturm über die Republik hinweg. Bahnpendler müssen vielerorts mit einem beschwerlichen Wochenstart rechnen. Wie Sie sich jetzt richtig verhalten und wo es noch immer gefährlich wird, verrät die aktuelle Wetterprognose.
Für viele Menschen in Deutschland hat sich schon wieder eine unruhige Nacht angekündigt: Mit Sturmtief "Antonia" drohte erneut Gefahr schwerer Sturm- bis hin zu Orkanböen sowie einzelner Gewitter, nachdem in den vergangenen Tagen bereits die Orkantiefs "Ylenia" und "Zeynep" reihenweise Bäume umstürzen ließen und Gebäude beschädigten. Zudem sei bis Montag gebietsweise mit kräftigem Regen zu rechnen, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Für die deutsche Nordseeküste bestand wieder Sturmflutgefahr, warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Bahnreisende müssen sich zum Wochenstart wegen erheblicher Schäden auf Beeinträchtigungen einstellen.
Unwetter-Gefahr im Februar aktuell: Sturmtief "Antonia" überrollt Deutschland
"Die Sturmlage müssen wir bis zum Montag noch durchstehen", sagte ein DWD-Meteorologe in Offenbach. Erst ab dem Abend beruhige sich das Wetter. "Der Wind wird die Woche aber weiter Thema bleiben", erklärte er. "Allerdings wird das eine ganz andere Hausnummer als das, was wir in diesen Tagen erleben."
Wetter-Experten warnen vor Sturmlage: Meiden Sie Parks und Wälder!
Wie immer bei Unwetter und Sturm gilt: Meiden Sie Parks und Wälder! Vorsicht ist vor allem geboten, da viele Bäume durch Trockenheit, Borkenkäfer und die Schneelasten des Winters geschwächt sind und umzustürzen drohen. Die Gefahr ist groß, dass Äste abbrechen und Spaziergänger treffen.
Alle aktuellen Unwetter-Meldungen im Ticker:
+++ Bahnverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teils gestört +++
Das weiterhin stürmische Wetter hat am Montagmorgen erneut für Störungen im Bahnverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gesorgt. Nach Angaben der Deutschen Bahn mussten Zugreisende etwa mit Verspätungen auf den Strecken Glauchau (Sachsen) - Jena - Erfurt - Göttingen (Niedersachsen), Altenburg - Erfurt sowie Erfurt-Meiningen rechnen.
In Sachsen-Anhalt war unter anderem die Strecke Magdeburg - Uelzen betroffen, wo es zum Teilausfall der Strecke kam. Die Bahn richtete für den Abschnitt Salzwedel - Uelzen einen Busverkehr ein. Ähnlich sah es auf der Regionalbahn-Strecke Burg (Magdeburg) - Braunschweig (Niedersachsen) aus. Auch hier kam es zum Teilausfall der Strecke.
In Sachsen waren mehrere Linien im Raum Dresden betroffen. So musste laut Deutscher Bahn unter anderem mit Zugausfällen oder Verspätungen bei den S-Bahn-Linien Dresden - Freiberg und Dresden - Kamenz gerechnet werden sowie den Regionalbahnlinien Dresden - Elsterwerda-Biehla, Dresden-Neustadt - Königsbrück und Pirna - Neustadt.
+++ Hamburger Fischmarkt erneut überschwemmt +++
Der Hamburger Fischmarkt im Stadtteil Altona ist am Montag erneut überschwemmt worden. Sturmtief "Antonia" verursachte am frühen Morgen eine Sturmflut - nach Angaben des Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) überschritt der Wasserstand das mittlere Hochwasser um etwa 1,5 Meter. Von einer Sturmflut wird gesprochen, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.
+++ Kaputte Dächer und vom Sturm umgekippte Bäume in Nordrhein-Westfalen +++
Heftige Böen von Sturmtief "Antonia" haben in Nordrhein-Westfalen Hausdächer zerstört und Autos beschädigt. In Herdecke südlich von Dortmund flog das Dach eines Mehrfamilienhauses davon und landete auf einem anderen Dach, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. Auch das zweite Dach wurde demnach massiv beschädigt. Verletzt wurde dabei niemand, wie es hieß.
In Solingen fiel ein Baum auf eine Busoberleitung, dadurch wurden etwa 200 Meter der Leitung abgerissen, wie die Polizei berichtete. Auch andernorts kippten Bäume infolge des Sturms um. Dabei seien Autodächer beschädigt worden. Insgesamt hinterließ Sturmtief "Antonia" in Nordrhein-Westfalen in der Nacht jedoch zunächst deutlich weniger Schäden als befürchtet.
+++ Lastwagen auf Fehmarnsundbrücke umgekippt +++
Durch den starken Wind ist auf der Fehmarnsundbrücke in der Nacht zum Montag ein Lastwagen umgekippt. Die Brücke war am frühen Montagmorgen in beide Richtungen voll gesperrt, wie ein Sprecher der Polizei-Leitstelle in Lübeck sagte. Gegen 7.30 Uhr sollte die Sperrung vermutlich aber wieder aufgehoben werden. Der Lkw-Fahrer sei unverletzt geblieben.
Die Brücke verbindet die Ostseeinsel Fehmarn mit dem Festland. Das Sturmtief "Antonia" ist in den vergangenen Stunden mit hoher Geschwindigkeit über Deutschland gefegt.
+++ Bis zu 149 Stundenkilometer - "Antonia" rauscht über Südwesten +++
Das Sturmtief "Antonia" fegt mit hoher Geschwindigkeit über Baden-Württemberg hinweg. Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienst (DWD) sprach am Montagmorgen von schweren Sturmböen von bis zu 100 Stundenkilometern im Flachland, auf dem Feldberg gar von einem Orkan mit einer Geschwindigkeit von bis zu 149 Stundenkilometern. "Zur Zeit wird das Land von der Kaltfront überquert, sie zieht im Laufe des Vormittags südostwärts ab", sagte der Meteorologe. Im Flachland sei der Sturm aber eher etwas schwächer ausgefallen als zuletzt die Sturmtiefs "Ylenia" und "Zeynep".
+++ Zwei Autos prallen gegen umgestürzten Baum - beide Fahrer verletzt +++
Zwei Autofahrer sind im niedersächsischen Belm nacheinander mit ihren Wagen gegen einen durch den Sturm "Antonia" umgestürzten Baum geprallt. Beide Fahrer seien verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Die Unfälle im Landkreis Osnabrück seien in der Nacht zum Montag zwar kurz hintereinander, jedoch unabhängig voneinander passiert. Zum genauen Hergang und den Verletzten konnte die Polizei zunächst noch keine Angaben machen.
+++ Sturmtief "Antonia" sorgt für Beeinträchtigungen im Bahnverkehr +++
Wegen des Unwetters müssen sich Fahrgäste auch am Montag auf Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Aufgrund von Unwetterschäden durch das Sturmtief "Antonia" sei mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Demnach verkehren keine Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, zwischen Berlin und Rostock/Stralsund, zwischen Norddeich Mole/Emden und Köln und zwischen Siegen und Dortmund.
Mit Beeinträchtigungen aufgrund des Unwetters bis Montagnachmittag rechnet die Bahn außerdem für den Regionalverkehr in Nordbaden, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Auch in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bleibt der Bahnverkehr bis voraussichtlich Montagnachmittag eingeschränkt. Es sei mit Verspätungen und Zugausfällen in der gesamten Region zu rechnen. In Sachsen-Anhalt sind einige Linien noch von Unwetterschäden durch das vergangene Sturmtief "Zeynep" betroffen.
+++ Deutsche Bahn stellt Regionalverkehr in NRW vorübergehend ein +++
Wegen des Sturmtiefs «Antonia» stellt die Deutsche Bahn den Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen am Sonntagabend ein. "Wir schicken ab 20.00 Uhr keine neuen Züge mehr auf die Strecke. Alle, die jetzt noch unterwegs sind, fahren aber natürlich noch bis zu ihrem Zielbahnhof", sagte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage der dpa. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, betonte die Sprecherin. Am Montagmorgen sollen S-Bahnen und Regionalzüge dann voraussichtlich den Betrieb wieder aufnehmen.
Da aber mit Sturmschäden zu rechnen sei, müssten am Morgen "umfangreiche Erkundungsfahrten" erfolgen, wie die Deutsche Bahn weiter mitteilte. Fahrgäste sollten sich daher frühzeitig auf bahn.de oder zuginfo.nrw über ihre Fahrt informieren. Ersatzverkehr könne nicht sichergestellt werden. "Wir empfehlen deshalb dringend, nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verschieben", so die Deutsche Bahn.
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fka/news.de/dpa